Corona-Demo in München: Eilantrag abgelehnt - Veranstalter will nächsten Schritt gehen - Massen erwartet

Demonstranten mit Drohung

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In München soll eine weitere „Corona-Demo“ auf der Theresienwiese stattfinden. Die Veranstalter beklagen Schikanen - und könnten jetzt einen drastischen Schritt gehen.

Update 12.03 Uhr: Das Bayerische Verwaltungsgericht hat entschieden: Auf der angekündigten Demonstration auf der Theresienwiese dürfen weiterhin höchstens 1000 Menschen teilnehmen. Das Gericht lehnte einen Eilantrag des Veranstalters am Freitag ab. Er hatte gefordert, 10.000 Menschen zu der Demonstration auf der Theresienwiese zuzulassen. Das Gericht bestätigte damit eine Entscheidung der Landeshauptstadt (LHM).

„Das Gericht teilt weiterhin die Bedenken der LHM, dass der Veranstalter nicht die aufgrund der Bayerischen Infektionsschutzverordnung bestehenden Kontaktbeschränkungen einhalten kann“, hieß es in der Mitteilung. Somit wird der Veranstalter nach eigenen Angaben den nächsten Schritt zum Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gehen.

Erstmeldung vom 29. Mai 2020

München - Für viele Menschen ist die Corona-Krise auch knapp drei Monate nach Beginn des „Lockdown“ eine Zerreißprobe. So hat ein Münchner Bar-Besitzer etwa einen offenen Brandbrief an die Politik geschrieben - ihm sind die Auflagen für die Gastronomie ein Dorn im Auge. Ein anderer hat die Chance, wieder vorsichtig zu öffnen, erst gar nicht genutzt. Es gibt viele Menschen, die gegen die Maßnahmen der Regierung gegen das Coronavirus sind - einige von ihnen wollen das im Rahmen einer Demonstration auf der Theresienwiese an diesem Wochenende wieder kundtun.

München: Corona-Maßnahmen-Demo auf der Theresienwiese - drastischer Schritt?

Die Demonstration „Freiheit. Grundrechte und Selbsbestimmung“ soll am Samstag stattfinden. Es ist bereits der dritte Anlauf auf der Münchner Theresienwiese, der letzte war wegen eines unerwarteten Unwetters abgesagt worden. Auch dieses Mal hatten die Veranstalter beim KVR (Kreisverwaltungsreferat) 10.000 Menschen angemeldet - zugelassen wurden (wie auch schon die letzten Male) lediglich 1.000. Deshalb hat der Veranstalter jetzt einen drastischen Schritt gewählt und vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Der Veranstalter will sich im Fall einer Ablehnung an die nächste Instanz, also das Bayerische Verwaltungsgerichtshof wenden. 

München: Corona-Demo auf der Theresienwiese - Polizei in Alarmbereitschaft

Für die Polizei hatte sich die erste „Corona-Demo“ als insgesamt ruhig herausgestellt. Man hatte mit deutlich mehr Problemen gerechnet - die Schaulustigen jedoch, die sich um das Gelände auf der Theresienwiese versammelt hatten, seien den Beamten ein Dorn im Auge gewesen. Bleibt abzuwarten, wie sich der dritte Anlauf der „Corona-Demo“ in München entwickelt.

Rubriklistenbild: © dpa / Lino Mirgeler