Corona in den USA: Donald Trump ist „nicht glücklich mit China“ und kündigt Schritte an

Alle Entwicklungen im News-Ticker

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Die Zahl der Corona-Todesopfer in den USA überschreitet die nächste Höchstmarke. Donald Trump gibt die Schuld an der Pandemie China. Der News-Ticker.

Update vom 29. Mai, 20.20 Uhr: In der Corona-Krise könnte die Millionenmetropole New York in der zweiten Juniwoche mit ersten Lockerungen der Beschränkungen beginnen. In der kommenden Woche würden voraussichtlich alle Bedingungen dafür erfüllt, sagte Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaats New York, am Freitag bei seiner täglichen Pressekonferenz.

Um in die erste von vier Phasen des Lockerungsprozesses einzutreten, müssen die Regionen New Yorks sieben Bedingungen erfüllen - beispielsweise ausreichend freie Krankenhausbetten, ausreichend Tests und rückläufige Zahlen von Neuinfektionen. Alle neun anderen Regionen des Bundesstaats erfüllen diese Bedingungen bereits und haben mit Lockerungen begonnen.

Der Bundesstaat - und insbesondere die Millionenmetropole New York - sind von der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen worden. Mehr als 370.000 Menschen in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern haben sich bereits angesteckt, fast 30.000 sind an den Folgen von Covid-19 gestorben. Am Donnerstag habe es 152 Neuinfektionen gegeben, sagte Cuomo. 67 Menschen seien nach einer Infektion gestorben.

Corona in den USA: Donald Trump ist „nicht glücklich mit China“ und kündigt Schritte an

Update vom 29. Mai, 11.31 Uhr: Im Streit über die Verantwortung für das Ausmaß der Corona-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump für diesen Freitag eine Pressekonferenz zum Thema China angekündigt. „Wir sind nicht glücklich mit China", sagte Trummp, ohne dies näher zu erläutern. „Wir werden verkünden, was wir mit Blick auf China tun werden.“

Das Verhältnis zwischen den beiden Supermächten ist extrem angespannt. Washington und Peking befinden sich auch in einem schweren Handelskonflikt. Zuletzt hatten die USA der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ihren Sonderstatus nach US-Recht* entzogen.

Coronavirus in den USA: US-Präsident Donald Trump legt sich erneut mit China an 

Update vom 29. Mai, 8.04 Uhr: In den USA sind binnen 24 Stunden 21.760 Coronavirus-Neuinfektionen und 1.174 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert worden, teilt die Johns-Hopkins-University mit. Die Zahl der Corona-Fälle wächst in den USA demnach auf 1.721.753, darunter 101.616 Todesopfer. 

Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, berief Vizepräsident Mike Pence am Donnerstag zum ersten Mal seit einer Woche die Coronavirus-Task Force des Weißen Hauses ein. 

Die Corona-Krise setzt US-Präsident Donald Trump unter Druck. Seine schrägen Prognosen zu dem Ausbruch und Folgen des Coronavirus trafen bislang kaum ein. Das Virus ist bis zum April nicht auf wundersame Weise verschwunden. Die Zahl der Infizierten und Todesopfer steigt.

Das Coronavirus könnte eine Gefahr für seine Wiederwahl bedeuten. Trump macht China verantwortlich: „Überall auf der Welt marschiert das Coronavirus, ein sehr schlechtes ‚Geschenk‘ aus China, weiter. Nicht gut!“, twittert er.   

Coronavirus in den USA: Trump spricht von „sehr traurigen Meilenstein“

Update vom 28. Mai, 16.25 Uhr: Hinsichtlich der Zahl der Covid-19-Toten, die die USA erreichte, meldete sich nun US-Präsident Donald Trump nun zu Wort. Die mehr als 100.000 Todesfälle in Folge einer Coronavirus-Infektion bezeichnete er als „sehr traurigen Meilenstein“

„Allen Familien und Freunden von denen, die gestorben sind, möchte ich mein tief empfundenes Mitgefühl und meine Liebe für all das ausdrücken, wofür diese großartigen Menschen standen und was sie repräsentieren“, schrieb Trump. „Gott möge mit Ihnen sein.“ 

Update vom 28. Mai, 15.25 Uhr: Gerade erst den traurigen Meilenstein von über 100.000 Covid-19-Toten erreicht, sollen in den USA die Corona-Einschränkungen in den Bundesstaaten gelockert werden. Wie n-tv.de berichtet, plant Las Vegas einige Casinos wieder zu öffnen. Startschuss soll dem Bericht zufolge der kommende Donnerstag (4. Juni) sein, genehmigt sei es von Gesundheitsexperten. „Alle denkbaren Vorsichtsmaßnahmen“ seien getroffen, sagte Gouverneur Steve Sisolak. Man ermutige die Menschen zu kommen und eine „gute Zeit“ zu haben. 

