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Christian Drosten will Superspreading-Situationen verhindern.Bild: news.de-Fotomontage (AdobeStock / Feydzhet Shabanov; dpa)

Christian Drosten: Tödliche Corona-Welle stoppen - so soll's klappen

In der Wissenschaft ist die Sorge um eine zweite Corona-Welle groß. Doch Virologe Christian Drosten hat eine Lösung parat, wie die sich aufhalten lässt. Dafür reicht ein Blick nach Japan.

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Nachdem die erste Corona-Welle in Deutschland verhältnismäßig mild verlief, könnte eine zweite sehr viel heftigere Welle auf uns zurollen. Nach Einschätzungen des Charité-Virologen Christian Drosten könnte diese allerdings gestoppt werden.

Coronavirus-News aktuell: Drosten fordert Strategiewechsel - Japan-Methode könne zweite tödliche Welle verhindern

Er glaube so langsam, dass es eine Chance gebe, ohne Impfung glimpflich in Herbst und Winter zu kommen, "sprich: ohne eine tödliche neue zweite Welle", sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité im NDR-Podcast vom 28.05.2020. Dafür sei es allerdings nötig, bei den jetzigen Maßnahmen nachzujustieren. Abzielen solle man dabei nach dem Vorbild Japans stark auf das frühe Erkennen sogenannter Superspreading-Events: Fälle, in denen ein Infizierter überdurchschnittlich viele weitere Menschen ansteckt.

Kontaktpersonen eines Infizierten ohne Diagnostik für 2 Wochen isolieren

Kontaktpersonen sollten dann ohne vorherige Diagnostik als infiziert betrachtet und isoliert werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Zeige sich zum Beispiel eine Infektion bei einem Lehrer, schaue man sich an, welche Klassen er zuletzt unterrichtete - diese Schüler müssten dann ein oder zwei Wochen zu Hause bleiben, aber man müsse nicht die ganze Schule schließen, so Drosten. Japans Infektionskurve "krieche" nach unten, lange habe man dort aber nicht offensiv die Strategie kommuniziert.

Superspreading-Situationen verhindern

Wenn man Situationen abschaffe, bei denen es möglich ist, dass eine Person sehr viele andere anstecken könne, schaffe man auch Superspreading-Situationen ab, ist sich Drosten sicher. "Viele der übrig bleibenden Lockdown-Maßnahmen werden unterbinden, dass solche Superspreading-Cluster auftreten, weil gewisse Risiko-Situationen damit erstmal abgeschafft sind", sagt der Virologe im Podcast. Dabei zielt er vor allem auf das geltende Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31.08.2020. Inzwischen werde angenommen, dass der Großteil der Infizierten nur sehr wenige oder keine anderen Menschen anstecke.

Sie können das Video von Christian Drosten nicht sehen? Dann hier entlang.

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bua/sba/news.de/dpa