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​Schauspieler und Programmmacher in der VolksbühneFoto: Roll
Nach Corona-Pause

Volksbühne in Köln öffnet wieder – Live-Stream muss bezahlt werden

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Köln - „Wir stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern machen weiter – aus Verantwortung und Leidenschaft den Künstlern und den Zuschauern gegenüber“, sagte Axel Molinski, Geschäftsführer und Programmmacher in der Volksbühne am Rudolfplatz . Das ehemalige Millowitsch-Theater an der Aachener Straße ist die erste Bühne der Stadt , die nach der Corona-Pause den Spielbetrieb mit Publikum wieder aufnimmt und am Donnerstag das „Corona-Programm“ für die Sommermonate vorstellte.

Dabei erinnerte Molinski daran, dass an gleicher Stelle – das Haus hatte den Zweiten Weltkrieg mit nur geringen Schäden überstanden – schon im Herbst 1945 wieder gespielt wurde. Der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer hatte Willy Millowitsch zum schnellen Neustart ermuntert, um den Menschen neuen Lebensmut zu geben: „Herr Millowitsch, fangen Sie bloß wieder an zu spielen. Die Leute sollen wieder wat zu lachen haben.“

Ehemalige „Unter uns“-Schauspieler in Köln auf der Bühne

Auch zur aktuellen Wiedereröffnung sollen die Leute was zu lachen haben. Vom 8. bis 10. Juni gibt es als Uraufführung die Komödie „Suite Grand Royal – Wahrheit oder Pflicht“. Darin stehen mit Petra Blossey, Tatiani Katrantzi, Sylvia Agnes Muc und Sebastian Feicht, der auch Regie führt, vier ehemalige Serien-Darsteller aus der RTL-Soap „Unter uns“ wieder auf einer Bühne – und auch vor der Kamera. Denn angepasst an die aktuellen Abstandsregeln und Hygienevorschriften können Zuschauer das Stück zwar im Theatersaal erleben (Karten kosten 29,90 Euro), aber auch virtuell per Live-Stream (13,80 Euro) verfolgen.

Um überhaupt wieder anfangen zu können, hatte die Volksbühne in der Vorwoche beim Gesundheitsamt ein 30-seitiges Konzept eingereicht. „Schon einen Tag später hatten wir eine Antwort, mit einigen Zusatzfragen und der Ansage, dass die Genehmigung für jede der 30 bis zum Sommer geplanten Veranstaltungen individuell beantragt und dann bearbeitet werden müsse. Das zieht sich“, so Molinski.

Nur noch 130 Zuschauer finden Platz

Um die Abstandsregeln einzuhalten, will man jede zweite Sitzreihe ausbauen und in den verbleibenden Reihen zwischen den Zuschauern jeweils zwei Plätze frei lassen. Dadurch fasst der über zwei Treppenaufgänge zugängliche Saal mit Parkett und Balkon statt der üblichen 400 nur noch 130 Zuschauer. Dazu werden Desinfektionsmittelspender aufgestellt, im Foyer wird es ein Leitsystem für Ein- und Ausgang geben, Gastronomie und Garderobe bleiben geschlossen, alle Besucher dürfen den Mund-Nasen-Schutz nur an ihrem Sitzplatz abnehmen.

„Der eingeschränkte Betrieb kostet uns doppelt so viel, als wenn wir das Haus geschlossen halten“ sagt Molinski. „Aber man kann doch nicht immer nach der Kultur rufen und es dann nicht machen, wenn sich die Möglichkeit ergibt.“ Für diese Haltung gab es viel Lob von den Schauspielen, Musikern und Sängern, die dort in den kommenden Wochen auftreten wollen. Das Programm reicht von Schauspiel und Kindertheater bis zu Musicals und Konzerten.

www.volksbuehne-rudolfplatz.de