Indes nimmt die Zahl der Arbeitslosen in den USA weiter drastisch zu. In der Woche bis zum 23. Mai haben mehr als 2,1 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, wie die US-Regierung am Donnerstag mitteilte. Seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA im März haben nunmehr bereits fast 41 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren. Einen solchen Einbruch am Arbeitsmarkt hat es nie zuvor in der US-Geschichte gegeben.

Update vom 28. Mai, 12.05 Uhr: Die Zahl der an den Folgen des Coronavirus gestorbenen Menschen in den USA hat die Marke von 100.000 überschritten - und Donald Trump schweigt bislang über die weltweit höchste Covid-19-Todeszahl

Während die Medien in den USA über die traurige Zahl berichten, griff Donald Trump soziale Netzwerke an und kündigte unter anderem auch seine Anwesenheit beim zweiten Startsversuch der SpaceX am Samstag in Florida an.

Indes entwickelt sich Südamerika „ohne Zweifel“ zum Coronavirus-Epizentrum

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Corona-Pandemie in den USA: Die Zahl der Corona-Toten in den USA steigt auf mehr als 100.000 (Symbolfoto).© AFP / SPENCER PLATT

Zahl der Corona-Toten in den USA steigt auf mehr als 100.000

Update vom 28. Mai, 6.29 Uhr: Die Zahl der verzeichneten Todesopfer durch die Coronavirus-Pandemie in den USA hat die Marke von 100.000 überschritten

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore stieg die Zahl der Corona-Toten bis zum Mittwochabend (Ortszeit) auf rund 100.400. Die Zahl der registrierten Infektionsfälle betrug fast 1,7 Millionen.

Die Vereinigten Staaten sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Nachdem sich dort zuletzt die Zunahme der Zahl der Todesopfer über einige Tage hinweg deutlich verlangsamt hatte, nahm sie nun wieder stark zu: Die Johns-Hopkins-Forscher zählten 1401 weitere Corona-Tote binnen 24 Stunden. In den vorherigen drei Tagen hatte die tägliche Totenzahl noch unter 700 gelegen.

Die Mehrzahl der US-Bundesstaaten hat allerdings bereits mit einer Lockerung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus begonnen. So wurden vielerorts Restaurants wieder geöffnet und nahmen Firmen wieder die Arbeit auf.

In der Glücksspielmetropole Las Vegas im Bundesstaat Nevada werden mehrere große Casinos am Donnerstag kommender Woche wieder öffnen. 

Update vom 27. Mai, 18.08 Uhr: Mehrere US-Bundesstaaten nutzen die Corona-Pandemie nach Angaben von UN-Experten als Vorwand, um Frauen den Zugang zu Abtreibungen zu verwehren. Acht Bundesstaaten beriefen sich auf Corona-Notfallanordnungen, wonach nicht unmittelbar notwendige medizinische Behandlungen ausgesetzt werden, um den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einzuschränken, teilte die UN-Arbeitsgruppe zur Diskriminierung von Frauen und Mädchen mit. Dabei handele es sich um Alabama, Arkansas, Iowa, Louisiana, Ohio, Oklahoma, Tennessee sowie Texas.

Coronavirus in den USA: Zahl der Todesopfer steigt 

Update vom 27. Mai, 17.10 Uhr: Nach wie vor kämpfen die USA mit der Coronavirus-Pandemie. Entsprechend hoch ist die Zahl der Corona-Infizierten und der Covid-19-Todesopfer.

Laut Johns-Hopkins-Universität starben bis zum frühen Mittwochabend (Stand, 17.10 Uhr) mindestens 98.933 Menschen in den Vereinigten Staaten an oder mit der neuartigen Lungenkrankheit.

Zum selben Zeitpunkt gab es 1.681.793 gemeldete Corona-Fälle in den USA, 384.902 zwischenzeitlich Erkrankte galten als wieder geheilt.

Update vom 27. Mai, 15.40 Uhr: Der Zwist zwischen Donald Trump und Herausforderer Joe Biden geht in die nächste Runde - diesmal mit einer Attacke gegen den US-Präsidenten.

Im Fokus: die Schutzmaßnahmen wegen der Coronavirus-Pandemie. Bei einer Gedenkveranstaltung für Kriegsgefallene hatte Biden im Gegensatz zu Trump einen Mund-Nasen-Schutz getragen.

Corona-Krise in den USA: Zoff zwischen Donald Trump und Joe Biden

Bei Twitter hatte Trump anschließend einen Tweet eines anderen Nutzers mit einem Foto von Biden mit schwarzer Gesichtsmaske und einem hämischen Kommentar geteilt.

Der designierte US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten nannte den Amtsinhaber daraufhin einen „absoluten Idioten“ und warf ihm „Macho-Gehabe“ vor. In einem CNN-Interview sagte Biden an diesem Dienstag über Trump, der kurz darauf nach Cape Canaveral zum Raketenstart von SpaceX reiste: „Er ist ein Idiot, ein absoluter Idiot, so zu reden.“

Trump hatte gesagt, dass er nicht verstehen könne, warum der Demokrat im Freien unter „perfekten Bedingungen“ und bei „perfektem Wetter“ eine Mundschutzmaske trage. Der US-Präsident weigert sich trotz Empfehlungen seiner Ratgeber stur, einen Mund-Nasen-Schutz anzuziehen.

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Herausforderer von Donald Trump: Joe Biden von den Demokraten.© AFP / OLIVIER DOULIERY

USA: Mehr als 62.000 Corona-Infizierte im Gesundheitssektor

Update vom 27. Mai, 14 Uhr: Eine Zahl mehr, die das ganze Ausmaß der Corona-Pandemie in den USA ausdrückt.

In den Vereinigten Staaten haben sich laut Gesundheitsbehörde CDC 62.344 Mitarbeiter des Gesundheitssektors mit dem Coronavirus angesteckt. Mindestens 291 Corona-Infizierte aus dem medizinischen Personal seien mit Covid-19 gestorben, heißt es auf der Websitze der Behörde weiter.

Zuletzt hatte die Behörde am 15. April Infektionszahlen zu medizinischem Personal veröffentlicht, berichtete der US-Sender CNN. Damals habe die Zahl der Infizierten nur bei 9282 gelegen.

Vielerorts in den USA hatten Ärzte und Krankenschwestern eine unzureichende Ausstattung mit Schutzkleidung beklagt.

Corona-Krise in den USA: Schlechtes Vorbild Donald Trump?

Update vom 27. Mai, 12.30 Uhr: Schlechtes Vorbild Donald Trump? Der US-Präsident wird inmitten der Coronavirus-Pandemie den ersten Start einer SpaceX-Rakete in Cape Canaveral live mitverfolgen.

Um Corona-Infektionen zu verhindern, hatte die Nasa gebeten, den historischen Start der Falcon-9-Rakete mit der bemannten Dragon-Kapsel im Internet mitzuverfolgen. Doch stattdessen strömen die Weltraumfans nun an der Ostküste Floridas, um vor Or mit dabei zu sein. 

Corona-Krise in den USA: Donald Trump trägt keine Mundschutzmaske

Update vom 27. Mai, 7.16 Uhr: Donald  Trump lobt immer wieder seinen Umgang mit und sein schnelles Handeln wegen des Coronavirus. Doch eine Mundschutzmaske trägt der US-Präsident in der Öffentlichkeit nicht. 

Dies wird nun zum Wahlkampfthema, denn Trump ließ es sich auf Twitter nicht nehmen, sich über Joe Biden lustig zu machen, der bei einer Veranstaltung am Memorial Day im Freien eine Gesichtsmaske trug, obwohl „draußen und unter perfekten Voraussetzungen und dem perfekten Wetter“ stattfand, so Trump. 

Hinzukam, dass Trump bei einer Pressekonferenz sogar einen Reporter bat, seine Maske abzunehmen, wenn er mit ihm spreche. Dieser weigerte sich und wurde von Trump mit den hämischen Worten „Oh ok, sie wollen politisch korrekt sein“ abgekanzelt. 

Dieses Vorgehen kritisiert nun sein Kontrahent Joe Biden. „Er ist ein Dummkopf, ein absoluter Dummkopf sich in dieser Weise zu äußern“, so Biden in einem CNN-Interview. „Präsidenten sollen mit gutem Beispiel vorangehen und sich nicht an Torheit beteiligen sowie fälschlicherweise auf Männlichkeit zu bestehen.“

Auch im Regionalparlament in Pennsylvania hielten sich Abgeordnete der Republikaner nicht an die gängigen Empfehlungen. Gegenüber den Demokraten unter den Kontaktpersonen sollen sie einen Coronafall geheim gehalten haben.

