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Proteste in Minneapolis ©© 2020 AFP

Polizist nach tödlichem Einsatz gegen Schwarzen in Minneapolis festgenommen

Nach dem tödlichen Polizeieinsatz gegen einen Afroamerikaner in der US-Großstadt Minneapolis ist ein beschuldigter Beamter festgenommen worden.

Nach dem tödlichen Polizeieinsatz gegen einen Afroamerikaner in der US-Großstadt Minneapolis ist ein beschuldigter Beamter festgenommen worden. Dem Polizisten Derek Chauvin werde Mord und Totschlag zur Last gelegt, sagte der zuständige Bezirksstaatsanwalt, Mike Freeman, am Freitag auf einer Pressekonferenz. Ihm wird demnach "third degree murder" vorgeworfen. Er rechne damit, dass auch gegen die drei anderen in den Vorfall verwickelten Beamten Anklage erhoben werde. Dies werde jedoch noch untersucht.

Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei der brutalen Festnahme durch weiße Polizisten am Montag hatte wütende Proteste ausgelöst. Der nun festgenommene Beamte ist auf einem Handy-Video zu sehen, wie er mehr als fünf Minuten lang auf Floyds Genick kniete, obwohl dieser stöhnte: "Ich kann nicht atmen." Schließlich blieb Floyd reglos liegen und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er wenig später für tot erklärt wurde.

Der 46-jährige Restaurant-Mitarbeiter war nur wegen eines kleinen mutmaßlichen Delikts festgenommen worden: Er soll einen gefälschten 20-Dollar-Schein für einen Einkauf benutzt haben.

Seit Floyds Tod kommt es in Minneapolis zu wütenden Protesten und schweren Ausschreitungen. So setzten Demonstranten unter anderem eine Polizeiwache in Brand. Am Freitag bezogen 500 Angehörige der US-Nationalgarde Stellung in Minneapolis.

AFP