Es darf geklettert werden
Am Weltspieltag wurde neues Stadtpark-Spielgerät übergeben
by Heidi ThiemannDessau - „Endlich“, rufen die Steppkes, als das rote Band zerschnitten wird und stürmen die neue Kletterkombination im Stadtpark. „Achtet auf Abstand und die Hygieneregeln“, ruft Christiane Jahn, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, Denkmalpflege und Geodienste, noch. Doch die Mädchen und Jungen haben nur das Spielgerät vor Augen, das zum Klettern wie zum Rutschen einlädt.
Für Acht- bis Zwölfjährige hat bislang im Stadtpark etwas zum Spielen gefehlt, sagt Astrid Kopp vom Jugendamt. Im vergangenen Jahr gab es eine Modellbauwerkstatt mit Hortkindern der Grundschule Am Akazienwäldchen.
Vorschläge der Kinder wurden vom Planungsbüro aufgenommen und ein Turm entworfen
Farbe fehlte den Kindern, der Sand war zu grob und das bisherige Spielgerät war nicht nur abgenutzt, sondern für die Kinder auch keine Herausforderung, wurde in der Werkstatt klar. Die Vorschläge der Kinder, die am Mittwoch nochmals ausgestellt waren, wurden vom Planungsbüro aufgenommen und ein Turm entworfen, der erklettert werden will und eine futuristisch wirkende Doppelrutsche hat. „Die Kinder hatten das einhellig abgenickt“, erzählt Kopp. Doch hat das Spielgerät auch den Praxistest bestanden?
Die elfjährige Liz und die zehnjährige Emmy, die im vorigen Jahr dabei waren, sind begeistert. „Ich wusste nicht, dass es so cool wird“, sagt Liz. „Das ist nicht eine Rutsche und eine Schaukel und das war’s. Das ist wow.“ Auch Emmy strahlt: „Dass alles so bunt ist“, gefällt ihr auch. Nun hoffen die Mädchen, dass alles so schick bleibt und niemand das alles mit einer Sprayflasche verunziert.
In den neuen Spielplatz investierte die Stadt 200.000 Euro
2007, erinnert Jahn bei der Übergabe, wurde mit der Umgestaltung des Stadtparks, dem „grünen Herz der Stadt“ begonnen. Hier trifft sich Jung und Alt. Doch für Acht- bis Zwölfjährige fehlte noch ein Angebot, sagt auch sie. Das ist nun vorhanden. Rechtzeitig vor Pfingsten und vorm Kindertag wurde das neue Spielgerät übergeben. Und das sogar an einem besonderen Tag, wie Kopp feststellt: Am Mittwoch war Weltspieltag. Normalerweise hat die Stadt da immer ein großes Kinderfest veranstaltet. Das geht unter den aktuellen Corona-Bedingungen nicht.
Aufgebaut wurde das Spielgerät Ende April von der Stackelitzer Firma Landschafts- und Gartenbau. „Das war eine Herausforderung“, sagt Jens Aurich. Mit Hebebühne, Teleskoplader und Lkw mit Ladebühne wurde das Spielgerät an Ort und Stelle gesetzt. 16 Fundamente wurden zuvor gegossen. 11 Meter lang ist die höchste Stange des Kletterturms, das Podest der Rutsche befindet sich in 3,90 Meter Höhe. In den Spielplatz investierte die Stadt 200.000 Euro, zwei Drittel davon sind Städtebaufördergelder. (mz)