Trump lobt sein rasches Handeln gegen Corona auf Twitter

Update vom 26. Mai, 22.00 Uhr: In den USA breitet sich das Coronavirus weiter aus, bislang wurden mehr als 1,6 Millionen Infektionen registriert, mehr als 98.500 Personen verstarben bereits an den Folgen des Virus. US-Präsident Donald Trump*, der das Coronavirus als „Hoax“, also als Falschmeldung, bezeichnete, lobte sich selbst auf Twitter für sein rasches Handeln. Dabei behauptete er und noch im Februar, dass das Virus bereits im April aufgrund der steigenden Temperaturen Geschichte sei. 

Corona in den USA: Trump mit Selbstbeweihräucherung auf Twitter

Nun behauptete Trump* auf Twitter, dass er außergewöhnliche Arbeit geleistet und Menschenleben gerettet habe. „Bei all den politischen Nichtsnutzen da draußen hätten wir, wenn ich meine Arbeit nicht gut und früh gemacht hätte, eineinhalb bis zwei Millionen Menschen verloren, im Gegensatz zu den über 100.000, die anscheinend die Zahl sein werden. Das ist 15 bis 20 Mal mehr als wir verlieren werden. Ich habe die Einreise aus China sehr früh geschlossen!“

Trump hatte Ende Februar noch erklärt, man habe „es in diesem Land sehr gut unter Kontrolle“. Nun behauptete er, schnell und richtig gehandelt zu haben und machte China erneut zum alleinigen Verantwortlichen der Corona-Pandemie. Im selben Tweet teilte er auch gegen die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi aus. Die 80-Jährige wird vom Staatsoberhaupt als „Crazy Nancy“ bezeichnet.

 „Eine Person, die durch dieses unsichtbare Virus verloren gegangen ist, ist zu viel, es hätte an seiner Quelle, China, gestoppt werden sollen, aber ich habe sehr schnell gehandelt und die richtigen Entscheidungen getroffen. Viele der aktuellen politischen Beschwerdeführer damals dachten, dass ich damals zu schnell handelte, wie Crazy Nancy!“ Entgegen dem Tweet sprach sich Pelosi jedoch gegen eine schnelle Wiedereröffnung des Landes aus.

Corona in den USA: Über 98.000 Verstorbene in den Staaten

Update vom 26. Mai, 12.09 Uhr: In den USA sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität aktuell 1.662.768 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das sind 19.269 neue Infektionen im Vergleich zu Montagmorgen 8.39 Uhr. 

379.157 US-Infizierte gelten als Genesen (Montag: 366.736) und 98.223 Menschen sind an den Folgen einer Erkrankung gestorben.

Corona in den USA: Trump wehrt sich gegen Golf-Kritik - „krank vor Hass“

Update vom 26. Mai, 6.51 Uhr: Für seinen Golfplatz-Besuch am Wochenende trotz der Corona-Krise wurde US-Präsident Donald Trump heftig kritisiert. Jetzt reagierte er mit wütenden Gegenangriffen. Die „völlig korrupten 'Fake News' lassen es wie eine Todsünde klingen“, schrieb Trump am Montag via Twitter. Sie seien „krank vor Hass und Verlogenheit“.

Pikant ist, dass die jetzigen Vorwürfe gegen Trump an dessen eigene Attacken gegen seinen Vorgänger Barack Obama im Jahr 2014 erinnern. Das Obama während des Ebola-Ausbruchs 2014 Golf gespielt hatte, nannte Trump damals „das falsche Signal“: Ein Präsident sollte für ein paar Jahre auf das Golfspielen verzichten und sich auf den „Job konzentrieren“, fügte er hinzu.

Ein brutaler Einsatz endete in den USA für einen Afroamerikaner tödlich. Ein Polizist drückte ihm die Luft ab.

Corona in den USA: US-Bürger liefern verstörende Bade-Szenen

Update vom 25. Mai 2020: In den USA genießen die Menschen gerade das verlängerte Wochenende. Aufgrund des Memorial Day haben die meisten Amerikaner auch diesen Montag frei. Für viele Bürger ist dies offenbar die perfekte Möglichkeit für ausgiebige Sonnenbäder am Wasser. An sich total legitim - wäre da nicht die Corona-Krise. Aufgrund der Pandemie gilt weltweit das Gebot des Abstands

Doch Bilder aus Amerika vermitteln Gegenteiliges. Riesige Menschenansammlungen, dichtes Gedrängel im Wasser, es wirkt beinahe so als sei das Coronavirus nicht existent. Polizei und Strandwärter versuchten, an die Vernunft der Menschen zu appellieren. Offenbar jedoch nur mit bedingtem Erfolg. 

