Caorle, Jesolo, Venedig: Grenzöffnung: Hoteliers in Venetien warnen vor Italien-Boykott

Die italienische Region Venetien fordert rasche Klarheit über die Frage der Grenzöffnungen. Neben Venedig hängen vor allem die Urlaubsorte an der oberen Adria stark vom Tourismus ab.

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Derzeit sind kaum Touristen in Venedig © AFP

Der Hotelierverband der norditalienischen Region Venetien fordert Klarheit über die Grenzöffnung und die Wiederherstellung der Reisefreiheit. Zugleich wurde vor einem "Boykott" gegenüber Italien gewarnt.

"Wir wissen nicht, wann es zu einer Lösung kommt. 60 Prozent unserer Kundschaft in Venetien sind Ausländer. Damit ein Hotel wieder öffnen kann, benötigt man mindestens drei, oder vier Wochen Vorbereitung", sagte der Präsident des Hotelierverbands Federalberghi in Venetien, Marco Michielli, in einer Presseaussendung. Italien zähle zu den EU-Gründungsmitgliedern und sollte ein Mitspracherecht haben, wenn es um Grenzöffnung gehe.

Für Aufregung sorgte in Italien, dass Touristen und Reisende aus 29 Staaten ab 15. Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können. Italiener müssen sich dagegen noch der Quarantäne unterziehen, teilte das griechische Tourismusministerium am Freitag mit. Am 1. Juli will Griechenland erneut die Lage mit der Corona-Pandemie in anderen Staaten prüfen und entsprechend neue Staaten der Quarantänefreien Liste hinzufügen, hieß es in Athen.

Buhlen um Deutsche

Die italienische Regierung und regionale Politiker werben derzeit vor allem stark um deutsche Urlauber, da sie ein Großteil der Besucher ausmachen. Ab 3. Juni soll die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein - ohne danach in Quarantäne zu müssen. Südtirol buhlt schon kräftig um Urlauber vor allem aus Bayern. Landeshauptmann Arno Kompatscher will Touristen sogar Gratis-Coronatests anbieten.

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Die Fallzahlen gehen in Italien seit langem zurück. Mit Abstand die allermeisten Fälle hat die Lombardei. Für deutsche Urlauber wird ausschlaggebend sein, ob sie nach einem Italien-Urlaub in Quarantäne müssen oder wann die Reisewarnung aufgehoben wird. Derzeit hofft Italien auf den 15. Juni. Österreich hat bereits bestätigt, dass deutsche Touristen, die auf der Durchreise nach Italien sind, durch die Alpenrepublik fahren können.