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Vor den Pfingstferien laufen Sanierungsarbeiten an der Fichtenberger Grund- und Werkrealschule. Etliche Räume mussten ausgeräumt werden, andere sind dafür vollgestellt. Rektor Andreas Haller hofft, dass sie zum Schulbeginnn´ wieder zur Verfügung stehen. © Foto: Richard Färber

Grund- und Werkrealschule Fichtenberg: Mit Vollschutz im Klassenzimmer

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Asbest hatte man eigentlich nicht auf der Rechnung, als die voraussichtlichen Kosten für die Sanierung des Fichtenberger Schulhauses errechnet wurden. Dass die sogenannten Floor-Flex-Platten, die in den Böden im Südbau, dem ältesten Teil des Schulgebäudes, verbaut sind, wegen der darin enthaltenen Asbestfasern ausgetauscht werden müssen, habe man nach den letzten beiden Sanierungen nicht mehr erwartet, sagt Bürgermeister Roland Miola.

Nun ist das Weinstadter Fachunternehmen GUP vor Ort. Die Räume werden vor der Sanierung komplett abgeriegelt und können nur noch durch eine Schleuse betreten werden. Drinnen herrscht Unterdruck, sodass keine Fasern entweichen können. In diesem „Schwarzbereich“ wird mit Vollschutz gearbeitet, die Platten, ausgebauten Kleberschichten, Fräs- und Schleifstäube werden für den Abtransport und die fachgerechte Entsorgung in „Big Bags“ verpackt. Die Freigabe erfolgt erst, wenn die Faserkonzentration unbedenklich ist, zuvor ist eine mehrere Stunden dauernde „Freimessung“ notwendig.

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Freigabe erst nach Messung

Gleichzeitig wurde mit den Elektroarbeiten begonnen, die Verkabelungen und Anschlüsse, die für die digitale Aufrüstung der Schule benötigt werden, sollen bis zum Ende der Sommerferien verlegt sein. Problem: Die Räume, die von der GUP saniert werden, können vor der Freigabe nicht betreten werden, auch eventuell notwendige Bohrungen durch Wände und Decken müssen warten.

Die Arbeiten laufen freilich zügig. Die beiden Kellerräume müssen noch freigemessen werden, sind ansonsten aber bereits saniert. Nun sind die GUP-Mitarbeiter im Obergeschoss aktiv, danach folgen noch die Räume im Erdgeschoss. Flure, Fachräume und Lager sind vollgestellt mit Möbeln und Lernmitteln. 80 Prozent dieser Umräumarbeiten, schätzt Rektor Andreas Haller, haben die Lehrkräfte selbst übernommen, nur für die schweren Stücke, etwa die Einbauschränke, sei Hausmeister Werner Seeger mit dem Bauhof angerückt.
Haller geht jetzt davon aus, dass die Räume nach den Pfingstferien wieder zur Verfügung stehen. Aktuell werden wegen der Coronakrise nur die Viert- und die Neuntklässler in jeweils drei Gruppen unterrichtet. Nach den Pfingstferien ist die Schule dann wieder für alle geöffnet.

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Wegen der Abstandsregelungen, die nach wie vor eingehalten werden müssen, wird’s dann aber erst recht kompliziert. Die rund 160 Schülerinnen und Schüler müssen entsprechend aufgeteilt werden, und dafür braucht’s nicht nur Platz. 21 Gruppen werde es geben, sagt Haller: „Bei 13 Lehrkräften können Sie sich überlegen, wie man das rockt!“
Die Sanierung ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Der Gemeinderat hat in der zweiten Vergaberunde Gewerke mit einem Volumen von rund 390.0000 Euro vergeben. In einer ersten Runde waren bereits Glaser- und Heizungsarbeiten vergeben worden. Die Vergabesumme lag danach bei knapp 630.000 und damit um rund 50.000 Euro unter den angenommenen Kosten.

Aufstockung nicht möglich

Die erste Kostenschätzung, die vom Oktober 2018 datiert, belief sich auf 960.000 Euro, und für diese Summe wurde denn auch der Förderantrag gestellt, die Zusage für 40 Prozent der Kosten liegt mittlerweile vor. Stand 5. Mai beläuft sich die Kostenschätzung auf 1,052 Millionen Euro. Die Differenz erklärt sich hauptsächlich durch Asbestsanierung und die ergänzenden Elektroinstallationen. Ein Antrag auf Aufstockung der Förderung sei chancenlos, sagt Miola. Man habe bereits nachgefragt.

iPads für Schüler gibt’s im Frühjahr 2021

Bis Mitte 2021 soll der Medienentwicklungsplan der Grund- und Werkrealschule Fichtenberg umgesetzt sein. Die dafür nötigen Leitungen und Anschlüsse sollen bis zum Ende der Sommerferien installiert sein, heißt es in einem Auszug des Planes, der kürzlich dem Gemeinderat vorlag. Bis zum Ende der Weihnachtsferien im Januar 2021 soll die nötige Hardware vorliegen: Server, Speicher, Bildschirme, Kameras und andere Zusatzgeräte sowie iPads für die Lehrkräfte, die entsprechend geschult werden. Das System wird dann in Betrieb genommen.

Die iPads der Schülerinnen und Schüler sollen bis zum 19. April 2021 eingebunden sein. Lernziele zum Ende des Schuljahres 20/21: „Die Schülerinnen und Schüler (...) nutzen individuelle Lern- und Übungsprogramme. Sie recherchieren zu bestimmten Themen (...). Sie kennen Gefahren des Mediums und Grundlegendes zu Datenschutz und Urheberrecht.“ rif