Entwicklungsumgebung: Android Studio 4.0 vereinfacht Animationen in Apps
Dank neuem Motion Editor können Android-Entwickler nun komplexe Bewegungen und Widget-Animationen einfach grafisch erstellen.
by Matthias ParbelWährend Android 11 auf die erste Betaversion zusteuert, legt Google das neue Major Release 4.0 der Entwicklungsumgebung Android Studio vor. Das ab sofort über den Stable Channel verfügbare Werkzeug zum Entwickeln von Android-Applikationen bietet nicht nur Verbesserungen und Fehlerbereinigungen, sondern wartet auch mit einige neuen Funktionen auf, die Entwicklern die Arbeit erleichtern sollen – darunter beispielsweise ein neuer Motion Editor, der Build Analyzer samt neuem Gradle-Plug-in sowie ein überarbeiteter Layout Inspector.
Motion Editor für Animationen
Um selbst komplexe Bewegungen und Widget-Animationen in ihren Apps zu gestalten, stehen Android-Entwicklern umfassende Optionen von ConstraintLayout
über die MotionLayout-API zur Verfügung. Zum Erstellen und Bearbeiten der Animationen waren bisher jedoch manuelle Anpassungen in zum Teil komplexen XML-Dateien notwendig. In Android Studio 4.0 steht nun ein Motion Editor mit grafischer Oberfläche bereit, der komfortables Editieren bis hin zur Preview der MotionLayout-Animationen ermöglicht – und den XML-Code automatisch erzeugt.
Zum Debuggen des User Interface (UI) soll der neue, über das Hauptmenü View > Tool Windows > zugängliche Layout Inspector eine intuitivere Vorgehensweise erlauben. Laut Google verschafft er Zugriff auf die parallel zur laufenden Anwendung aktualisierten Daten und gewährt Einblicke darin, wie Ressourcen aufgelöst werden. So sollen Entwickler beispielsweise anhand einer Live-3D-Darstellung ihre View-Hierarchie einfacher analysieren können oder auch leichter herausfinden können, wo die Werte bestimmter Attribute herstammen. In der Layout-Validation-Ansicht lassen sich darüber hinaus die UIs einer App für verschiedene Formfaktoren, Bildschirmgrößen und Auflösungen direkt miteinander vergleichen.
Neues Gradle-Plug-in und Build Analyzer
Das neue Android-Gradle-Plug-in 4.0.0 unterstützt Java-8-APIs und den Build Analyzer von Android Studio 4.0, der Entwickler beim Aufspüren und Beheben von Flaschenhälsen in ihren Builds hilft. Vor allem veraltete oder fehlkonfigurierte Tasks können zu verlängerten Build-Zeiten führen und die Produktivität des gesamten Build-Prozesses mindern. Der Build Analyzer hebt Plug-ins und Tasks hervor, die maßgeblichen Einfluss auf die Dauer des Gesamtprozesses haben und schlägt empfehlenswerte Schritte vor, wie sich etwaige Regressionen abmildern lassen.
Bisherige Versionen des Gradle-Plug-ins konnten Funktionen wie Lambda Expressions und Method References der Java-8-APIs nur in Verbindung mit dem sogenannten Desugaring-Prozess verwenden. Die Desugaring Engine in Android Studio 4.0 unterstützt nun sämtliche Java-APIs unabhängig von der in der App festgelegten minSdkVersion
. Dadurch können Entwickler auch Standard-APIs wie java.util.stream
, java.util.function
and java.time
direkt verwenden.
Mit dem neuen Gradle-Plug-in lassen sich zudem Abhängigkeiten zwischen Feature-Modulen definieren und über die DSL können Build-Funktionen gezielt aktiviert oder deaktiviert werden, wie das folgende Listing zeigt. Nähere Informationen dazu finden sich in den Release Notes zum Android-Gradle-Plug-in 4.0.0.
android {
// The default value for each feature is shown below.
// You can change the value to override the default behavior.
buildFeatures {
// Determines whether to support View Binding.
// Note that the viewBinding.enabled property is now deprecated.
viewBinding = false
// Determines whether to support Data Binding.
// Note that the dataBinding.enabled property is now deprecated.
dataBinding = false
...
}
}
Einen vollständigen Überblick aller Neuerungen in Android Studio 4.0 bietet der Beitrag zur Veröffentlichung im Android Developer Blog. Die neue Version der Entwicklungsumgebung steht ab sofort über den Stable Channel für Windows, macOS, Linux und Chrome OS zum Download zur Verfügung. (map)