Pandemie
Corona-Infektionen in Brasilien stark gestiegen
by APA, RedaktionBrasilien hat innerhalb von nur einem Tag 26.417 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Das ist der höchste Anstieg innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Covid-19-Pandemie.
Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 438.238. Mindestens 26.754 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bisher gestorben.
Brasilien liegt nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz sechs, bei der Zahl der Infizierten auf Platz zwei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den Vereinigten Staaten. Die tatsächliche Zahl dürfte unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen.
Sao Paulo, der mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens, allein registrierte am Donnerstag 6.382 neue Corona-Fälle, was ebenfalls einen Negativ-Rekord für den Zeitraum von 24 Stunden darstellte. Gouverneur Joao Doria hatte zuvor zwar die Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens verlängert, aber auch eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft angekündigt.
In Indien starben mittlerweile mehr als 4.700 Menschen an einer Corona-Infektion und damit mehr als in China, wo der SARS-CoV-2-Erreger nach Angaben der Behörden im Dezember zuerst aufgetreten war. Wie das indische Gesundheitsministerium mitteilte, stieg die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden um 175 auf insgesamt 4.706. Die Zahl der Infektionen liegt demnach bei 165.799.
Besonders stark ist der westliche Bundesstaat Maharashtra mit der Millionenmetropole Mumbai betroffen. China, wo bisher 82.995 Infektions- und 4.634 Todesfälle verzeichnet wurden, meldete am Freitag keine neuen Infektions- und Verdachtsfälle.
Bei den Fallzahlen in Indien gehen viele Experten von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus, da im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde vergleichsweise wenig getestet wird. Zudem herrscht große Besorgnis, dass das vergleichsweise schlecht ausgestattete indische Gesundheitssystem bei einer sprunghaften Ausbreitung des Virus schnell überlastet wäre.
Trotz der steigenden Zahl der Neuinfektionen lockert die indische Regierung bereits die Corona-Beschränkungen. Von der Ausgangssperre und dem Stillstand der indischen Wirtschaft waren die Armen am stärksten betroffen. Medienberichten zufolge will Innenminister Amit Shah am Freitag mit den Regierungschefs der Bundesstaaten über weitere Lockerungen beraten.
Ein ungewöhnlicher Anstieg von Corona-Infektionen wurde unterdessen in Israel festgestellt. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 64 Fälle bekannt - eine "vergleichsweise ungewöhnliche Zunahme". Das Ministerium mahnte die Bevölkerung, sich weiterhin an die Corona-Regeln zu halten. Einem Bericht des Nachrichtenportals "ynet" zufolge wollten Ministeriumsvertreter am Freitag über die Lage beraten. Allein an einer Schule in Jerusalem wurden demnach zuletzt 18 Corona-Fälle bekannt.
In dem Land hatte es zuletzt einige Lockerungen gegeben. So dürfen Restaurants, Bars und Lokale seit Mittwoch wieder Gäste empfangen. Mitte Mai hatte Israel mit der Öffnung der Schulen begonnen. Nach Angaben des Ministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 16.872 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 14.679 sind wieder genesen. 284 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.