Deborah Birx, die Koordinatorin der Corona-Taskforce des Weißen Hauses, sagte in einer Talkshow des Senders ABC, sie sei „sehr besorgt“ über Menschenansammlungen am Wochenende. Sie unterstrich, wie wichtig es sei, Abstand zu halten. Wer dazu nicht in der Lage sei, müsse auch im Freien eine Maske tragen, so Birx.

Coronavirus in den USA: Ausgelassene Party in Strandnähe

In Daytona Beach in Florida kamen laut Medien tausende Menschen zusammen, die sich nach Aufforderung jedoch meist zerstreuten. Zudem sind am Samstagabend Schüsse auf einer Straße in Strandnähe gefallen, wie welt.de berichtet. Dort hatten mehr als 200 Menschen miteinander getanzt und gefeiert. Die Polizei leitete umgehend Ermittlungen ein.

Die Millionenmetropole New York gab hingegen ein komplett anderes Bild ab. „Die Strände von New York City bleiben geschlossen für Schwimmen, Sport, Grillen oder große Versammlungen“, hieß es am Samstag von der Stadtverwaltung. „Nur Laufen oder Sitzen sind erlaubt.“

Corona in den USA: Trump sorgt mit Freizeitgestaltung für Aufregung - Reaktion seines Vertrauten lässt tief blicken

Erstmeldung vom 25. Mai 2020: Washington - Im internationalen Vergleich rangieren die USA bei den Infiziertenzahlen* mit dem Coronavirus ganz oben - und das mit weitem Abstand. Am 25. Mai meldete die Johns-Hopkins-Universität 1.643.499 Infizierte in den Vereinigten Staaten (Stand: 25. Mai, 8.39 Uhr). Zum Vergleich: Auf Platz zwei dieser Wertung steht Brasilien mit 363.211 Infizierten.

Coronavirus in den USA: Fast 100.000 Tote - Trump sieht dennoch positive Entwicklung

Auch die Zahl der Verstorbenen im Zusammenhang mit dem Coronavirus machen in den USA wenig Hoffnung: Fast 100.000 Menschen sind aktuell an einer Erkrankung gestorben. Immerhin gibt es auch 366.736 ehemals Infizierte, die nach einer Erkrankung wieder genesen sind.

Trotz dieser Zahlen zeigt sich US-Präsident Donald Trump* optimistisch. Er schrieb am Sonntag via Twitter: „Fälle, Zahlen und Todesfälle gehen im ganzen Land zurück!“ Trump treibt deshalb die Wiedereröffnung der Wirtschaft mit Nachdruck voran, obwohl Experten weiter zu Vorsicht raten.

Corona in den USA: Trump sorgt mit Freizeitgestaltung für Empörung

Trump* ging am Wochenende selbst wieder einen Schritt in Richtung Normalität: Er war nach langer Pause zum ersten Mal wieder golfen. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag besuchte Trump einen seiner Golfclubs unweit der Hauptstadt Washington. Seine Gegner reagierten darauf mit Kritik. 

Trumps voraussichtlicher Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl, Joe Biden, etwa schrieb am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, fast 100 000 Menschen in den USA seien durch die Pandemie ums Leben gekommen, viele Millionen hätten ihren Job verloren - und der Präsident verbringe den Tag beim Golfen.

Der republikanische Senator Lindsey Graham, ein enger Vertrauter Trumps, verteidigte den Golf-Ausflug des Präsidenten dagegen. „Es ist an der Zeit, die Wirtschaft auf schlaue Weise wieder anzukurbeln und zu einem normaleren Leben zurückzukehren“, schrieb Graham am Samstag auf Twitter. US-Medien zufolge war Trump seit März nicht mehr golfen gewesen.

Das öffentliche Leben war in den USA angesichts der Corona-Krise über Monate weitgehend zum Erliegen gekommen, was die Wirtschaft des Landes in eine schwere Krise stürzte. Inzwischen wurden in den US-Bundesstaaten viele coronabedingte Restriktionen wieder gelockert. Die Krise ist allerdings noch keineswegs überstanden. Die USA stehen kurz davor, die Marke von 100 000 Corona-Toten zu überschreiten.

dpa/rjs/pm mit Material der dpa

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