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Die Fußballer des TSV Erbach haben mehr als 300 Masken mit Vereinswappen verkauft. © Foto: TSV Erbach

Vereine gegen Covid-19: Masken mit Wappen: Wie lokale Vereine in der Corona-Krise ihre Kassen aufbessern

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Plötzlich ist der TSV Erbach überall. Im Supermarkt, im Restaurant, in der Handtasche. Das Logo prangt auf schwarzen Mund-Nasen-Masken. Unter dem Emblem steht der Schriftzug: #erbachstyle. „Das ist unser Motto“, sagt Dominik Essl, der im Verein die Fußballabteilung leitet. Masken im Erbach-Style. Zuerst war es eine Idee, dann ein Versuch, mittlerweile ist es ein Erfolg. Mehr als 300 Exemplare seien schon verkauft, berichtet Essl.
Vor zwei Monaten musste der 31-Jährige noch über anderes berichten. Über gestrichene Heimspiele, über fehlende Einnahmen. Rund 3000 Euro verliere die Fußballabteilung wegen der Corona-Pandemie. Dann schrieb ihm ein Teamkollege eine Nachricht: Sein Arbeitgeber starte eine Aktion – Vereine gegen Covid-19.

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Die Idee: Klubs vertreiben bedruckte Masken, vermarkten sich und verdienen Geld. In Erbach ging der Plan auf. Abteilungsleiter Essl sagt: „Beim Einkaufen habe ich schon viele mit den TSV-Masken gesehen.“ Und: „Wir haben mit der Aktion so viel eingenommen wie mit vier Heimspielen.“

Vereine gegen Covid-19: Langenauer Firma startet Aktion

Lars Frindt lächelt, als er auf den TSV Erbach angesprochen wird. Er ist Geschäftsführer des Langenauer Unternehmens „Proform Textil“. Früher habe er selber gekickt, erzählt er. Stürmer. In der B- und A-Jugend trug er das Trikot des SSV Ulm 1846 Fußball. Auf Frindts Schreibtisch liegen weiße Stoffmasken. In der Corona-Krise seien es in erster Linie Unternehmen, die die Masken mit Aufdruck bestellen. Nun sollen sie regionalen Sportvereinen helfen.

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Gemeinsam mit seinem Bruder und Geschäftspartner Sascha Frindt hat er dafür eine Webseite erstellt. „Vereine gegen Covid-19“ steht ganz oben. Es gibt Bilder von Fußbällen, von Masken und ein Kontaktformular. „Interessierte Klubs können uns gerne kontaktieren“, sagt er. Die Aktion sei Teamarbeit. Der Verein übernimmt die Werbung und den Verkauf, die Textilfirma stellt die Masken bereit. Zudem gibt sie den Klubs Zugriff auf ein internes Online-System, mit dem die Sammelbestellungen verwaltet werden können. Frindt: „Der Großteil des Erlöses kommt dabei den Vereinen zugute. Es ist eine Win-Win-Situation.”
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SSV Ulm 1846 Fußball: Regionalligist verkauft Maske online

Frindt lässt den Blick durch sein Arbeitszimmer schweifen. Im hinteren Teil hängt eine weiße Tafel. Zahlreiche Vereine hat er darauf notiert. Daneben einige Haken. Etwa beim SSV Ulm 1846 Fußball. Der Regionalligist ist seit Mitte Mai Teil der Aktion. Zusammen entwickelten sie eine Vereinsmaske. Schwarz, mit Wappen und dem Spruch: Gemeinsam gegen Corona. „Mit dem Maskenverkauf unterstützen wir unsere Jugendabteilung“, erklärt Marketing-Leiter Andreas Müller.„Gleichzeitig können unsere Fans in der aktuellen Situation Flagge zeigen.“

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Lars Frindt freut sich: „Das Projekt ist super angelaufen.” Derzeit sei er mit mehr als zehn Vereinen aus der Region im Gespräch, darunter der TSV Langenau und die Sportfreunde Dorfmerkingen.

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Aktion soll bundesweiter Trend werden

Ein Anfang. Die Brüder wollen mehr. Die Vision: ein bundesweiter Trend. Fußballer, Basketballer, Handballer – alle sollen ihr Vereinswappen auf der Maske tragen. „Man sieht ja, wie gut das Geschäft bei den Profi-Teams läuft“, sagt Frindt. Warum solle das nicht auch im Amateurbereich funktionieren?
Die Vision fängt im Kleinen an. Die Fußballer des TSV Erbach sind zufrieden. „Ich bin überrascht, dass wir so viele Masken verkauft haben“, sagt Dominik Essl. Andere Abteilungen im Verein wollen nun auch Masken verkaufen. Für Frindt ein kleiner Schritt auf einem langen Weg.