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Zuerst die Freude, dann der Schreck: Unseriöse Gewinnspiele können unangenehme Folgen haben. (Symbolbild)© imago images / Panthermedia / Antonio Guillem

Gewinnspiele: Chance oder Abzocke?

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Jubelrufe bei der Mitteilung "Sie haben gewonnen!" Klar, erst einmal ist das eine tolle Nachricht. Aber Vorsicht, denn so manches Gewinnspiel kann sich im Nachhinein als Niete erweisen.

Gewinnspiele sind ein legitimes Marketinginstrument, wenn sie denn seriös sind. Leider ist das nicht immer der Fall. Deshalb sollte man sich nicht vorschnell freuen, sondern besser achtsam sein, denn die Betrugsmasche mit Gewinnspielen ist weit verbreitet.

Könnte eine Betrugsmasche hinter dem Gewinnspiel stecken?

Niemand wird Ihnen etwas ohne Gegenleistung schenken, und sei es um den Preis Ihrer Daten. Es könnte auch ein verstecktes Abonnement hinter der vermeintlichen Gewinnmitteilung versteckt sein. Beim Gewinn einer Reise könnten hohe Zusatzkosten auf Sie zukommen, sodass die Reise letztendlich entweder genauso teuer oder sogar noch kostspieliger wird, als wenn man direkt gebucht hätte. Daher immer das Kleingedruckte lesen oder sich vorab beim Veranstalter genau erkundigen, was an Zusatzkosten anfällt.

Wenn Sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben, aber dennoch eine Gewinnmitteilung erhalten, ist doppelt Vorsicht geboten! Fehlt ein genauer Absender oder sind weder Impressum noch Kontaktmöglichkeiten vorhanden, lieber Hände weg, auch wenn der Gewinn noch so verlockend klingt!

Wie kann man erkennen, ob nur Daten abgefangen werden?

Die DSGVO, so lästig sie manchmal auch sein mag, hat durchaus ihre Vorteile. So bedarf es auch bei Gewinnspielen einer Einwilligung zur Datenverarbeitung und Datenweitergabe. Bevor Sie zustimmen, sollten Sie gut überlegen, ob das Speichern und die Weitergabe Ihrer Daten wirklich in Ihrem Sinne ist.
Wenn Datenverarbeitung und Gewinnspielteilnahme miteinander gekoppelt sind, muss das deutlich erkennbar sein. Außerdem muss ersichtlich sein, wozu der Veranstalter die Daten benötigt. Denn: Daten werden sehr häufig weiterverkauft, sodass es passieren kann, dass man plötzlich auch Werbung von Firmen bekommt, mit denen man vorher noch nie zu tun hatte.

Wie kann man unerwünschte Werbeanrufe vermeiden?

Nehmen Werbeanrufe überhand, wäre ein Wechsel der Telefonnummer das letzte Mittel der Wahl. Diese sollte man dann aber nicht mehr öffentlich bekannt geben, sondern nur Familie, Freunden und Bekannten mitteilen.

Bekommt man Anrufe von Nummern, die man nicht kennt, entweder ignorieren oder den Anrufbeantworter beziehungsweise die Mailbox des Handys nutzen. Wenn es wichtig ist, wird der Anrufer eine Nachricht hinterlassen und Sie können zurückrufen. Unseriöse Anbieter werden aber einfach auflegen.

Mit unterdrückter Nummer anzurufen, ist den Firmen nicht mehr erlaubt. Aber auch bei anonymen Anrufen können Sie diese einfach ignorieren oder abwarten, ob eine Nachricht hinterlassen wird. Es gibt insbesondere beim Handy auch die Möglichkeit, bestimmte Rufnummern selbst zu blockieren oder vom Anbieter sperren zu lassen, wenn die Anrufe überhandnehmen.

Was tun, wenn am Telefon zu einer Gewinnspielteilnahme aufgerufen wird?

Laut Polizei ist die Anzahl an Strafanzeigen wegen telefonischer Gewinnofferten in den letzten zehn Jahre kontinuierlich gestiegen. Dabei ist in Einzelfällen von Schadenssummen im fünfstelligem Bereich die Rede. Vorsicht ist immer geboten, wenn Gegenleistungen wie "Bearbeitungsgebühren" gefordert werden oder kostenpflichtige Telefonnummern angerufen werden sollen.

Lassen Sie sich nicht beeindrucken oder gar einschüchtern, wenn sich ein Anrufer als Rechtsanwalt oder Notar ausgibt; Vertreter dieser Berufsstände rufen in der Regel niemanden unaufgefordert an. Am besten einfach auflegen.

Teilnahmebedingungen immer aufmerksam lesen

Teilnahmebedingungen zu lesen ist lästig, aber notwendig. Hier steht geschrieben, wer mitspielen darf und was genau verlost wird. Hinzu kommen Angaben über die Informationswege im Gewinnfall. Zwar gibt es für Teilnahmebedingungen rechtlich verbindliche Rahmenbedingungen, aber keine Garantie, dass diese immer eingehalten werden. Und man bestätigt in der Regel ja, dass man die Teilnahmebedingungen gelesen hat und ihnen zustimmt.

Zwar können Zuwiderhandlungen im Nachhinein rechtlich verfolgt werden, aber das wäre zunächst einmal mit Zeit und Kosten verbunden.

Hier kann man sich über seriöse Gewinnspiele und Betrugsmaschen informieren

Ansprechpartner sind sowohl die Beratungsstellen der Polizei wie auch der Verbraucherzentrale. Bei der Verbraucherzentrale kann man sich auch eine Liste unseriöser Anbieter herunterladen.

Recherchieren Sie außerdem im Internet, oftmals haben andere Menschen mit dem Gewinnspiel-Anbieter ähnliche Erfahrungen gemacht.

Verwendete Quellen: