FOCUS 23/2020: Kind rechnet bis Dezember mit Bundesliga-Geisterspielen

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Samstag, 30.05.2020, 01:03

Berlin. Der Geschäftsführer von Hannover 96, Martin Kind, rechnet bis Jahresende mit Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS sagte Kind: „Nach jetziger Einschätzung muss man davon ausgehen, dass bis Ende Dezember ohne Zuschauer gespielt werden muss. Gott sei Dank haben wir bei 96 eine relativ stabile Eigentümerstruktur.“ Kind betonte, die nächste Saison werde „dramatisch“. Zugleich erwartet der Unternehmer einen tiefen Umbruch im Fußball: „Krise bedeutet auch immer eine Chance. Das heißt, dass man eine selbstkritische und ehrliche Analyse macht, in der auch gesagt wird, was alles falschgelaufen ist.“ Die Fragen der Zukunft seien „die klare Definition der hohen Personalkosten, die Lizenzierungsordnung und die Ablösesummen für die Spieler, die sich jetzt zwingend am Umsatz orientieren und eingehalten werden müssen. Das war bis dato nicht der Fall“, sagte Kind dem FOCUS. Der Geschäftsführer von Hannover 96 erklärte, die Zeit der übermäßig hohen Ablösesummen für Spieler sei vorbei. „Das wird kein Bundesliga-Verein mehr verkraften. Auch deshalb brauchen wir komplett neue Spielregeln. Dazu haben wir jetzt die Chance, und ich hoffe, dass wir die Kraft, den Willen und die Vernunft dazu haben, sie zu nutzen“, sagte Kind dem FOCUS.

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