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Bodo Ramelow: Der Ministerpräsident von Thüringen will die Maßnahmen in seinem Bundesland lockern.Quelle: Michael Reichel/dpa
Umfrage zu Lockerungen  

Widerstand gegen Ramelow wächst – Mehrheit gegen Pläne

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Bodo Ramelow ist für seine Lockerungspläne in Thüringen in die Kritik geraten. Auch das Ergebnis einer Umfrage spricht gegen seinen Vorstoß. Nun rechtfertigt sich der Ministerpräsident.

Die große Mehrheit der Bundesbürger lehnt einer Umfrage zufolge die Corona-Lockerungspläne des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) ab. Im ZDF-Politbarometer sprachen sich 72 Prozent dagegen aus. Nur rund ein Viertel der Befragten unterstützt den Vorstoß. Ramelow hatte sich in den vergangenen Tagen für eine neue Strategie ausgesprochen, wonach es keine vom Land einheitlich verordneten Corona-Beschränkungen mehr geben sollte. Dafür erntete der Linken-Politiker Kritik von vielen Seiten. 

Ramelow erklärte, die Maßnahmen sollten nur wieder in Kraft treten, wenn es das Infektionsgeschehen erfordere. In der ZDF-Show von Markus Lanz vom Donnerstag äußerte sich der Thüringer Ministerpräsident zu seinem Vorhaben: "Wir wissen, wo die Erkrankten sind, sie sind namentlich erfasst." Die Gesundheitsämter würden die Nachverfolgung sehr ernst nehmen und die Virusverbreitung dadurch eindämmen. 

"Ich bin es leid"

Weiter erklärte der Politiker: "Ich bin es leid, dass wir das alles im Krisenmodus machen." Die infizierten Menschen würden sich tadellos an die gebotenen Regeln halten und der R-Faktor hätte sich verringert, so der 64-Jährige in der Talk-Show. 

Die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr solle nach wie vor nicht abgeschafft werden. Ramelow fühle sich missverstanden, wenn Bürger diesbezüglich etwas anderes annehmen würden. Entgegen der Behauptungen der Kritiker halte er das Coronavirus nicht für ungefährlich, dafür habe er zu viele schwer Erkrankte und deren Angehörige getroffen. 

Einem Drittel gehen Lockerungen zu weit

Im ZDF-Politbarometer beurteilen die meisten Befragten (56 Prozent) die jetzt geltenden Lockerungen bei den Einschränkungen in der Corona-Pandemie als gerade richtig. Knapp einem Drittel (32 Prozent) gehen die Lockerungen zu weit, für 11 Prozent der Bundesbürger gehen sie nicht weit genug.

44 Prozent der Befragten sehen ihre eigene Gesundheit durch das Coronavirus gefährdet, für 54 Prozent ist das nicht der Fall. Hinsichtlich der Ausbreitung von Sars-CoV-2 glauben 42 Prozent, das Schlimmste sei in Deutschland schon überstanden. Rund die Hälfte der Befragten (51 Prozent) bezweifelt dies.

Verwendete Quellen: