Betriebliche Sippenhaftung

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Der Mitarbeiter eines Salzburger Kulturbetriebs wird verdächtigt, dass er ein Auto des Magistrats angezündet hat. Die Reaktion von ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs darauf: Er droht dem Kulturbetrieb mit "Konsequenzen". Soll heißen, die Förderung wird gekürzt. Herr Fuchs unterteilt die Kulturbetriebe der Stadt in links und rechts, in schwarz und weiß, in ihm genehm und ihm nicht genehm. Was kommt als nächstes, wenn man der Logik seiner Drohung folgt: Muss die Firma Porsche mehr Steuern zahlen, wenn ein Mitarbeiter straffällig wird? Ein Auto anzuzünden, ist ein Verbrechen und nicht zu entschuldigen. Wer das getan hat, gehört bestraft. Und dafür haben wir Gesetze. Hier den Arbeitgeber zur Verantwortung ziehen zu wollen, wäre ein Form von betrieblicher Sippenhaftung. Einem Demokrat würden sowas nie einfallen.

Georg Wimmer, 5020 Salzburg