Grippe-Impfung für Kinder bald gratis
Gesundheitsminister Anschober plant, Influenza in das Gratis-Kinder-Impfprogramm aufzunehmen. Auch, um das Gesundheitssystem bei einer zweiten Corona-Welle zu entlasten.
Österreich rechnet noch immer mit der Möglichkeit einer zweiten Corona- Welle. Umso schlimmer wäre es, wenn diese zeitgleich mit der Grippesaison beginnt. Aber zumindest gibt es dagegen schon eine Impfung. Das Gesundheitsministerium will deswegen die Durchimpfungsrate gegen die saisonale Impfung (Influenza), die aktuell bei acht Prozent liegt, erhöhen und plant, die Impfung in das Gratis-Kinder-Impfprogramm aufzunehmen.
Gespräche dazu laufen bereits mit Ländern und Sozialversicherung. "Wir gehen von einem positiven Abschluss aus", hieß es am Donnerstag aus dem Ministerium gegenüber dem Ö1-"Mittagsjournal". Man rechne zwar heuer wegen der Coronakrise mit einer höheren Impfbereitschaft. Für Kinder sei jedoch ein besonderer Schutz gegen Influenza erforderlich und sie seien häufig auch Überträger von Grippeviren. Daher sei es dem Ministerium ein großes Anliegen, die Impfung kostenlos anzubieten.
Auch in der am Freitag stattfindenden Konferenz der Gesundheitsreferenten der Bundesländer mit Gesundheitsminister Anschober soll die Grippeimpfung Thema sein, sowie weitere Maßnahmen, die Durchimpfungsrate zu heben. Aber auch um die Voraussetzungen der Krankenhäuser allgemein soll es gehen, um ein kurzfristiges Hochfahren einer Pandemie-Versorgung zu gewährleisten.
Zu spät für zusätzliche Impfstoffe?
Zustimmung für die Pläne, die Grippeimpfung gratis zu machen, kommt von der Österreichischen Ärztekammer. Neben intensiver Aufklärung für eine breitere Akzeptanz der Grippeschutzimpfung im Allgemeinen sei diese für Vorschulkinder "absolut vorrangig", sagte Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK-Impfreferats. "Die Aufnahme der Influenza-Impfung in das Gratis-Kinder-Impfprogramm wäre daher ein ungemein wichtiger Schritt", betonte Schmitzberger. Für die Beschaffung der nötigen zusätzlichen Impfstoffe sei es allerdings "bereits fünf vor zwölf".
Auch NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker befürchtet Probleme bei der Beschaffung. Das Zeitfenster sei "eigentlich schon vorbei, in dem man für den heurigen Herbst zusätzliche Impfstoffe organisieren hätte können", sagte er gegenüber Ö1.
(APA/red.)