Großeinsatz der Polizei
Straßenschlacht in Dietzenbach: 50 Randalierer attackieren Einsatzkräfte - Rache als Motiv?
by Svenja Wallocha, Alexander GottschalkIn Dietzenbach in Hessen haben 50 Randalierer Feuerwehr und Polizei angegriffen. Zuvor legten sie mehrere Brände.
- Straßenschlacht in Dietzenbach: Randalierer greifen die Polizei nahe Offenbach an
- Randalierer sollen Polizei und Feuerwehr absichtlich angelockt haben
- Polizei und Feuerwehr verurteilen Angriff auf Einsatzkräfte in Hessen
+++ 11.16 Uhr: Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat die Angriffe auf Polizei und Feuerwehr in Dietzenbach nahe Offenbach scharf verurteilt. Es grenze an ein „Wunder, dass niemand verletzt wurde“, sagte er gegenüber Journalisten in Wiesbaden. Beuth sprach von „50 Gewalttätern“, die die „Einsatzkräfte offensichtlich in einen Hinterhalt gelockt“ hätten.
+++ 10.54 Uhr: Das Spessartviertel in Dietzenbach, wo eine Gruppe von 50 Personen in der Nacht Feuerwehr und Polizei attackierte, ist als sozialer Brennpunkt bekannt. Am Montag waren dort in den Kellerräumen eines Hochhauses mehr als 200 mutmaßlich gestohlene Fahrräder sichergestellt worden. Ob der Fund mit dem Angriff auf die Einsatzkräfte in Hessen in Verbindung stehe, sei derzeit unklar. Den Fall habe die Polizei natürlich auf dem Schirm, sagte ein Sprecher am Freitagmorgen, man ermittle aber „in alle Richtungen“.
Wer die Randalierer waren, die die Einsatzkräfte in Dietzenbach nahe Offenbach in einen Hinterhalt gelockt haben sollen, steht zur Stunde noch nicht fest. Die Aufrührer seien im Laufe des Konflikts, der einer Straßenschlacht ähnelte, in mehreren Gruppen geflohen. Rund 50 Beamte aus dem Kreis Offenbach, Frankfurt und dem Main-Kinzig-Kreis waren ausgerückt. Bislang seien nur die Identitäten der drei Festgenommenen bekannt, so der Sprecher weiter. Die Polizei hofft nun auf Hinweise von Zeugen.
Dietzenbach (Hessen): Einsatzkräfte im Visier von Angreifern – Steine auf Feuerwehr geworfen
+++ 09.27 Uhr: Zu der Straßenschlacht in Dietzenbach nahe Offenbach in Hessen gibt es neue Details. Auch Einsatzkräfte der Feuerwehr sind in der Nacht Opfer der Angriffe geworden. Das geht aus zwei Twitter-Einträgen hervor. Dort schrieb die Feuerwehr Dietzenbach um 00.22 Uhr: „Bitte hört auf die Einsatzkräfte mit Steinen zu bewerfen!“
Rund 50 Randalierer hatten in der Nacht auf Freitag (29.05.2020) Feuerwehr und Polizei in Hessen nahe Offenbach einen Hinterhalt gelockt und mit Steinen beworfen. Zuvor legten sie in Dietzenbach mehrere Brände, die die Einsatzkräfte offenbar auf den Plan rufen sollten. Es folgte eine zweistündige Auseinandersetzung. Drei Personen wurden festgenommen. Die Hintergründe blieben zunächst unklar.
Dietzenbach (Hessen): Einsatzkräfte nahe Offenbach mit Steinen beworfen – Feuerwehr: „Abscheuliches Verhalten“
Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Hessen, Andreas Grün, verurteilte die Vorfälle in Dietzenbach nahe Offenbach. Es sei beabsichtigt gewesen, die Beamten massiv anzugreifen: „Das war vorbereitet.“ Die Einsatzkräfte hätten Glück gehabt, dass niemand verletzt wurde. Die Beamten hätten sich nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle erst einmal zurückziehen müssen, um Verstärkung und Schutzausrüstung zu holen.
Die Feuerwehr Dietzenbach hatte noch in der Nacht auf Twitter geschrieben: „Ein Bitte an alle Anwohner: Beteiligt euch nicht an diesem abscheulichen Verhalten!“ Hinterhalte gegen Einsatzkräfte sind nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei kein Einzelfall. „Das beobachten wir schon länger“, sagte Grün. Dass gleich eine Gruppe von rund 50 Angreifern Beamte attackieren, sei allerdings nicht alltäglich.
Dietzenbach: Rund 50 Randalierer greifen Polizei an - Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei
+++ Freitag, 29.05.2020, 06.15 Uhr: Dietzenbach - Ein ausgebrannter Bagger steht am Rande einer Hochhaussiedlung in Dietzenbach. Auf dem Boden ist noch Schaum von den Löscharbeiten zu sehen.
Etwa 50 Menschen haben am frühen Freitag (29.05.2020) im hessischen Dietzenbach nahe Offenbach nicht nur einige Brände gelegt, sondern auch noch Rettungskräfte angegriffen. Die Straßenschlacht in Hessen sorgte für einen Großeinsatz der Polizei.
Dietzenbach: Straßenschlacht in Hessen - Gruppe von 50 Randalierern greift Polizei an
Wie die Beamten des Polizeipräsidiums Südosthessen mitteilten, wurden auf einem Parkdeck in Hessen neben dem Bagger zunächst auch Mülltonnen angezündet. Anwohner informierten schließlich gegen Mitternacht die Polizei.
Als die Beamten und Feuerwehrleute am Einsatzort im Mespelbrunner Weg in Dietzenbach nahe Offenbach eintrafen, wurden sie massiv von der gewaltbereiten Gruppe mit Steinen beworfen. Die Polizei forderte daraufhin Unterstützung an. Darunter auch einen Polizeihubschrauber.
Offenbach: Angriff auf Polizei in Dietzenbach - Täter nach Straßenschlacht in Hessen festgenommen
„Wir gehen davon aus, dass die Feuer nur gelegt wurden, um die Einsatzkräfte anzulocken“, sagte ein Sprecher später. Denn auf dem Gelände in Dietzenbach nahe Offenbach konnten zurechtgelegte Steinhaufen ausgemacht werden. Die Auseinandersetzung mit den Randalierern dauerte etwa zwei Stunden. Gegen zwei Uhr morgens war der Einsatz beendet.
Drei Täter wurden nach der Straßenschlacht in Dietzenbach festgenommen. Verletzt wurde nach bisherigem Kenntnisstand niemand. Durch die Steinwürfe in Hessen wurden mehrere Einsatzfahrzeuge beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mindestens 150 000 Euro. Weitere Details und Hintergründe waren zunächst unklar.
svw/dpa
Bei einer anderen brutalen Attacke in Dietzenbach im Kreis Offenbach* wollen sich zwei Männer zunächst das Handy eines 19-Jährigen leihen. Plötzlich schlagen sie zu. Ein kurzer Abstecher zum Kiosk ist einem 39-jährigen Mann in Dietzenbach bei Offenbach zum Verhängnis geworden. Ein Räuber griff ihn plötzlich mit einem Messer an.
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