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Mit Ölfarbe hat Annett Moschner (links), hier mit Bürgermeisterin Annemone Just, in Kretzschau an das Trafohäuschen Wandbilder gemalt. Wenn man zum Strandbad fährt, ist das bemalte Häuschen nicht zu übersehen.Foto: Hartmut Krimmer
Idylle ziert Trafohäuschen

Warum Künstlerinnen den Kretzschauer See als Motiv wählen

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Kretzschau - Annett Moschner ist zufrieden mit dem Ergebnis. In den vergangenen Wochen hat sie am Kretzschauer See ein Trafohäuschen bemalt - mit Motiven vom Kretzschauer See. Enten sind dabei, aber auch Schilf und Pappeln, sowie ein Bootsanleger. Der Wasserstand ist dabei umlaufend auf gleicher Höhe, damit die vier Einzelbilder so was wie eine Einheit bilden. „Der Auftrag kam genau zur richtigen Zeit, im Sommer wäre es zu heiß für die Ölfarben gewesen. Außerdem hat es mir ein bisschen über die Corona-Zeit geholfen“, sagt die Künstlerin aus Koßweda.

Resonanz auf das Motiv des Trafohäuschen war ausschließlich positiv

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Das bemalte TrafohäuschenFoto: Hartmut Krimmer

Das Trafohäuschen gleich gegenüber von dem neuen Wohngebiet gehört dem Versorgungsunternehmen EnviaM. Das wiederum hatte den Gemeinderat von Kretzschau mit der Umsetzung beauftragt. „Frau Moschner hat uns drei Entwürfe vorgeschlagen, bei diesem gab es nur eine Enthaltung. Ich finde es sehr gelungen. Vielleicht hilft es, dass es in Zukunft weniger Schmierereien an dem Häuschen gibt“, freut sich Bürgermeisterin Anemone Just (CDU) über das Ergebnis.

Auch die Künstlerin hofft, dass es positiv in der Bevölkerung aufgenommen wird. „Schon beim Malen hatte ich viel Besuch, vor allem von Menschen aus dem nahen Seniorenheim. Die Resonanz war ausschließlich positiv. Die anderen Motivvorschläge wären aber bestimmt auch gut angekommen“, sagt die 49-Jährige. Das Thema Energie mit Baggerschaufel und Glühbirne bekam aber genau so wenig die Unterstützung vom Gemeinderat wie Pferde in einem Fachwerkstall.

Pandemie schlechte Zeiten für Künstler und Designerin

Von Ende April an war sie täglich von 8 bis 17 Uhr vor Ort, insgesamt habe die Arbeit 85 Stunden gedauert. Dabei benutzte sie frische Farben wie ein sattes Grün oder auch verschiedene Blautöne. Das Malen habe ihr sehr viel Spaß gemacht, meint Annett Moschner. „Im Hintergrund rauschte der Bach, die Vögel zwitscherten und die Frösche quakten. So ließ es sich gut arbeiten“, sagt sie und lacht. Aber am Wichtigsten war ihr die positive Resonanz der Anwohner. „Das ist mein Applaus, das kann man mit Geld gar nicht aufwiegen“, freut sich Annett Moschner.

Dabei war ihr zu Beginn der Corona-Krise noch gar nicht zum Lachen zumute. Vor nicht einmal einem Jahr hatte sie sich selbstständig gemacht, vor allem als Designerin von hochwertigen Stoffdecken. Doch der Vertrieb über Vertreter fiel vollkommen aus, Einnahmen hatte sie fast keine. „Ich war regelrecht niedergeschlagen, da kam der Auftrag Ende März genau richtig“, so Moschner.

Wände in Luckenau, Pölzig, Kirchsteitz oder auch auf der Haynsburg bemalt

Fest eingeplant war auch die erstmalige Teilnahme am Anradeln am 1. Mai, welches allerdings abgesagt wurde. „Ich wollte da meine neue Ausstellung zum Thema ,Die sieben Todsünden des Christentums’ präsentieren. Dann hole ich das halt zum Abradeln am 3. Oktober nach“, sagt die Künstlerin energisch.

Bis dahin hofft sie auf weitere, ähnliche Aufträge wie nun am Kretzschauer See. „Ich habe schon Wände in Luckenau, Pölzig, Kirchsteitz oder auch auf der Haynsburg angemalt. Ich verschönere gern meine Heimat“, zeigt Moschner ihre Bodenständigkeit. (mz)