Renault-Sparplan: Gewerkschaften kündigen Proteste an
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Der Autobauer Renault will 15.000 Stellen streichen, davon 4600 in Frankreich. Ein Werk für mechanische Teile in der Nähe von Paris soll bis 2022 dichtgemacht werden, kündigte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard an. Das über drei Jahre laufende Sparprogramm hat einen Umfang von über zwei Milliarden Euro.
"Wir tragen die Verantwortung für diese schweren Entscheidungen. Wir haben sie getroffen, weil sie richtig sind. Das ist kein Plan für Fabrikschließungen, das ist ein Sparplan. Eine Krise, wie sie uns getroffen hat, zwingt uns zum Handeln."
Der Konzern mit bisher rund 180.000 Beschäftigten weltweit schrieb bereits im vergangenen Jahr rote Zahlen. Renault braucht jetzt einen staatlich garantierten Kredit von fünf Milliarden Euro; Senard zeigte sich zuversichtlich, dass der Vertrag bald unterschrieben werden kann.
Die Angestellten haben für den Sparplan kein Verständnis. Renault-Angestellter Philippe da Silva ist wütend: "Es kommt als Überraschung für uns. Sie haben doch Milliarden, jetzt heißt es, wegen Corona brauchen sie Milliarden vom Staat." WHITE FLASH "Die Coronakrise ist ein Vorwand für sie. Sie sagen nie genau, wieviel Geld sie wirklich haben, um es an die Aktionäre zu verteilen."
Die Gewerkschaften wollen den Verlust der Arbeitsplätze in Frankreich nicht hinnehmen und haben weitere Protestaktionen angekündigt.
Gewerkschaftsvertreter Guillaume Ribeyre meint: "Die Gewerkschaften fordern, dass Renault sich auf eine echte Diskussion einlässt. Das ist momentan nicht der Fall. Es wird uns nicht einmal die Möglichkeit gegeben, über andere Strategien zu sprechen. 4600 Angestellte werden einfach geopfert."
Die gesamte Branche mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen ist im Umbruch. Bei anderen Autokonzernen laufen ebenfalls harte Umbau- und Kürzungsprogramme.