Path of Exile behebt sein größtes Problem mit Vulkan-Update
POE hat ab sofort mit Vulkan eine neue Grafik-API. Erste Tests machen Hoffnung, dass tödliche Ruckler und andere Performance-Probleme damit behoben werden.
by Dennis ZirklerGrinding Gear Games hat Path of Exile gut zwei Wochen vor dem Start der neuen Liga mit einem riesigen Update versorgt.
Ab sofort unterstützt das Action-RPG die Grafik-Schnittstelle Vulkan. Ersten Tests zufolge bringt das eine deutliche Besserung für die regelmäßigen fps-Drops und Leistungsschwankungen mit sich.
Vulkan für Path of Exile: Die Technik erklärt
In einem ausführlichen Forenbeitrag erklären die Entwickler, wie die neue Vulkan-API für eine deutlich konsistentere Leistung als der DirectX-11-Renderer sorgen soll:
"In den letzten Jahren haben wir die Menge an Multithreading erhöht, die von der Path of Exile-Engine verwendet wird, wodurch wir moderne CPUs mit vielen Threads (logischen Kernen) besser nutzen können. Aufgrund des von uns verwendeten dynamischen Shader-Systems treten Shader-Uploads während des gesamten Spiels häufig auf und können derzeit das gesamte Spiel zum Stillstand bringen, wenn sie auftreten.
In unserem DirectX11-Backend werden Shader-Uploads in den Hintergrund-Threads ausgeführt, aber der Grafiktreiber (AMD / Nvidia / Intel) verarbeitet sie, bevor die GPU sie verwenden kann. Dies geschieht in eigenen Threads, die bei hoher CPU-Auslastung ausgehungert werden können. In diesem Fall scheint die Treiberverarbeitung im Haupthread zu erfolgen, was zu Verzögerungen führt. Ironischerweise macht das zusätzliche Multithreading, das wir im Laufe der Jahre hinzugefügt haben, dieses Problem noch schlimmer, da es die gesamte CPU-Auslastung erhöht (um schnellere Bildraten zu erzielen).
Zum Glück kommt hier Vulkan ins Spiel. Neben vielen anderen Verbesserungen können Sie mit dieser Rendering-API alles in Funktionsaufrufen ausführen, über die wir die volle Kontrolle haben, sodass wir diese unkontrollierbaren Blockierungen des DirectX11-Grafiktreibers vollständig vermeiden können."
So aktiviert ihr Vulkan in PoE
Um die neue Grafikschnittstelle zu testen, müsst ihr diese erst in den Optionen des Spiels aktivieren:
- Startet Path of Exile, bleibt aber im Hauptmenü.
- Öffnet den Optionsbildschirm im Hauptmenü - in der Spielwelt könnt ihr nicht wechseln.
- Wählt unter »Grafik« den Punkt »Renderer« und wechselt dort von DirectX 11 auf Vulkan.
Spieler begeistert von stark verbesserter Leistung
Die PoE-Community hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, die neue Grafikschnittstelle direkt auf Herz und Nieren zu testen. Der Streamer und YouTuber Empyriangaming hat auf seinem Kanal ein Video veröffentlicht, auf dem er die Leistung unter Vulkan und DirectX 11 miteinander vergleicht.
PoE mit Vulkan gegen DirectX 11: Trotz starkem Spiele-PC (Core i7 8700K, Geforce GTX 1080 Ti) kommt es unter DirectX 11 immer wieder zu Stottern, Einbrüchen der Bildrate und kurzen Momenten, in denen das Spiel komplett einfriert, sobald viele Gegner oder Grafikeffekte dargestellt werden müssen.
Vulkan behebt diese Probleme. Zwar verbessert sich die durchschnittliche Bildwiederholrate des Streamers nicht signifikant, die genannten Probleme tauchen aber nicht mehr auf - was deutlich wichtiger ist als ein paar fps mehr, um plötzliche Ingame-Tode zu vermeiden.
Andere Spieler berichten ebenfalls davon, dass sich ihre Leistung stark verbessert haben soll, nachdem sie von DirectX 11 auf Vulkan gewechselt haben:
"Unsmith0: Ich habe gerade ein paar T16-Promenaden mit Sextanten und anderem Mist (Beyond usw.) gemacht. Abgesehen von ein wenig Verzögerung beim Laden von Texturen lief dies butterweich und fühlt sich an, als hätte es meinem Kartoffel-PC neues Leben eingehaucht. Daumen hoch von mir."
"LangisKhan: Habe einen schnellen Test gemacht und es hat definitiv die verrückte Menge an Stottern beseitigt, die ich früher bekommen habe. Core i5 6600k, GTX 1070, auf SSD"
"Jewlee: Ich habe das gleiche Core-Rig mit Ausnahme einer 1080. Die Leistung war für mich astronomisch besser. Ich spiele auch in 4K und habe es gerade mit einem Simulacrum versucht. Ich glaube nicht, dass ich unter 40 fps gesunken bin, was für DX11-Standards unerreichbar war. In meiner eigenen kleinen Stichprobe war dies das Größte, was GGG seit langer Zeit getan hat."
Tödliche Ruckler adé
Die Vulkan-API scheint also das größte Problem von Path of Exile zu beheben, das seit Jahren immer wieder für Verzweiflung bei den Spielern sorgt.
Während lästige Liga-Mechaniken meist kurz nach dem Start einer neuen Saison vom Entwickler angepasst werden, hatte Grinding Gear Games bislang kein Mittel gegen die Freezes und fps-Drops, die insbesondere in den Endgame-Maps auftreten.
Da sie nicht nur nervig, sondern oft auch für die Spielfigur tödlich sind, mussten sich die Spieler bislang selbst helfen, wenn sie diese Probleme angehen wollten.
Viele reduzierten ihre Auflösung, verschlechterten ihre Texturen und deaktivierten sogar den Sound des Spiels vollständig. Das brachte zwar Besserung, konnte die Probleme aber nicht vollständig beheben.
Insbesondere Spieler des Hardcore-Modus dürfen sich nun also freuen, da durch Ruckeln bedingte Tode unter Vulkan deutlich seltener vorkommen sollten.
Habt ihr Path of Exile mit Vulkan schon ausprobiert? Falls ja, berichtet uns doch von euren Erfahrungen in den Kommentaren!