Start in Freibad-Saison fiel verhalten aus
Der Corona-bedingt verspätete Start in die Freibad-Saison ist angesichts der kühlen Temperaturen in Österreich am Freitag mehr als verhalten ausgefallen. Ein Ansturm blieb vorerst aus. So ging in Wien der Andrang in den städtischen Freibädern "gegen Null", wie ein Sprecher berichtete. In den anderen Bundesländern ergab sich ein ähnliches Bild. Gut besucht waren hingegen die Fitnessstudios.
Am beliebten Gänsehäufel in Wien wurden gerade einmal "zehn bis 15 Leute" gezählt - vor allem Saisongäste. Dementsprechend stand auch die neu im Internet eingerichtete "Bäderampel" zumindest bei den Anlagen im Freien überall auf grün. Das Online-Tool zeigt an, wenn die aufgrund der Corona-Maßnahmen beschränkte Höchstbesucherzahl bald erreicht wird bzw. schon erreicht wurde. Das soll verhindern, dass sich Besucher vergeblich auf den Weg ins Bad machen. Tagestickets sollten bekanntlich bereits im Vorfeld online gekauft werden.
Einige der Wiener Freibäder werden laut dem Sprecher Freitag wohl früher wieder schließen - also etwa bereits um 16.00 Uhr. Anders die Situation bei den Hallenbädern, die angesichts des kühlen Wetters gefragter sein dürften. In jenem in der Brigittenau stand die Ampel am Freitagmittag bereits auf Gelb ("Wird knapp").
Überschaubar war die Zahl der Badegäste im Strandbad in Neusiedl am See. Bis Mittag kamen acht Besucher, hieß es auf Anfrage. Dabei habe es sich vor allem um Surfer gehandelt, die den Wind ausnutzen wollten. Im St. Pöltener Freibad "Citysplash" hielten sich am Vormittag 20 bis 25 Personen auf. "Wir hätten lieber einen Härtetest mit schönem Wetter gehabt", sagte Bäderchef Martin Fuchs.
Als erstes Grazer Freibad hat das Margaretenbad geöffnet. Obwohl der Himmel bis zum frühen Nachmittag großteils bewölkt war und die Temperaturen mit nicht einmal 20 Grad Celsius eher bescheiden ausfielen, kamen am Eröffnungstag ein paar Besucher. 350 Tickets können täglich online und 150 weitere an den Kassen gekauft werden. Die übrigen Grazer Bäder öffnen erst am 15. Juni.
Das Wetter machte den Badefreunden auch in Kärnten einen Strich durch die Rechnung. Im Klagenfurter Strandbad, einem der größten Freibäder Europas, verloren sich zu Mittag ein paar Dutzend Badegäste im riesigen Areal. Die meisten Besucher waren recht dick angezogen, nur einige wenige Hartgesottene in Badekleidung unterwegs. Die Abstandsregeln waren kein Problem, auch an den Kassen gab es keinen Stau.
Im Westen blieb das Badevergnügen ebenfalls überschaubar. "Die Wassertemperatur mit 19 Grad und die Lufttemperatur heute Früh mit acht Grad waren natürlich sehr frisch", sagte Ulrich Mayerhofer, Spartenobmann in der WK-Tirol. Im Tivoli in Innsbruck wurde das Angebot für Frühschwimmer bereits angenommen. 15 Personen zogen im 25,5 Grad warmen Wasser ihre Längen.
Ganz anders die Situation in den Fitnesstempeln. Hier tummelten sich recht viele Sportler. Die vom Gesundheitsministerium vorgegebenen Regeln wurden von Kunden und Mitarbeitern durchwegs eingehalten, zeigte sich bei Lokalaugenschein der APA. Im Eingangsbereich der Studios bzw. bei der Rezeption waren Desinfektionsmittel-Spender angebracht worden. Kunden wurden darauf aufmerksam gemacht, ihren Mund-Nasen-Schutz auch im Garderobenbereich zu tragen.
Deutlich öfter als in Vor-Corona-Zeiten marschierte das Personal mit Sprühflaschen und Tüchern durch die Sportstätten und desinfizierte vor allem Hanteln, Gewichtsscheiben und die Griffe an den Trainingsgeräten. In einigen Studios waren am Fußboden Markierungen angebracht worden, die den Zwei-Meter-Abstand signalisierten, der im Trainingsbereich zu beachten ist. Zu nahe beieinanderstehende Ergometer oder Rudermaschinen durften nicht benutzt werden.