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Beim Wandern, wie hier mit Blick auf das Wettersteingebirge, fällt es leicht, den Mindestabstand einzuhalten.
(Foto: dpa)

Was in den Pfingstferien möglich ist - und was nicht

Zum Wochenende hin dürfen viele Freizeit- und Urlaubsaktivitäten wieder aufgenommen werden, allerdings gibt es Einschränkungen. Ein Überblick.

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Am Wochenende starten in Bayern die Pfingstferien, allerdings anders, als sich das viele wohl vor Monaten erhofft hatten. Urlaub im Ausland ist wegen des Coronavirus nicht möglich, und für vieles gibt es Einschränkungen und Auflagen. Was ist in Bayern erlaubt, was nicht? Ein Überblick.

Hotels und Ferienwohnungen

Die Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen sind seit Samstag, 30. Mai, wieder geöffnet. Bei Übernachtungen gelten Kontaktbeschränkungen. Eine Wohnung oder ein Zimmer dürfen nur Gäste beziehen, denen sonst auch der Kontakt gestattet ist, also Angehörige von zwei Hausständen, Lebenspartner, Verwandte in gerader Linie und Geschwister. (Alle Auflagen für Beherbergungsbetriebe hier im Überblick.) Gruppenübernachtungen, oder wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagen würde: Kumpelübernachtungen, sind nicht möglich. Zudem gelten in den Unterkünften besondere Hygieneregeln. Es dürfen nur Zimmer oder Wohnungen bezogen werden, die ein eigenes Bad und WC haben. Alle Personen müssen einen Abstand von 1,5 Metern einhalten, etwa beim Betreten oder Verlassen von Räumlichkeiten, auf Gängen oder Treppen, sowie im Außenbereich oder in Sanitäranlagen.

In allen gemeinschaftlichen Räumen, etwa dem Frühstücksraum oder der Rezeption, muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Im Freien darf die Maske aber abgenommen werden. Hotels und Pensionen müssen verschärfte Hygiene- und Reinigungsstandards befolgen, sind aber angehalten, Zimmer und Gemeinschaftsräume möglichst dann zu säubern, wenn keine Gäste da sind. Auch Kurhotels können Gäste begrüßen, sofern nur der Hotelbetrieb geöffnet ist. Lisa Schnell

Campingplätze

Auf den etwa 500 Campingplätzen in Bayern müssen die gleichen Regeln eingehalten werden wie in Hotels oder Pensionen. Vor allem bei der Vorgabe, eine Wohneinheit müsse über eine Sanitäranlage verfügen, wird es knifflig. "Der Schlüssel ist die Schüssel", sagt Georg Spätling, Vorsitzender des Landesverbands der Campingwirtschaft in Bayern. Will heißen: Ohne eigene Toilette darf man nicht zelten. Wenn man also nicht gerade ein portables WC im Kofferraum hat, fällt der Zelturlaub aus. Eine Alternative wären noch Sanitärcontainer, wie sie etwa alle Campingplätze mit vier oder fünf Sternen anbieten, sagt Spätling. Er geht aber davon aus, dass viele der potenziellen Zeltcamper, nach seiner Schätzung etwa eine Million Menschen in Bayern, zu Hause bleiben werden. Kleineren, familiengeführten Campingplätzen breche damit etwa ein Drittel der Standfläche weg.

Dennoch nimmt Spätling an, dass der Großteil der Campingplätze geöffnen sein wird. Wer zur Toilette, zum Zähneputzen oder der Dusche geht, muss 1,5 Meter Abstand halten und eine Maske tragen. Warum dort alle hingehen könnten, nur die Urlauber im Zelt nicht, ist Spätling nicht einsichtig. Offenbar soll ein zu hoher Andrang in den Sanitäranlagen vermieden werden. Die Angst, in der Liege vor dem eigenen Wohnmobil eine Maske tragen zu müssen, ist allerdings unbegründet. Die Abstände zwischen den Stellplätzen seien so groß, dass dies nicht nötig sei, sagt Spätling.

