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Das Coronavirus hatte Einfluss auf die Sterblichkeitsraten der vergangenen WochenFoto: Michael Kappeler / dpa
Zahlen vom Statistischen Bundesamt

Sterbefallzahlen sind angestiegen

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat aktuelle Zahlen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass im April in Deutschland so viele Menschen verstorben sind wie seit 1977 nicht.

Laut Destatis sind im April 2020 „nach vorläufigen Ergebnissen mindestens 82 246 Menschen in Deutschland gestorben“. Das seien acht Prozent (plus 5942 Fälle) mehr als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Mehr als 80 000 Sterbefälle in einem April hätte es „in Deutschland zuletzt im Jahr 1977“ gegeben.

Die detaillierten Ausführungen von Destatis setzen die aktuellen Zahlen in Relation zu vergangenen Ergebnissen:

„In der 18. Kalenderwoche (27. April bis 3. Mai 2020), also der Woche, für die im Moment die neuesten Sterbefallzahlen vorliegen, sind in Deutschland mindestens 17 312 Menschen gestorben. Damit sind die Sterbefallzahlen im Vergleich zur Vorwoche (20. bis 26. April) um 799 Fälle gesunken, sie liegen noch etwa zwei Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Im Vergleich zu den einzelnen Jahren liegen die Sterbefallzahlen dieser Woche in einer Spannweite von drei Prozent über den Zahlen von 2018 und etwa ein Prozent über den Werten von 2017. Die erhöhten Sterbefallzahlen zeigen sich seit der 13. Kalenderwoche (23. bis 29. März). In der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) war die Abweichung mit 2316 Fällen beziehungsweise 13 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt am größten“, so das Bundesamt in der offiziellen Pressemitteilung.

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Corona spielt mit rein

Das Bundesamt sieht einen Zusammenhang mit aktuellen Covid-19-Todesfällen.

So starben in den Kalenderwochen 13 bis 18 7083 Personen (nach Angaben des Robert Koch Instituts), „die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren“. Dabei waren die erhobenen Sterblichkeitszahlen insgesamt in der Kalenderwoche 15 am höchsten. Ein Verlauf, der im selben Zeitraum mit der Anzahl gemeldeter Covid-19-Todesfällen vergleichbar ist.

Dennoch unterstreicht Destatis, dass die nicht bedeutet, alle „zusätzlich gezählten Fälle in der Sterbefallstatistik“ seien auch an Covid-19 gestorben. „Rückgänge oder Anstiege bei anderen Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die gesamten Sterbefallzahlen haben. Die Grippewelle als ein möglicher Einflussfaktor gilt in diesem Jahr bereits seit Mitte März als beendet. Üblicherweise beeinflussen Grippewellen bis Mitte April die Sterblichkeit.“

Im europäischen Vergleich eher geringes Ausmaß bei Übersterblichkeit

Im europäischen Vergleich sei das Ausmaß der sogenannten Übersterblichkeit (über dem Durchschnitt liegende Sterblichkeitsrate) in Deutschland hingegen vergleichsweise gering. Das statistische Amt Frankreichs weise für den Zeitraum vom 1. März bis zum 20. April gegenüber 2019 eine um 27 Prozent erhöhte Sterblichkeit aus. Italien meldet eine um 49 Prozent erhöhte Sterbefallzahl für den März 2020 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.

Ähnlich sehe es in Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz und Spanien aus. „Keine auffälligen Veränderungen zu den Vorjahren wurden bislang in Norwegen und Tschechien beobachtet“, so das Statistische Bundesamt.

Allerdings unterschieden sich die Erhebungsmethoden der genannten Staaten. „Auch die Anteile fehlender Meldungen sind unterschiedlich und hängen stark von der Nähe zum aktuellen Datum ab.“