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Aufgemalte Sterne in der Kirche St. Georg in Warnstedt.Foto: Leppin
Sterne sind wieder zu haben

Pro Stück für nur 10 Euro

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   •  Die Kirchengemeinde in Warnstedt sucht Paten für die Sternchen an der Decke im Chorraum.
   •  Was es damit auf sich hat und aus welcher Not die Idee entstanden ist.

Thale - „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?“, fragt ein bekanntes Volkslied. Die Wissenschaft liefert die Antwort: Mit bloßem Auge lassen sich am Nachthimmel rund 2.500 der Himmelskörper erkennen, im Winter etwas mehr als im Sommer.

In der St.-Georg-Kirche in Warnstedt sind es dagegen zu jeder Jahreszeit genau gleich viele: Denn die fast 700 Sternchen an der Decke im Chorraum hängen immer an derselben Stelle und wechseln nicht, wie ihre Vorbilder am echten Firmament, mit der Reise der Erde um die Sonne ihre Position.

Deshalb hofft Bernhard Hamel, der Vorsitzende des Warnstedter Gemeindekirchenrates, für sein Gotteshaus freilich nicht auf mehr Sterne - wohl aber auf mehr Sternenpaten.

„Die Idee für die Sternenpaten kam uns eigentlich aus der Not heraus“

Von ihnen gibt es in dem Thalenser Ortsteil bereits 253. Jeder der Paten habe mindestens einen der Sterne an der Kirchendecke zum Preis von zehn Euro „gekauft“, legt Hamel dar, etliche sogar mehrere. Wie kam es dazu? „Die Idee für die Sternenpaten kam uns eigentlich aus der Not heraus“, schildert der Ratsvorsitzende, „weil wir merkten, dass die kalkulierten Finanzen nicht ausreichten, um den Bereich der Decke über dem Altar auch zu restaurieren.“

Von August bis Dezember 2018 sanierten die Warnstedter die Decke ihrer Kirche in Zusammenarbeit mit der Firma Gerüstbau Thale, der Bauhütte Quedlinburg, dem Malerbetrieb Chamäleon, Architekt Gerd Srocke aus Halberstadt und Restauratorin Anja Stadler aus Niedersachsen.

Zum Weihnachtsgottesdienst jenes Jahres erstrahlte die Decke des Gebäudes in neuem Glanz. Dazu haben die vielen Sternenpaten einen entscheidenden Beitrag geleistet, wie Hamel klarstellt: „Durch die zusätzlichen Eigenmittel konnten wir den Kirchenkreis überzeugen, doch noch das ganze geplante Bauvorhaben zu realisieren.“

Sternenpaten auf Tafel verwewigt

Beinahe 3.000 Euro seien dank der Aktion beim Gemeindekirchenrat angekommen, beziffert der Vorsitzende. „Alle Sternenpaten sind auf den beiden Tafeln links vom Altar benannt.“ Das Patenprojekt hat seinen Zweck erfüllt - unter den Bewohnern des Dorfes erfreut es sich dennoch ungebrochen großer Beliebtheit.

„Wiederholt haben mich Einwohner von Warnstedt gefragt, ob es noch möglich ist, einen Stern für zehn Euro zu kaufen und damit auch Pate zu werden“, berichtet Bernhard Hamel. Auch er selbst würde die Aktion gern fortsetzen - fügt jedoch hinzu, dass das auch mit Kosten verbunden ist.

„Für wenige Leute wäre der Aufwand, eine dritte Tafel anzufertigen, zu hoch und es würde sich nicht lohnen. Wenn jedoch mindestens 40 neue Paten gewonnen werden, ist der Gemeindekirchenrat bereit, diese Aktion noch einmal zu starten.“ 15 Interessenten, die bereits zugesagt hätten, neue Paten werden zu wollen, seien ihm derzeit namentlich bekannt, merkt er an.

Paten kommen sogar aus Norwegen

Die Sternenpaten von St. Georg kommen im Übrigen nicht nur aus Warnstedt - auch wenn die meisten eine Verbindung zu dem Ort haben. „Die am weitesten entfernten Paten kommen aus Norwegen“, erklärt Bernhard Hamel, „haben jedoch ihre Wurzeln in Warnstedt.“ Etliche Paten seien in der Zwischenzeit bereits verstorben; sie würden durch die Tafeln neben dem Altar weiter in Erinnerung bleiben.

Dankbar auch für andere Spenden

Dankbar ist der Ratsvorsitzende auch denen, die schon vor der Sternenaktion für die Sanierung der Kirche gespendet hätten, was auch nicht wenige gewesen seien. Die genaue Zahl der Sterne in der Warnstedter Kirche zu bestimmen, ergänzt Hamel, sei gar nicht so einfach. „Die Sterne sind sehr unregelmäßig angebracht und man kann sich leicht verzählen.“ So unähnlich ist die Kirchendecke dem Himmelszelt also doch nicht. Fest steht aber: Über 400 Sterne warten noch auf einen Paten. „Also meldet euch bald“, ruft Hamel auf. Der Erlös komme der Kirchengemeinde in Warnstedt zugute und könne für weitere Baumaßnahmen sowie für die Gestaltung des Gemeindelebens genutzt werden.

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Wer Interesse daran hat, Sternenpate in der St.-Georg-Kirche zu werden, hat bis 31. Oktober dieses Jahres Gelegenheit, sich bei Bernhard Hamel, Warnstedter Hauptstraße 55, zu melden. (mz)