Buchkritik: Im Konjunktiv sind wir mutiger und menschlicher
Norbert Kröll und sein Roman "Wer wir wären": Ein Beweis, wie gut es um die jüngere österreichische Literatur steht
Am Anfang kocht jemand ein hartes Ei. Und fragt sich, ob man’s rückgängig machen kann. Wieder weich machen. Noch eine Chance bekommen. Dann WÜRDE man es anders machen, dann HÄTTE man einen anderen Weg gewählt. Der Konjunktiv steckt schon im Buchtitel: „Wer wir wären“. Wir wären ... mutiger. Menschlicher.
Absetzen
Es ist ein Roman über Freundschaft, Verantwortung, und es ist, wie ’s auch der erste Roman des Villachers Norbert Kröll war („Sanfter Asphalt), ein Beweis, dass es der jüngeren österreichischen Literatur sehr, sehr gut geht.
Man befindet sich in Studentenkreisen. So froh war Albert, als er den verschrobenen Künstler Klaus kennenlernte. Als bei Klaus Schizophrenie ausbricht, drückt sich Albert davor, diesen dunklen Punkt kennenzulernen. Albert wendet sich ab.
Ein Thema für alle, und sollte man die Konfrontation damit scheuen: Kröll - Foto oben - legt es nicht schwer an, er kann’s mit Leichtigkeit.
Norbert Kröll:
„Werwir wären“
Editon Atelier.
296 Seiten.
24 Euro
KURIER-Wertung: ****
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