Spanien trauert um Corona-Tote
Staatstrauer und Schweigeminute
by tagesschau.deSpanien hat am Mittag mit einer Schweigeminute der 27.000 Menschen gedacht, die an den Folgen des Coronavirus in dem Land gestorben sind. Heute beginnt eine zehntägige Staatstrauer.
Um 12 Uhr mittags hat Spanien für eine Minute innegehalten, um der 27.000 Toten zu gedenken, die landesweit dem Coronavirus zum Opfer gefallen sind. Staatsoberhaupt König Felipe VI. stand mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern vor dem Zarzuela-Palast - alle waren in schwarz gekleidet.
Das spanische Fernsehen zeigte, wie sich Menschen im ganzen Land vor Krankenhäusern, Altersheimen, Unternehmen und in Markthallen versammelten. Bürgerinnen und Bürger unterbrachen ihre Arbeit oder blieben auf der Straße stehen.
Längste Staatstrauer seit 1970-er Jahren
Die Fahnen wehen nun zehn Tage lang auf halbmast. Es ist die längste Staatstrauer seit der Rückkehr des Landes zur Demokratie in den 1970-er Jahren. Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte sie angekündigt, nachdem Oppositionsparteien kritisierten, dass seine linke Regierung die Opfer der Pandemie nicht ausreichend würdige.
Erst seit kurzem Lockerungen
Das Land wurde von der Epidemie besonders hart getroffen. Seit Mitte März gelten im Rahmen eines mehrfach vom Parlament verlängerten Alarmzustands strenge Ausgangsbeschränkungen und Regelungen, die nun so nach und nach gelockert werden. Sánchez betonte mehrfach, diese Maßnahmen seien der Grund dafür, dass die Zahlen seit Wochen immer besser werden.
Mit Informationen von Marc Dugge, ARD-Studio Madrid
Marc Dugge, ARD Madrid
27.05.2020 15:13 Uhr