Der Badestrand, den manche Campingplätze haben, sei "eine Grauzone". Freibäder öffnen erst wieder am 8. Juni, die Ausübung von Wassersport in Seen oder Flüssen aber ist ausdrücklich erlaubt. Spätling geht deshalb davon aus, dass der Badespaß beim Campen nicht ausfällt. Im Moment sei die Nachfrage "wahnsinnig". Er nimmt an, dass alle Stellplätze, die nicht fürs Zelten gedacht sind, belegt sein werden. Ganz sicher allerdings sei auch das nicht, da viele Gäste bei mehreren Campingplätzen angefragt hätten. Es könnte deshalb sein, dass am Ende doch Stellplätze leer blieben. Lisa Schnell

Berghütten

Die Berghütten des Deutschen Alpenvereins (DAV) sind seit dem 30. Mai wieder geöffnet, allerdings gelten strenge Auflagen. Ein Bett bekommt nur, wer vorher reserviert hat. Neben einem Mund-Nasen-Schutz müssen die Gäste auch einen eigenen dicken Schlafsack mitnehmen, weil keine Decken ausgeteilt werden, sowie ein eigenes Kissen und ein eigenes Laken. Der DAV informiert auf seiner Internetseite, was Übernachtungsgäste auf Hütten beachten müssen.

Derzeit warten die Wirte noch auf Vorgaben aus dem Gesundheits- und Wirtschaftsministerium, unter welchen Bedingungen sie Wanderer aufnehmen dürfen. Denn wie die Campingplätze haben auch sie Probleme mit der Auflage, nur Zimmer mit eigenem Bad vergeben zu dürfen. In vielen Hütten gibt es Lager und Gemeinschaftsbäder. Die Zimmer dürfen nach derzeitigem Stand nur an einen Hausstand beziehungsweise Personen vermietet werden, die untereinander keine Abstandsregeln einhalten müssen. Das Wirtschaftsministerium arbeitet derzeit an einer Änderung des "Hygienekonzepts Beherbergung" für Berghütten, Campingplätze und Jugendherbergen. Einige Hütten haben ihren Starttermin für Übernachtungen deshalb bereits nach hinten verlegt.

Wann und ob die Selbstversorgerhütten öffnen, kann jede DAV-Sektion selbst entscheiden. Entscheidet sie sich fürs Öffnen, sind strenge Hygiene-Vorgaben einzuhalten. Die Hütten der Sektion Oberland, neben München die mitgliederstärkste Sektion, bleiben beispielsweise vorerst geschlossen, München dagegen vermietet die Hütten dagegen vom 30. Mai bis 24. Juli nur an Personen aus einem Haushalt beziehungsweise einer Familie. Isabel Bernstein

Wellnesshotels

Der Wellnessbereich muss weiterhin geschlossen bleiben, Hallenschwimmbad, Sauna oder Massage fallen also weg. Vom 8. Juni an allerdings können auch in den Hotels Außenschwimmbäder und Fitnessräume wieder öffnen. "Die Wellnessbereiche sollen so schnell wie möglich den Freibädern und Außenbereiche der Hotels folgen", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Ein genauer Zeitpunkt aber könne nicht genannt werden. Da keine Sicherheit herrsche, blieben etwa die Hälfte der Wellnesshotels im Bayerischen Wald erstmal geschlossen, sagt Siegfried Putz, dessen Marketingagentur etwa 700 Hotels in der Region und nahezu alle Wellnesshotels dort betreut.

Er geht allerdings davon aus, dass sich das vom 15. Juni an ändern wird. Dann nämlich werden die Grenzen zu Österreich für Touristen geöffnet, wo auch jetzt schon Wellness unter Auflagen erlaubt ist. "Es kann nicht sein, dass bei uns dann die Wellnessbereiche weiterhin geschlossen bleiben", sagt Putz. Das wisse auch Ministerpräsident Markus Söder: "Sonst kriegt er Klagen ohne Ende." Dass die Staatsregierung das bis jetzt noch nicht angekündigt habe, sei "eine Katastrophe". Tausende Gäste riefen täglich an und wollten wissen, wann sie ihren Wellnessurlaub machen könnten. "Wir wissen es nicht", eine andere Antwort könnten die Hotels derzeit nicht geben, obwohl es vom 15. Juni an "hundertprozentig" gehen werde. Es brauche in etwa vier Wochen, um Wellnesshotels zu füllen. "Das ist ein unglaublicher Schaden, den Söder der Wirtschaft da zufügt", sagt Putz. Und zwar nicht, weil es der Infektionsschutz so verlange, sondern "weil der Ministerpräsident dieses Landes keine Informationen rausgibt." Lisa Schnell

Jugendherbergen

Analog zu den Hotels haben auch die Jugendherbergen seit dem 30. Mai wieder geöffnet. Von den 58 Häusern des bayerischen Jugendherbergwerks öffnen aber erst einmal nur 30. (Hier eine Liste der Jugendherbergen, die wieder öffnen.) Die Hygieneregeln dort sind ähnlich wie in Hotels. So darf zusammen in ein Zimmer nur, wer gemeinsam lebt; es gibt keine Selbstbedienung am Buffet, das Essen wird vom Personal angerichtet oder serviert; jeder bekommt ein eigenes Bad. Auch weil das nicht in jedem Haus bei jedem Zimmer möglich ist, werden die Jugendherbergen leerer sein als sonst: "Grundsätzlich belegen wir unsere Häuser aktuell deutlich unter dem möglichen Maximum", schreibt das Jugendherbergswerk. Das hat wegen all der Ungewissheiten auch die Regeln für eine Stornierung geändert: Wieder absagen können Familien und Einzelgäste jetzt grundsätzlich bis 18 Uhr am Tag vor der geplanten Anreise, ohne etwas zahlen zu müssen. Kassian Stroh

Seilbahnen

Seit dem 30. Mai ist nach Angaben des deutschen Seilbahnverbands ein Großteil aller Seilbahnen in Bayern wieder in Betrieb. Das Hygienekonzept sieht einer Maskenpflicht vor, da der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht immer eingehalten werden könne. Für Personen, die auch sonst nicht von den Kontaktbeschränkungen betroffen sind wie Familien oder Personen eines Haushalts gelten keine Beschränkungen in der Kabine oder auf einem Sessellift. Ansonsten werden bei Sesselliften zwei Sitze freigelassen bis wieder ein Gast Platz nehmen kann. Auch bei Kabinen wird gemäß der Abstandsregel eine Mindestanzahl festgelegt. In der großen Gondel zur Zugspitze etwa sollen nur noch 40 statt 120 Gäste befördert werden. Bei der Alpspitzbahn sind es 30 statt 80, fünf statt 15 bei der Kreuzeckbahn und zwei statt vier Personen in der Wankbahn. Die Wartezeit wird sich wohl dementsprechend verlängern. Pendelbahnen sollen allerdings häufiger fahren als im Fahrplan vorgesehen und die Preise, trotz geringerer Kapazitäten, nicht erhöht werden. Lisa Schnell

Freizeitparks

Alle großen Freizeitparks in Bayern sind seit dem 30. Mai wieder offen. Außer Geschäften und Restaurants oder Imbissständen bleiben Innenräume aber geschlossen. Tageskarten könnten zudem nur noch über den Online-Shop gekauft werden, sagt Manfred Piringer, der die Informationsplattform abenteuer-freizeitpark.de betreibt. Auch Inhaber einer Jahreskarte müssten sich ein Tagesticket besorgen, damit eine gewisse Besucherzahl nicht überschritten werde und Infektionsketten nachvollziehbar blieben. Manche Parks wie der Skyline Park vergeben an ihre Besucher zudem Armbänder, damit Mitarbeiter wissen, welche Gruppen zusammen gehören.

In engen Fahrgeschäften dürfen im Skyline Park nur gemeinsam angereiste oder in einem Haushalt zusammenlebende Gäste fahren, in anderen wie etwa einem Kettenkarussell, wird nur jeder zweite Platz besetzt. Eine Maske muss dabei auch "während der Attraktionsnutzung" getragen werden, also auch in der Achterbahn. Ein bloßes Tuch oder ein Schal vor dem Mund reiche da nicht aus, sagt Piringer. Es empfehle sich zudem, eine Ersatzmaske mitzunehmen. Auch das Knuddeln mit Maskottchen falle weg, genau wie große Paraden oder ähnliches. Manche Parks bieten laut Piringer eine App an, mit der Besucher ihre Fahrten vorbuchen können. Lisa Schnell

Stadtführungen und Reisebus-Touren

Auch Busreisen sind wieder möglich - allerdings nur mit strengen Regeln. Es gilt eine Maskenpflicht sowie der Mindestabstand, was bedeuten dürfte, dass in herkömmlichen Bussen Plätze frei bleiben müssen. Am Dienstag noch hatte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger angekündigt: "Es darf jeder Sitz besetzt sein." Doch damit konnte er sich im Kabinett nicht durchsetzen. Für die Busunternehmen sind gerade die Abstandsregeln ein Problem. Dann würden sich Busreisen nicht mehr rentieren, weil nur 25 Prozent der Sitze belegt werden könnten, sagt Stephan Rabl, Geschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmen.

