Punktabzug und Geldstrafe

Corona-Eklat kostet Klub die Tabellenführung

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Ex-Bundesligaprofi Valerien Ismael trainiert den Linzer ASK.(Foto: imago images/GEPA pictures)

Ohne Corona-Pause wäre der Linzer ASK vielleicht schon Fußballmeister in Österreich. Nun verliert der Klub aufgrund geheimer Videoaufnahmen kampflos den ersten Platz - weil er massiv gegen die Fair-Play-Regeln verstößt.

Tabellenführung futsch, das Titelrennen auf den Kopf gestellt: Der österreichische Spitzenreiter Linzer ASK muss seinen Platz an der Sonne nach dem beispiellosen Fair-Play-Skandal wegen verbotener Mannschaftstrainings in der Corona-Pause räumen. Sechs Punkte werden dem LASK in der laufenden Meisterschaft abgezogen, womit sich die Mannschaft von Trainer Valerien Ismael um die Früchte ihrer Arbeit gebracht hat.

Denn der Klub aus Linz erspielte sich mit erfrischendem Fußball ein kleines Polster und lag nach dem Ende des Grunddurchgangs und der Halbierung der Punkte drei Zähler vor Titelverteidiger Red Bull Salzburg. Nun sind es zehn Spiele vor Schluss drei Punkte Rückstand, der Serienmeister aus der Mozartstadt darf mehr denn je auf den siebten Titel in Folge hoffen.

Der Senat 1 der Liga sei zu dem Urteil gekommen, "dass der LASK an vier verschiedenen Tagen Meisterschaftstraining mit mehr als sechs Kaderspielern gemeinsam und mit uneingeschränktem Körperkontakt durchgeführt hat", erklärte der Vorsitzende Manfred Luczensky. Zusätzlich wurden die Linzer zu einer Geldstrafe von 75.000 Euro verdonnert. Die Liga sah Verstöße gegen den Grundgedanken des Fair-Play und bezog sich auf geheime Videoaufnahmen.

Linz hofft auf Milderung

Diese waren von einer "im Rahmen eines nächtlichen Einbruchs illegal angebrachten Kamera festgehalten" worden, hatte der LASK im Vorfeld erklärt. Der Klub legte daher umgehend Einspruch gegen das Urteil ein und erhofft sich eine Milderung der Strafe. Der Skandal wird den österreichischen Fußball deshalb wohl noch länger beschäftigen. Denn nun urteilt das Protestkomitee, danach bietet sich noch die Möglichkeit, Einspruch beim Neutralen Schiedsgericht einzulegen. Ein endgültiges Urteil könnte laut Liga-Angaben noch bis zu drei Monate auf sich warten lassen.

Ab nächster Woche (2. Juni) nimmt auch die österreichische Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder auf, Mitte Juli soll die Saison beendet werden. Gut möglich, dass es dann einen Meister unter Vorbehalt geben wird.