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So sieht es aus, wenn sich die Sängerinnen und Sänger der Eintracht Weiler zur Chorprobe treffen – am Bildschirm. Chorleiterin Katharina Campos Aquino (rechts unten) hatte die Idee. © Foto: Volker Beiswanger

Findiger Gesangverein: Chorsingen trotz Corona

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Für den Gesangverein Eintracht Weiler hätte es ein erfülltes Sängerjahr geben sollen, das Jahr 2020: mit zwei Kirchenkonzerten in Roßwälden und Rechberghausen, mit dem öffentlichen Liedersingen „Ebersbach singt“ und der Teilnahme an der Veranstaltung „Bär trifft Eber“ zur 850-Jahr-Feier der Stadt Ebersbach. Dazu wären weitere Auftritte gekommen. Aber wie so vielen Vereinen und anderen Institutionen machte auch der „Eintracht“ die Pandemie einen kräftigen Strich durch die Rechnung.

Aber die Sängerinnen und Sänger lassen sich’s nicht verdrießen. Normale gemeinsame Chorproben können unter den gegebenen Umständen nicht stattfinden, also trifft sich der rührige Chor per Videokonferenz zum Singen. Wie das funktioniert? Natürlich nicht wie  gewohnt. Sängen alle wie immer zusammen und so, dass sie sich gegenseitig hören, ergäbe das eine unerträgliche Kakophonie, denn gemeinsames Realtime- Singen ist online leider nicht möglich, teilt der Verein mit.
Also beschreitet die findige Chorleiterin Katharina Campos Aquino neue Wege. Die einzelnen Stimmen für die zu probenden Lieder hat sie mit Begleitung aufgenommen und den Chormitgliedern per Whatsapp zugesandt, damit sich jeder in seine Stimme schon mal einhören kann. Während der Probe wird diese wie gewohnt einzeln geprobt, wobei nur das Mikrophon der Chorleiterin eingeschaltet ist. Wenn alle ihre Stimme beherrschen, spielt sie andere Stimmen zusätzlich ein, sodass am PC zuhause fast der Eindruck eines normalen Chorklanges entsteht. Natürlich sei es eine ungewohnte Herausforderung, zuhause allein die eigene Stimme zu singen, ohne sich wie gewohnt an den Mitsängern orientieren zu können, wird berichtet. Hilfestellung jedoch gibt auch hier die Chorleiterin, die an ihrem Instrument immer alle Stimmen mitspielt und einzelne Stimmen mitsingt. Wer seine Stimme auch dann probt, wenn die anderen „dran“ sind, komme unterm Strich mehr zum Singen als in jeder normalen Chorprobe, denn er wird ja nicht gehört.
 So ergibt sich ein konzentriertes gemeinsames Tun, auch wenn die Chorleiterin nicht wie sonst perfekt unter Kontrolle hat, was die einzelnen Sänger singen. Spannend wird es, wenn sich der Chor zum ersten Mal wieder „analog“ trifft. Dann nämlich offenbart sich das Ergebnis der „verdeckten“ Proben.
Doch das Ergebnis soll zunächst gar nicht im Vordergrund stehen, betont man beim Verein. Stattdessen geht es um die Wiedersehensfreude, das Training der Stimme und darum, der coronabedingten Isolation auf unkonventionelle Weise ein musikalisches „Trotz-Allem“ entgegenzusetzen. Die Bereitschaft des Chores, in dieser Situation etwas Neues zu wagen, hat immerhin schon das Interesse eines neuen Sängers geweckt. Der Chor hofft auf weiteren Zulauf.
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