Pakete-Ärger für BILD-Leserin
Zoff mit der DHLwegen vier Vornamen
by Andrea ScheifeleNamen sind manchmal doch nicht nur Schall und Rauch!
Umschülerin Jennifer Bahlke (28) aus Karlstein am Main (Bayern) hat vier Vornamen in ihrem Personalausweis: Jennifer Jessica Karin Renate. Und genau die sind der Grund dafür, dass die DHL Jennifers Pakete nicht rausrückt. Denn dafür müssten – wie im Personalausweis – ALLE vier Vornamen angeben sein.
Was für eine Post-Posse!
Jennifer Bahlke zu BILD: „Wenn Firmen, wie etwa ein Telefonanbieter, das Ident-Check anwenden, bekomme ich meine bestellte und bezahlte Ware nicht.“
Bahlke: „Die Angestellte im Postshop sagte mir, sie dürfe das Paket nicht herausgeben. Ihre Begründung: ‚Der Empfänger-Name stimme nicht mit dem Personalausweis überein.‘“ Denn der Absender hatte nur einen und nicht alle Vornamen angegeben.
Die junge Frau beschwert sich bei der DHL-Kundenhotline und per Mail. Ohne Erfolg! Die DHL könne daran nichts ändern, Bahlke müsse sich an den Absender wenden, heißt es. Bahlke zu BILD: „Congstar hat dreimal versucht, mir ein Paket zu schicken. Irgendwann habe ich es aufgegeben.“
Verzweifelt wendet sich die Fränkin an „BILD kämpft“: „Es kann doch nicht sein, dass Menschen mit mehreren Vornamen so diskriminiert werden!“
BILD hakte bei der DHL nach.
Sprecher Stefan Heß: „Pakete mit dem Service Ident-Check können nur an den Empfänger ausgeliefert werden, nachdem dessen Identität und/oder Alter überprüft wurden. Der Versender gibt dabei die zu überprüfenden Daten vor. Für die Übermittlung von Namen und Vornamen der Empfänger ist die Feldlänge in unseren IT-Systemen tatsächlich auf 17 Zeichen begrenzt. In den allermeisten Fällen ist diese Zeichenanzahl ausreichend - im hier vorliegenden Fall nicht.“
Bei geringen beziehungsweise nachvollziehbaren Abweichungen – und dazu zählten ausdrücklich auch mehrere Vornamen im Ausweis, die bei der Vorgabe des Absenders möglicherweise fehlen, hätten die Filialmitarbeiter die Möglichkeit einer manuellen Korrektur. Diesbezüglich gebe es klare Regelungen. Weshalb diese manuelle Korrektur im konkreten Fall nicht erfolgt sei, könne nicht nachvollzogen werden, so Heß weiter: „Wir werden den betreffenden Mitarbeiter nachschulen.“
Übrigens: Das Congstar-Paket hat Jennifer Bahlke trotz aller Versuche nicht bekommen. Die BILD-Leserin: „Ich hoffe, dass es dank BILD demnächst klappt.“