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Frank Rumpenhorst/dpa Gruppe von rund 50 Männern greifen Polizisten an

Dietzenbach in Hessen: Gruppe von 50 Männern legt Feuer und bewirft Polizei dann mit Steinen

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Sie werden zum Löschen eines Feuers gerufen und sehen sich plötzlich massiver Gewalt ausgesetzt. Dutzende Angreifer attackieren Einsatzkräfte nach deren Angaben mit offensichtlich schon bereitgelegten Steinen.

Etwa 50 Männer haben am frühen Freitagmorgen laut Polizei im hessischen Dietzenbach (Landkreis Offenbach) Einsatzkräfte vermutlich in einen Hinterhalt gelockt und mit Steinen beworfen. Nach Polizeiangaben wurden auf einem Parkdeck Mülltonnen und ein Bagger angezündet. Beim Eintreffen der alarmierten Kräfte seien Polizisten und Feuerwehrleute dann attackiert worden.

"Wir gehen davon aus, dass die Feuer nur gelegt wurden, um die Einsatzkräfte anzulocken", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Polizeiangaben zufolge wartete die Gruppe bei Eintreffen der Beamten bereits mit Steinhaufen.

Gewaltexzesse bereits vor Jahren: "Polizisten mit Kühlschränken beworfen"

Die Auseinandersetzung dauerte etwa zwei Stunden. Drei Männer wurden laut Polizei vorläufig festgenommen. Zwei von ihnen hätten den Einsatz gestört und seien Platzverweisen nicht gefolgt, der Dritte sei ein mutmaßlicher Steinewerfer. Während der Auseinandersetzung sei auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen.

Wie ein Sprecher gegenüber FOCUS Online mitteilt, handelt es sich bei einem der Festgenommenen um einen 19-jährigen Deutschen, der aus der betreffenden Wohnsiedlung in Dietzenbach stammt. "Bei Einheimischen ist das Areal als Spessartviertel bekannt", erklärt der Sprecher.

Bereits vor über zehn Jahren habe es in der Siedlung massive Ausschreitungen gegeben, "auch damals wurden Polizisten mit Bränden angelockt und dann mit Kühlschränken beworfen", schildert er weiter. Über die Jahre habe man die Spannungen in den Griff bekommen, daher sei man über die aktuelle Gewalttat "äußerst überrascht", so der Sprecher.

Polizeipräsenz im "Spessartviertel" nach Ausschreitungen massiv erhöht

Verletzt wurde bei der aktuellen Auseinandersetzung nach bisherigem Kenntnisstand niemand. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mindestens 150 000 Euro. Auch Einsatzfahrzeuge seien beschädigt worden, teilweise "massiv", wie der Sprecher der Polizei Offenbach gegenüber FOCUS Online erklärt. Bei manchen Streifenwagen seien die Scheiben eingeschlagen worden, andere zierten nun zahlreiche Beulen.

Weitere Details und Hintergründe waren zunächst unklar - etwa ob und welchem politischen Lager die Gruppe zugeordnet werden könne, hieß es. Eine speziell dafür ins Leben gerufene Arbeitsgruppe soll sich nun mit dem Fall beschäftigen und Tatmotive und -verdächtige ermitteln. Es habe zuvor keine Hinweise auf den Vorfall gegeben.

Um zu verhindern, dass es im "Spessartviertel" zu weiterer Gewalt komme, habe man die Polizeipräsenz dort erheblich erhöht, hieß es von der Polizei Offenbach.

Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt zu

Erst am Donnerstag hatte das Bundeskriminalamt (BKA) über einen neuen Anstieg bei der Gewalt gegen Polizisten in Deutschland berichtet. So wurden dem Bundeslagebild zur Gewalt gegen Polizisten zufolge im vergangenen Jahr 36 126 Fälle registriert. Das waren rund 3000 Fälle - oder auch 8,6 Prozent - mehr als im Jahr 2018. Einsatzkräfte werden zum Beispiel mit Böllern beworfen oder mit Eisenstangen attackiert. Auch die Zahl der Polizisten, die Opfer von Attacken wurden, stieg. Im Jahr 2019 waren es 69 466 Beamte. Im Vergleich zum Jahr 2018 (65 896 Opfer) wurde eine Zunahme von 5,4 Prozent registriert.

Auch in Hessen sehen sich Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter immer häufiger körperlicher Gewalt ausgesetzt. Rein statistisch gesehen kam es im Jahr 2019 pro Tag zu fünf bis sechs Übergriffen alleine auf Polizistinnen und Polizisten. Insgesamt wurden 2052 derartige Gewalttaten erfasst, wie aus der Antwort des hessischen Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage der AfD-Abgeordneten Dirk Gaw und Klaus Herrmann vom April hervorgeht.

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