Lauter, gefährlicher Job
Kettensäge-Schnitzer: «Es ist ein Knochenjob»
by abra;buecWer die Werkstatt von Lukas Senn in Safenwil besucht, fühlt sich wie in einem Zoo mit lauter Holztieren. Eine Ziege, ein Luchs, eine Kuh, ein kleiner Elefant, ein Seepferdchen und ein Bär sind zu sehen. Sie alle hat der Künstler mithilfe von Kettensägen aus Baumstämmen geschnitzt.
Der Künstler ist Lukas Senn aus Rothrist. Seine Werkstatt hat der 30-Jährige im Gewerbegebiet von Safenwil. Er lebt von den Kettensäge-Schnitzereien. Gleich nach der Lehre hat er sich selbstständig gemacht. Er sägt Werke für Firmen-Jubiläen, Geburtstage, Gärten. Zudem kann man den Aargauer auch als Attraktion für Messen, Hochzeiten oder andere Veranstaltungen buchen.
Gelernt hat Lukas Senn den Beruf des Möbelschreiners. Er habe damals viel nach Plänen gearbeitet. Dabei habe ihm die Kreativität gefehlt, so Lukas Senn. Jetzt sei er freier: «Wenn jemand bei mir einen Uhu bestellt, dann ist der anders als alle Uhus, die ich davor geschnitzt habe.»
Je nach Grösse und Detailgrad arbeitet Senn zwischen einem Tag und zwei Wochen an seinen Skulpturen. Die aufwändigeren kosten ein paar tausend Franken. Beigebracht hat Senn sich das Schnitzerhandwerk selbst.
Für seine Arbeit benötigt Senn rund 15 verschiedene Kettensägen, die sich in Grösse, bei der Kette und der Spitze unterscheiden. Berufsverwandte kennt Senn etwa zehn in der Schweiz. Es sei ein Knochenjob, die Gelenke schmerzten aufgrund der Vibrationen teilweise und die grossen Kettensägen seien ziemlich schwer, was die Arbeit körperlich anstrengend mache.
Ausserdem ist die Arbeit natürlich auch gefährlich. Vor zwei Jahren stürzte Senn auf eine Kettensäge, die sich in sein Handgelenk frass. Etliche Operationen, Haut- und Knochentransplantationen waren die Folge. Heute spüre er bei der Arbeit keine negativen Auswirkungen mehr, betont der Aargauer. So kann er weiter seinem Job nachgehen, der für ihn eigentlich mehr ein Hobby ist.