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Die Camerata bekam durch die Krise mächtig Gegenwind(Bild: Pia Clodi)
Freischaffende

Eine getrübte Freude über neue Künstlerhilfe

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Die Corona-Krise riss besonders freischaffenden Künstlern die Existenzgrundlage unter den Füßen weg. Staatssekretärin Andrea Mayer verkündete am Donnerstag 90 Millionen Euro Hilfe. Die Freude der Salzburger Kulturszene darüber kann die entstandene Kluft zwischen Politik und Kultur nicht ganz überdecken.

„Ein wichtiger Schritt. Die Musiker sind unsere Basis. Sie müssen finanziell abgesichert sein“, sagt Shane Woodborne, Geschäftsführer der Camerata Salzburg. 39 Mitglieder zählt sein freies Ensemble. Eines davon: die Violinistin Silvia Schweinberger. „Sicher freue ich mich. Aber man sollte es nicht Unterstützung, sondern Entschädigung nennen“, sagt sie.

Die freien Künstler seien unverschuldet in eine Situation der Abhängigkeit geraten. „Andauernd änderte sich etwas. Wir warteten wochenlang auf Hilfen. Ich habe dann angefangen, Essen für einen Lieferdienst auszufahren“, erzählt Schweinberger. Auch die Musiker der Philharmonie Salzburg haben freie Verträge. Chefin Elisabeth Fuchs hatte sogar eine Spendenkampagne gestartet, um ihre Schützlinge über die Krise zu retten. „Ich freue mich sehr über den neuen Fonds. Ich hoffe aber, dass er unbürokratisch umgesetzt wird“, sagt Fuchs. Das Geld müsse schnell bei den Musikern ankommen.

Schauspielhaus-Intendant Robert Pienz schließt im Jahr rund 30 freie Verträge ab. „Klar ist die Hilfe gut. Aber mit den 1000 Euro pro Monat aus dem Fonds alleine kommt niemand über die Runden.“