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Zukunfts-Thintank: "Deutschland - Deine Chancen": Diese Macher und Visionäre denken mit uns die Zukunft

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Freitag, 29.05.2020, 19:09

In Deutschlands größtem Zukunfts-Thinktank "Deutschland - Deine Chancen" versammeln FOCUS Online und seine Geschwister-Marken CHIP, Finanzen100 und netmoms führende Köpfe. Hier stellen wir Ihnen die Politiker, Intellektuellen, Wissenschaftler, Tech-Experten, Mediziner, Pädagogen, Unternehmer und Ökonomen vor, die gemeinsam mit den Redaktionen nach vorne denken.

Gerhard Schröder, Bundeskanzler a. D. (SPD)

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privat Gerhard Schröder war von 1998 bis 2005 der siebte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Gerhard Schröder, geboren 1944, war von 1998 bis 2005 der siebte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1990 bis 1998 Ministerpräsident Niedersachsens. Nach dem Ausscheiden aus seinen politischen Ämtern arbeitet Schröder wieder als selbstständiger Rechtsanwalt. Er hat Funktionen in der Wirtschaft sowie Ehrenämter übernommen - zum Beispiel als Schirmherr des Antirassismus-Vereins „Gesicht Zeigen!“.

Wir brauchen ein umfassendes Konjunkturprogramm.

Schröder schreibt, in Deutschland stünden nun richtungsweisende ökonomische Entscheidungen an. Er halte ein Konjunkturprogramm für nötig, das Nachfrage und Angebot stärke. Konkret plädiert er für eine Kaufprämie für Autos als psychologisches Signal.

 

Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete Die Linke

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dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Sahra Wagenknecht war von 2011 bis 2019 im Vorsitz der Bundestagsfraktion Die Linke, zunächst als Stellvertreterin. Seit 2009 gehört sie dem Bundestag an. Nach ihrem Studium der Neueren Deutschen Literatur und Philosophie in Jena, Berlin und Groningen wurde Wagenknecht 20212 in Chemnitz in Wirtschaftswissenschaften promoviert.

Es ist Zeit für eine Grundsatzdebatte.

Wagenknecht hinterfragt Nutzen der Globalisierung und warnt vor wachsender Ungleichheit und Aushöhlung der Demokratie. Ihre Forderung: "Wir müssen industrielle Wertschöpfung zurück nach Europa holen und in Schlüsselbranchen wie der Digitalwirtschaft unsere Abhängigkeit überwinden."

 

Hans-Peter Kleebinder, Mobilitätsexperte

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Kleebinder Hans-Peter Kleebinder

Hans-Peter Kleebinder hat 24 Jahre lang im Management, Vertrieb und Marketing unter anderem bei BMW und Audi gearbeitet, war federführend an der Markteinführung der Marke Mini in Deutschland beteiligt. Heute gibt Kleebinder als unabhängiger Mobilitätsexperte sein Wissen u. a. als Lehrbeauftragter an der Universität St. Gallen weiter.

Jetzt ist die Zeit, mutig zu handeln.

Kleebinder ist überzeugt, dass die deutsche Gesellschaft weg muss von der "klassischen autogerechten Stadt hin zu Lebensräumen, die auf den Menschen und seine Bedürfnisse ausgerichtet sind". Er hält umweltfreundlichere Mobilität für möglich - und Kaufprämien für hochmotorisierte Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen für eine "fatale Geisterfahrt".

 

Stefan Schaltegger, Experte für Nachhaltigkeitsmanagement

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privat

Stefan Schaltegger ist Inhaber der Professur für Nachhaltigkeitsmanagement und Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Leuphana Universität Lüneburg. Schaltegger hat 2003 den weltweit ersten MBA Sustainability Management eingeführt. 2015 bis 2017 gehörte Schaltegger dem Expertengremium des Hightech-Forums zur Umsetzung der Hightech-Strategie der Bundesregierung an.

Jetzt ist der Moment, Chancen eines vielerorts notwendigen, nachhaltigen Strukturwandels am Schopf zu packen.

Der Ökonom fordert einen Strukturwandel. Dass im Lockdown die Emissionen gesunken sind, sei weder ein nachhaltiger noch ein ausreichender Effekt. "Nun ist deutsche Ingenieurs- und Management-Tatkraft gefordert, sich mit einem intelligenten Wandel zu mehr Nachhaltigkeit zukunftsfähig aufzustellen."

 

Jamie Metzl, Experte für Zukunftstechnologien und Geopolitik

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hackingdarwin.com Jamie Metzl

Jamie Metzl arbeitet als Senior Fellow des regierungsnahen Thinktanks Atlantic Council in Washington, D.C. Zuvor war der US-Amerikaner unter anderem beim Nationalen Sicherheitsrat und im Außenministerium sowie in der strategischen Führung einer Biotechnologie-Firma tätig. Er beschäftigt sich damit, wie sich die Zukunft der Menschheit gestalten lässt, konkret mit der Modifikation menschlicher Gene. Seit 2019 berät er in diesem Bereich auch die Weltgesundheitsorganisation.

Das alles mag etwas wagemutig klingen – und das ist es auch.

Metzl ist überzeugt, dass die Menschheit existentiellen Problemen wie Krankheiten und Klimawandel nur dann etwas entgegenzusetzen hat, wenn sie nicht auf nationale Interessen schielt, sondern zusammensteht. Wenn es eine Balance zwischen lokalen, nationalen, und globalen Interessen gibt.

