Eskalation in Libyen: Die Schlacht der Stellvertreter

Immer mehr stehen die Entwicklungen in Libyen unter dem Einfluss der ausländischen Unterstützer. "Kriegsfürst" Khalifa Haftar muss empfindliche Rückschläge einstecken

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Regierungstreue Kämpfer: Extremer Einfluss aus dem Ausland © AFP

Noch kürzlich schien die Offensive des Kriegsfürsten Khalifa Haftar gegen Tripolis einem Erfolg nahe. Seine Kämpfer standen in den Vororten der libyschen Hauptstadt, die Kapitulation der international anerkannten „Regierung der Nationalen Übereinkunft“ (GNA) und ihrer Verteidiger schien nur noch eine Frage der Zeit. Mit dem Eintritt der Türkei in den libyschen Bürgerkrieg jedoch hat sich die militärische Lage dramatisch gewandelt. Haftars so genannte „Libysche Nationalarmee“ (LNA) musste eine Serie empfindlicher Rückschläge einstecken. Zunächst büßte sie westlich von Tripolis entlang der Küste sämtliche Stützpunkte ein. Dann verlor sie den strategisch wichtigen Fliegerhorst Al-Watiyah in der Nähe der Grenze zu Tunesien, von dem die meisten Angriffe auf Tripolis geflogen worden waren.