Spieleentwicklung: Burst Compiler 1.3 ermöglicht Debugging von Burst-Code

Unity hat Version 1.3 des Burst Compilers veröffentlicht. Das Update bringt einige Neuerungen hinsichtlich der Kompilierung sowie des Debuggens von Burst-Code.

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Ein Jahr nach Version 1.0, veröffentlicht Unity, das Unternehmen hinter der gleichnamigen Game-Engine, Version 1.3 des Burst Compilers. Das Update soll bessere Stabilität, Leistung, Qualität sowie Benutzerfreundlichkeit bieten.

Die neue Version von Burst ermöglicht das Kompilieren eines Mono-basierten Players für verschiedene Desktop-Plattformen. Damit reagiert Unity auf die Wünsche der Community, die um eine Möglichkeit gebeten hat, einen Desktop-Player für andere Plattformen zu kompilieren, als die, auf der der Editor läuft. Dieser Fall tritt unter anderen auf, wenn Nutzer Unity Build Cloud Services verwenden und die Build-Maschinen über macOS laufen, während ein Player unter Windows generiert wird.

Die neue Funktion bleibt zunächst Desktop-Build-Playern vorbehalten. Konsolen- und Mobil-Plattformen haben häufig Einschränkungen bezüglich der Plattform auf, von der sie kompiliert werden können. Das entsprechende Software Development Kit (SDK) ist in der Regel nur mit einer Host-Plattform kompatibel.

Eine neue API und Debugging mit Burst 1.3

Burst 1.3 lässt das Debuggen von Code unter Verwendung eines integrierten nativen IDE-Debuggers wie Visual Studio, XCode oder VSCode zu. Bisher musste der Compiler für das Debuggen von Burst-Code deaktiviert werden. Entwickler waren auf vorhandene, von .NET verwaltete Debugging-Tools angewiesen. Die Aktivierung der neuen Funktion erfolgt über das Burst-Menü im Unity-Editor. Nutzer können hier Enable Native Debugging auswählen.

Version 1.3 des Compilers integriert zusätzlich eine neue Intel-CPU-Intrinsics-API. Ziel ist es, weitere Optimierungsszenarien freizuschalten. Burst bringt bisher eine API mit, die das Unity Mathematics Package bereitstellt. Dadurch lassen sich 2D- und 3D-Workloads verarbeiten und berechnen.

Ergebnisse des Kompilierens zwischenspeichern

Immer mehr Studios und Teams setzen bei der Optimierung ihrer Spiele auf Burst. Das hat zur Folge, dass der Compiler eine große Menge an Benutzercode verarbeiten muss. In der vorherigen Version wurde eine Mulithread-Kompilierung im Editor wie auch beim Erstellen eines eigenständigen Players eingeführt. Jedoch musste der Compiler das gesamte Projekt eines Nutzers neu kompilieren, sobald der Editor neu gestartet wurde. Burst 1.3 hält nun einen Zwischenspeicher für Kompilierungsergebnisse auf der Festplatte bereit, sodass zuvor kompilierter Code beim Neustart des Editors nicht erneut verarbeitet werden muss. An diesem Feature möchte das Team hinter dem Compiler weiter arbeiten, um vor allem größeren Projekten beim Iterieren mit Burst zu helfen. Unity hatte kürzlich seine Pläne für das Jahr 2020 veröffentlicht.

Nähere Informationen zu den genannten und weiteren neue Funktionen der Version 1.3 des Burst Compilers finden sich in den Release Notes auf dem Unity-Blog.

(mdo)