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Julian Nagelsmann (links) will Timo Werner mit Taten überzeugen, bei RB Leipzig zu bleiben: „Das ist mein Job. Ich weiß nicht, ob es so viel bringt, wenn ich ihm das jeden Tag erzähle. Ich versuche es eher, mit Taten zu machen. Ein Spieler muss spüren, dass er besser werden kann.“© imago images/Jan Huebner

RB Leipzig: Nagelsmann warnt vor Kölner Standards und bleibt in puncto Werner-Wechsel gelassen

Bei den Roten Bullen ist inzwischen der Ärger vom Hertha-Remis verraucht. Nun gilt es, am Montag beim Bundesligaspiel in Köln zu bestehen. Cheftrainer Julian Nagelsmann warnt vor der Standardstärke der Kölner. Außerdem will er Stürmer Timo Werner mit seinen Taten überzeugen, dass es besser für ihn ist, in Leipzig zu bleiben.

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Leipzig. Zwei Minuten zu spät, aber gut gelaunt kam Julian Nagelsmann mit den Worten „Fluffige Frisur“ in die Online-Pressekonferenz. „Sorry, ich habe es nicht mehr geschafft, mir Gel ins Haar zu schmieren“, meinte der Cheftrainer von RB Leipzig am Freitag. Nach dem 2:2 gegen Hertha war er noch mächtig angefressen. Nach dem Lob für Kölns Trainer Markus Gisdol, der „eine sehr geradlinige Spielweise in der Offensive“ spielen lässt, warnte Nagelsmann sein Team vor der Standardstärke der Rheinländer. „Ich glaube 32 bis 33 Prozent aller Tore fallen bei Köln nach Standardsituationen. Da sind sie sehr, sehr stark“, sagte Nagelsmann vor dem Auswärtsspiel am Montag (20.30 Uhr) beim 1. FC Köln.

Aktivitätsthema der Raumspieler

Nach zuletzt drei Gegentoren bei ruhenden Bällen solle sein Team auf der Hut sein, auch wenn beim Gegner im rotgesperrten Belgier Sebastiaan Bornauwer der „torgefährlichste Verteidiger der Liga“ (Nagelsmann) ausfällt. Er selbst muss auf den gesperrten Marcel Halstenberg verzichten. Zudem bangt der RB-Coach um Kevin Kampl. „Es ist noch nicht sicher, es ist aber kein struktureller Schaden am Muskel, irgendwie ein Nerv eingeklemmt“, erklärte der RB-Trainer. Nach einem individuellen Test am Freitag kann er laut Coach hoffentlich am Samstag ins Mannschaftstraining einsteigen. „Sollte es gut gehen, würde er Montag ganz normal dabei sein, was wichtig und gut für uns wäre“, betonte Nagelsmann.

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Reichlich Grund zum Jubeln gab es für RB Leipzig beim 4:1-Erfolg gegen den 1. FC Köln am 23. November 2019.©

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Angreifbar bei weiteren Fehlern seiner Hintermannschaft wollte sich Nagelsmann nicht machen. Daher verneinte er, dass er nach dem Aussetzer gegen Hertha explizit Standards trainieren ließ. „Auch jetzt ist es kein Trainingsthema, eher ein Aktivitätsthema der Raumspieler“, erklärte Nagelsmann. Standards gehören für ihn generell zu den Trainingsinhalten, „gerade in der Zeit, wo wir sehr viele Spiele haben“. Daher habe RB Leipzig zwar nach vorne eine „gute Standardgefährlichkeit“, müsse aber „hinten versuchen, konsequenter zu verteidigen, weil einfach sehr viele Teams dadurch einen Dosenöffner kriegen und wir dann Probleme haben, das wieder aufzuholen“, betonte der Fußballlehrer.

Es bringt nichts, Werner vollzulabern

Wie in der vergangenen Saison oder im Winter flammt nun auch das Dauerthema um den Verbleib von Timo Werner wieder auf. Nagelsmann reagierte gelassen auf die Personalie. „Grundsätzlich bin ich ja schon einer, der weiß, was er zu sagen hat und kann zu allem Möglichen meinen Senf dazu geben. Aber da fällt mir jetzt nichts Neues mehr ein, was ich noch sagen kann, von dem her versuche ich es eher, ihn mit Taten zu überzeugen“, sagte Nagelsmann.

Werner könnte trotz Vertrag bis 2023 am 15. Juni bei einer festgeschriebenen Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro die Sachsen verlassen. „Und wenn dann ein Verein kommt und sich mit ihm einigt, dann ist es so, dann können wir eh nichts dran ändern“, betonte Nagelsmann. So gebe er Werner viele Chancen und Inhalte, um sich weiter zu entwickeln. „Das ist mein Job. Ich weiß nicht, ob es so viel bringt, wenn ich ihm das jeden Tag erzähle, ich versuche es eher mit Taten zu machen. Ein Spieler muss spüren, dass er besser werden kann. Wenn er das nicht spürt, dann bringt es auch nichts, wenn ich ihn voll labere, er soll unbedingt hierbleiben“, betonte Nagelsmann. Er lässt den pfeilschnellen Torgaranten wie auch Dayot Upamecano jedes Spiel von Beginn an spielen und zeigt somit seine Wertschätzung.

Frank Kastner