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AP Photo/David J. Phillip
SpaceX Falcon 9 mit einer Dragon-Raumfahrerkapsel an der Spitze: Mit dieser Rakete sollen am Samstag Astronauten zur ISS starten.

Raketenstart geglückt - so steht SpaceX wirtschaftlich da

Musks Rakete bringt Astronauten zur ISS

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Nach rund neunjähriger Pause sind wieder Astronauten von amerikanischem Boden aus zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Das von Elon Musk gegründete private Unternehmen SpaceX schoss in Zusammenarbeit mit der US-Weltraumbehörde Nasa am Samstag in einem zweiten Versuch seine Crew-Dragon-Raumkapsel vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All. An Bord waren den Angaben zufolge die beiden Astronauten Bob Behnken und Douglas Hurley. Sie sollen die ISS etwa 19 Stunden später erreichen. Der erste Startversuch der Rakete am vergangenen Mittwoch war am schlechten Wetter gescheitert.

Für die USA soll mit dem Start eine neue Ära der Raumfahrt beginnen. Seit dem Ende der Space-Shuttle-Flüge im Jahr 2011 sind die Amerikaner auf russische Sojus-Kapseln angewiesen, um Astronauten zur ISS zu transportieren. Vergangenes Jahr hatte SpaceX bereits einen erfolgreichen, unbemannten Testflug unternommen.

Beim ersten Versuch hatte Elon Musk noch das schlechte Wetter über Cape Canaveral einen Strich durch die Rechnung gemacht, nun hat der Raketenstart im zweiten Anlauf geklappt: Am Samstag um 21:22 Uhr mitteleuropäischer Zeit hoben die beiden Astronauten vom Weltraumbahnhof in Florida in einer "Falcon 9"-Rakete von SpaceX zur internationalen Raumstation ISS ab. 19 Stunden später sollen sie dann an der ISS andocken.

Wenn es diesmal nach Plan läuft, wird es ein historischer Moment nicht nur für SpaceX-Gründer Musk, sondern auch für die USA. Erstmals werden Menschen mit einer von einem kommerziellen Unternehmen gebauten Rakete ins Weltall fliegen, zum ersten Mal seit neun Jahren wieder Astronauten von amerikanischem Boden abheben.

Musk selbst hat - trotz mancher Allüren - aktuell ohnedies einen guten Lauf: Der Elektroautobauer Tesla, den er zeitgleich führt, enteilt der deutschen Konkurrenz zusehends. Seine deutsche Autofabrik liegt trotz einiger rechtlicher Scharmützel im Zeitplan. Weil Tesla aktuell so erfolgreich ist, streicht er auf einen Schlag 775 Millionen Dollar ein. Und nun dürfte er auch der erste Privatunternehmer werden, dessen Firma Menschen zur Raumstation ISS gebracht hat.


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Für die Raumfahrtnation USA wird der Start von Musks Rakete mit Astronauten ohnedies ein besonderer Moment: Denn die staatliche Raumfahrtbehörde Nasa hatte eigene Flüge zur ISS im Jahr 2011 wegen hoher Kosten und zweier tödlicher Unglücke eingestellt. Seither können US-Astronauten die Raumstation nur mehr an Bord russischer Soyus-Raketen erreichen, die in Baikonur in Kasachstan abheben. Auch deshalb will sich US-Präsident Donald Trump den Falcon-9-Start vor Ort in Cape Canaveral persönlich ansehen.

Gelingt SpaceX der erste bemannte Raumflug, wird dies eine neue, kommerziellere Ära in der bemannten Raumfahrt einläuten. Denn Musks Raumfahrtunternehmen fokussiert sich längst nicht nur darauf, Menschen ins All zu bringen. Wir beantworten die fünf wichtigsten wirtschaftlichen Fragen rund um Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX.

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