Cloud-Dienste im Test

Amazon Drive im Test: Wie gut ist Amazons Cloud?

Der Online-Versandhandel Amazon ist auch auf dem Geschäftsfeld der Cloud-Speicher sehr aktiv. COMPUTER BILD nahm den Service unter die Lupe und testet Preis, Sicherheit und Geschwindigkeit.

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Amazon Drive bietet Speicherplatz von 100 Gigabyte bis 30 Terabyte in seiner Cloud.

Fazit: Amazon Drive

Wer einen Cloud-Dienst wirklich nur zum Speichern von wichtigen Dateien nutzen möchte, für den bietet Amazon Drive ein gutes Gesamtpaket. Wie im Kerngeschäft schafft Amazon mit seinem Cloud-Service eine schmucklose Lagerhalle für digitale Inhalte. Die kostenlose Basis-Version reicht mit 5 Gigabyte für die schönsten Fotos und wichtigsten Dokumente allemal aus. Wer jedoch mit anderen an Dokumenten arbeiten möchte oder seine Fotos teilen will, wird bei Amazon Drive weniger fündig. Hinzu kommen sehr langsame Upload-Zeiten und wenige Zusatzfunktionen.

ProKontra
+ Schneller Download
+ Ausreichend Speicher in Gratis-Version
+ Viele Tarifpakete
+ Unbegrenzte Geräteanzahl
- Server außerhalb der EU
- Keine End-2-End-Verschlüsselung möglich
- Langsamer Upload
- Kaum Zusatzfunktionen
Testnote der Redaktion
2,8
befriedigend

Zum Angebot: Amazon Drive
Amazon startete einst als kleiner Online-Versandhandel und dehnte seine Geschäftsfelder immer weiter aus: Mittlerweile ist das Technik-Unternehmen in Film- und Serienproduktion und Spieleentwicklung eingestiegen. Doch auch die Vermietung von Servern nimmt einen immer größeren Bereich ein. Vielleicht ist Ihnen bei Bundesliga-Spielen schon aufgefallen, dass neben dem Ergebnis kurz AWS eingeblendet wird – dies steht für Amazon Web Services und umfasst auch das Cloud-Angebot des Unternehmens aus Seattle. Für Privatkunden ist jedoch vor allem Amazon Drive von Interesse, in der Gratis-Version gibt es immerhin 5 Gigabyte Cloud-Speicher. Wie sich Amazon Drive bei Funktionsumfang, Preisen und Sicherheit gegen die Konkurrenz von Microsoft OneDrive und Google Drive durchsetzt, verrät der große COMPUTER BILD-Cloud-Test.

1. Amazon Drive: Was bietet der Cloud-Speicher?
2. Wie sicher sind die Daten?
3. Geschwindigkeit
4. Wie gut sind Bedienung und Funktionsumfang?
5. Was kostet der Dienst?
6. Fazit: Amazon Drive

Amazon Drive: Was bietet der Cloud-Dienst?

Bereits seit 2011 bietet Amazon einen Cloud-Speicher an. Im Gegensatz zur namhaften Konkurrenz aus Redmond und dem Silicon Valley müssen Endverbraucher bei Amazon Drive jedoch auf ein integriertes Office-Paket verzichten. In der Zusammenfassung finden Sie die wichtigsten Informationen zum Cloud-Dienst Amazon Drive:

Amazon Drive: Wie sicher sind die Daten?

Amazon Drive speichert die Dateien – persönliche Fotos, wichtige Dokumenten-Scans oder Musikstücke – auf seinen Servern in den USA. Zwar sind die Kündigungsfristen kurz und die Vorhaltzeit der gespeicherten Dateien selbst nach Ablauf der Mitgliedschaft mit 180 Tagen sehr lang, dennoch waren die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Datenschutzbestimmungen von Amazon nur unzureichend. Geschützt werden die Dateien durch den niedrigsten Sicherheitsstandart https, eine End-2-End-Verschlüsselung ist mit Amazon Drive nicht möglich.

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Der Upload geht bei Amazon Drive viel zu langsam vonstatten.

Amazon Drive: Geschwindigkeit

Wie schnell werden Dokumente und Fotos in Amazons Cloud hoch- und wieder runtergeladen? Wer sich schnell eine Datei runterziehen möchte, braucht dafür im Mittelwert 111 Sekunden für eine 1 Gigabyte große Datei, dies entspricht 9,6 MB/s. Wer jedoch etwas in Amazons Cloud hochlädt, sollte etwas Geduld und Zeit mitbringen: Mit gerade mal 0,6 MB/s kroch der Upload im Durchschnitt vor sich hin. Die Tests wurden zu verschiedenen Uhrzeiten an mehreren Tagen durchgeführt.

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In der Amazon-App "Photos" speichern Sie Ihre liebsten Schnappschüsse.

Wie gut sind Funktionalität und Bedienbarkeit?

Bei Funktionalität und Bedienung fehlt Amazon die Leichtigkeit seiner Mitbewerber: Backups in eine Richtung sind nicht möglich, dafür automatisches Synchronisieren auf mehreren Geräten. Zudem sind zwei Apps nötig für das Speichern von unterschiedlichen Dateien – in "Drive" lagern Sie Ihre Dokumente, in "Photos" Ihre Bilder. Dadurch wird der ganze Prozess des Hochladens und Zugriffs unnötig verkompliziert. Zwar lassen sich die Dateien automatisch synchronisieren, auf Wunsch nur mit bestehender Wlan-Verbindung, doch wer seine digitalen Schätze mit anderen teilen möchte, hat bei Amazon Drive das Nachsehen: Es ist keine Download-Sperre, zeitliche Eingrenzung oder Passwortschutz möglich. Auch der Player mit dem Sie sich eigene Videos und Fotos anschauen in Amazon Drive anschauen ist mangelhaft, Nutzer haben lediglich Verwaltungsrechte. Online-Office-Funktionen sind ebenso Fehlanzeige wie Freigabefunktionen und Rechtevergabe. Im Grunde ist Amazon also das Äquivalent zum Keller: Alles wird darin gelagert, allzu häufig schaut man mangels fehlender Atmosphäre jedoch nicht vorbei.

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Insgesamt gibt es 13 verschiedene Preistarife bei Amazon Drive. Jedoch kostet jedes Extra-Terabyte 99,99 Euro.

Was kostet Amazon Drive?

Für Privatpersonen gibt es 13 verschiedene Tarife:

Zum Angebot: Amazon Drive

Amazon Drive im Test: Fazit

Wer einen Cloud-Dienst wirklich nur zum Speichern von wichtigen Dateien nutzen möchte, für den bietet Amazon Drive ein gutes Gesamtpaket. Wie im Kerngeschäft schafft Amazon mit seinem Cloud-Service eine schmucklose Lagerhalle für digitale Inhalte. Die kostenlose Basis-Version reicht mit 5 Gigabyte für die schönsten Fotos und wichtigsten Dokumente allemal aus. Wer jedoch mit anderen an Dokumenten arbeiten möchte oder seine Fotos teilen will, wird bei Amazon Drive weniger fündig. Hinzu kommen sehr langsame Upload-Zeiten und wenige Zusatzfunktionen. Testnote: 2,8 (befriedigend).