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Bild: dpa/Kay Nietfeld
Bundesfinanzminister und Vizekanzler

Scholz will in Potsdam für den Bundestag kandidieren

Audio: Inforradio | 29.05.2020 | Cheung Po-Keung

Vizekanzler Olaf Scholz bewirbt sich im kommenden Jahr in Brandenburg um eine Bundestagsmandat. Bisher ist er als Finanzminister für die Bundesregierung tätig. Er kandidiert im Wahlkreis Potsdam.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will sich bei der Bundestagswahl 2021 um ein Mandat in Brandenburg bewerben. Das hat er am Freitag im Potsdamer Regine-Hildebrandt-Haus, der Brandenburger SPD-Zentrale, verkündet. Am Donnerstag hatte der SPD-Landesvorstand seine Kandidatur bereits dem rbb bestätigt.

Scholz bemüht sich um ein Bundestagsmandat im Wahlkreis 61, der Potsdam und Teile zweier Landkreise umfasst. Damit tritt er unter anderem gegen Grünen-Chefin Annalena Baerbock und FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, die ebenfalls um das Direktmandat kämpfen. 

Die heutige Brandenburger Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hatte im Wahlkreis 61 bei der Bundestagswahl 2017 das einzige SPD-Direktmandat in den ostdeutschen Ländern geholt. Scholz war bereits von 1998 bis 2001 und von 2002 bis 2011 Abgeordneter des Parlaments.

Manja Schüle einziges SPD-Direktmandat in ostdeutschen Ländern

Scholz ist seit März 2018 Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Zuvor war er Erster Bürgermeister von Hamburg, wo er bis heute einen Wohnsitz hat. Derzeit wohnt der 61-Jährige aber in Potsdam. Er leitete die SPD im Jahr 2018 mehrere Monate lang kommissarisch. Bei der Mitgliederbefragung zum SPD-Parteivorsitz 2019 unterlag er allerdings gegen Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken. Die SPD liegt in Umfragen derzeit bei 15 bis 16 Prozent.

Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte dem "Hauptstadt-Briefing" des Medien-Start-ups ThePioneer vor wenigen Tage, er sehe nur Scholz als Kanzlerkandidaten. Eine Kanzlerkandidatur ließ Scholz am Freitag aber weiterhin offen. Die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, der Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich und er stimmten sich eng ab und gingen harmonisch bei den Fragen vor, wie das Land vorangebracht werden könne, so Scholz. "Deshalb können Sie davon ausgehen, dass wir auch in dieser Frage an einem Strang ziehen werden."