 

Horst Opaschowski, Zukunftsforscher

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Horst Opaschowski/Benjamin Roeber Horst Opaschowski

Horst Opaschowski gilt international als „Futurist“ (Xinhua/China) und „Mr. Zukunft“ (dpa). Nach dem Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie hat er seinen Schwerpunkt auf die Zukunfts- und Gesellschaftsforschung gelegt. Er ist Gründer des Hamburger Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung (OIZ) und führt regelmäßig Repräsentativumfragen und Studien zur Entwicklung in Deutschland durch. Außerdem ist er als Berater für Wirtschaft und Politik tätig.

Die Gesundheit wird zum Megamarkt der Zukunft.

Opaschowski erwartet in der Nach-Corona-Generation einen Perspektivwechsel vom Wohlstand zum Wohlergehen. Ohne Gesundheit, das zeige sich jetzt, sei alles nichts wert.

 

Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender MLP

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MLP

Seit 2003 gehört Uwe Schroeder-Wildberg dem Vorstand des Finanzdienstleisters MLP mit Sitz in Wiesloch in Baden-Württemberg an. Der promovierte Betriebswirt, der ab und an auch als Sänger auftritt, findet es richtig, dass der deutsche Staat beherzt Rettungspakete geschnürt hat.

Der Ruf nach dem Helikopterstaat bleibt falsch.

Er wünscht sich aber einen möglichst schnellen Rückkehr zur Marktwirtschaft, damit es nicht zu einem "Helikopterstaat" kommt, der Bürgern und Unternehmern auf Dauer viel vorschreibt und viel hilft. Schließlich müssten künftige Generationen die Schulden abbezahlen, die der Staat jetzt mache.

 

Sven Hannawald, Skisprung-Olympiasieger und -Weltmeister

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imago/Nordphoto Sven Hannawald

Sven Hannwald war einer der besten deutschen Skispringer und arbeitet heute als TV-Experte bei Eurosport sowie als Unternehmensberater. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City gewann der gebürtige Sachse mit dem DSV-Team Gold, 2001 WM-Gold in Lahti von der Großschanze.

Die Vorstellung vom unendlichen Wachstum ist falsch und nimmt uns die Luft zum Atmen.

2000 und 2001 wurde Hannawald Skiflug-Weltmeister. 2002 gewann er als erster Skisspringer alle vier Springen bei der Vierschanzentournee. Für die Zukunft wünscht er sich mehr Luft zum Atmen durch weniger ungebremstes Wachstum.

 

Norbert Röttgen, CDU-Politiker

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dpa/Michael Kappeler/dpa CDU-Außenexperte Norbert Röttgen bezeichnete Verfechter einer Öffnungsstrategie als „Lockerungsdrängler und Exit-Strategen“.

Norbert Röttgen, 54, ist seit 2014 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. Und er ist einer der Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz. Von 2009 bis 2012 war der Jurist aus dem Rheinland Bundesumweltminister.

Bei allem Negativen hat die Coronakrise auch Klarheit gebracht, wo unsere Stärken und Schwächen liegen.

Für die Zeit nach Corona wünscht er sich von Politik und Gesellschaft, dass sie Frauen stärken. Denn Röttgen sagt, es waren vor allem Frauen, die unser Land in der Krise am Laufen gehalten haben.

 

Wolfgang Clement, SPD-Politiker und ehemaliger Wirtschaftsminister

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Rolf Vennenbernd/dpa

Wolfgang Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und von 2002 bis 2005 Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit im Kabinett von Gerhard Schröder. Da er dabei zwei eigentlich getrennte Ressorts leitete, wurde er "Superminister" genannt. Nach 37 Jahren Mitgliedschaft trat er 2008 aus der SPD aus, weil die Partei sich nach seiner Sicht in Richtung Linkspartei und Grüne entwickelte. Seitdem ist er ein parteiloser Sozialliberaler. Clement ist Preisträger des Ludwig-Erhard-Preises für Wirtschaftspublizistik.

Wir müssen gemeinsam alles tun, damit aus dieser Rezession keine Depression wird. Und dies unter „Corona“-Bedingungen! Das heißt: Wir müssen Land und Leute aus der „Selbstisolation“ und der „neuen Normalität“ von Hygiene- und Abstandsvorschriften wieder in Bewegung bringen und dazu das Vertrauen der Mehrheit der Bürger in die Wachstumskräfte der Sozialen Marktwirtschaft zurückgewinnen.

Für die Zeit nach Corona wünscht sich Clement von Wissenschaft und Wirtschaft Klarheit, Wahrheit und "anders als zu Beginn der Krise" volle Transparenz der Entscheidungsprozesse.

 

Diana Kinnert, CDU-Politikerin und Unternehmerin

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imago/Horst Galuschka Diana Kinnert

Diana Kinnert, 29, ist als Unternehmerin tätig, und sie ist – ja, was eigentlich? Der Titel „politische Denkerin“ trifft vielleicht am ehesten, was die gebürtige Wuppertalerin ausmacht. Sie gehört der CDU an und war Mitglied der Reformkommission ihrer Partei. Sie studierte Politik und Philosophie. Von 2015 bis zu dessen Tod Ende 2016 arbeitete Diana Kinnert für den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags, Peter Hintze (CDU). In ihrem Buch „Für die Zukunft seh‘ ich schwarz“ plädierte Kinnert für einen modernen Konservatismus.

Es mag frivol anmuten, angesichts des Elends und der Toten diese Zäsur auch als Chance begreifen zu wollen.

Die Zeit nach Corona kann in ihren Augen der Startpunkt einer neuen Politik der nachhaltigen, freiheitlichen und solidarischen Zukunftsgestaltung sein.

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