Er hat eine Klage angekündigt. Dass die gleichen Busse im Fernverkehr ohne Mindestabstand fahren dürften, bei einer touristischen Reise aber nicht, ist aus seiner Sicht mit dem Gleichheitsgrundsatz nicht vereinbar. In der CSU gibt es dagegen Bedenken, weil Busreisen vor allem von älteren Gästen genutzt werden und damit von einer Risikogruppe. Einigkeit besteht zwischen den Koalitionspartnern dagegen wohl in dem Punkt, dass keine Gruppenreisen, sondern nur Individualbuchungen möglich sein sollen. Ob mit dem Bus oder doch mit der Bahn, ist man mal in einer anderen Stadt angekommen, kann man sich nun wieder einer Städteführung anschließen. Auch Berg- und Naturführungen sind wieder erlaubt, ebenso Führungen in Schauhöhlen und Besucherbergwerken. Lisa Schnell

Schiffe

Die Seenschifffahrt nimmt normalerweise jedes Jahr an Ostern ihren Betrieb auf, dieses Jahr startete die Saison wegen der Corona-Pandemie aber erst am Pfingstwochenende. Und auch nur mit einem eingeschränkten Fahrplan auf dem Ammersee, dem Starnberger See, dem Tegernsee und dem Königsee. Dort verkehren die Ausflugs- und Linienschiffe der staatlichen Seenschifffahrt. Tickets gibt es weiterhin direkt am Steg oder auf dem Schiff, sie müssen also nicht vorab gekauft oder reserviert werden. Und auch auf dem Brombachsee ist wieder Verkehr, dort fährt der Trimaran MS Brombachsee wieder seit dem 30. Mai. Kassian Stroh

Schlösser, Museen und Tierparks

Grundsätzlich sind vom 30. Mai an alle bayerischen Schlösser wieder für Besucher offen. Ein paar aber - und das sind die Publikumsmagneten - erst am 2. Juni: Das sind die Schlösser Neuschwanstein und Linderhof, die Residenzen von Ansbach, München und Würzburg sowie die Eichstätter Willibaldsburg. Grundsätzlich ändert sich dort nichts, was Eintrittszeiten oder auch Preise betrifft. Allerdings gibt es Obergrenzen bei der Zahl der Besucher und geführte Gruppen, deshalb vielleicht auch längere Wartezeiten; manche Räume sind nicht zugänglich, wie die staatliche Schlösserverwaltung mitteilt, und die Wege durch die Räume sind oft andere - zum Beispiel weil es "Einbahnregelungen" gibt. Dass eine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden muss, ist nicht überraschend.

Und manche Schlösser sind so eng, dass sie aus Infektionsschutzgründen geschlossen bleiben, dazu zählen zum Beispiel die Eremitage in Bayreuth, Schloss Rosenau bei Coburg, in München die Bavaria, die Pagodenburg und die Magdalenenklause im Schlosspark Nymphenburg sowie die Schlosskapelle der Blutenburg, das Königshaus am Schachen und das Schloss Veitshöchheim. Zu ist auch das Alte Schloss in Schleißheim - das aber hat nichts mit Corona zu tun, das wird umgebaut. Eine vollständige Liste der Schlösser und weitere Informationen finden sich hier.

Schon seit einiger Zeit wieder geöffnet, wenn auch unter Einschränkungen, haben die Zoos und Tierparks in Bayern genauso wie die Museen und Gedenkstätten. Da sich die Regeln hier von Einrichtung zu Einrichtung oft sehr unterscheiden, sollte man sich vorher im Internet informieren - auch weil man meist nur dort an Tickets kommt. Kassian Stroh

Badeseen und Freibäder

Noch sind alle Bäder im Freistaat geschlossen, zumindest die Freibäder aber dürfen aller Voraussicht nach in der zweiten Woche der Pfingstferien wieder öffnen. Das heißt aber nicht, dass wer baden will das derzeit nicht tun könnte. Zumindest wenn ihn die noch teils ein bisschen niedrigen Temperaturen in den Seen nicht schrecken. Denn dort ist Baden nicht verboten. Sich auf der Liegewiese zu sonnen, ist ebenfalls erlaubt - solange man die generellen Kontaktbeschränkungen beachtet. Das heißt vor allem: Mindestabstand einhalten und keine Gruppen bilden. Und explizit verboten sind auch jegliche Feiern oder Grillabende am Weiher - so wie in allen öffentlichen Parks, Anlagen oder Plätzen in Bayern. Kassian Stroh