Bombenentschärfung in Kiel - 6.500 Menschen betroffen
by NDRIn Kiel haben wieder Tausende Anwohner ihre Wohnungen und Häuser verlassen, weil eine Bombe entschärft wird. Der Fundort dieses Mal: der Garten eines Privathauses im Gerstenkamp, der im Stadtteil Elmschenhagen im Südosten der Landeshaupstadt liegt. Die 500 Pfund schwere Fliegerbombe liegt nach Angaben der Polizei nur etwa 60 Zentimeter tief unter dem Gras. Etwa 6.500 Menschen im Kieler Stadtgebiet mussten bis zum Mittag das Sperrgebiet verlassen. Betroffen sind auch etwa 50 Haushalte im angrenzenden Schwentinental (Kreis Plön). Straßen sind gesperrt, so dass niemand mehr in das betroffene Gebiet kommt. Es liegt nördlich der Bundesstraße 76 - die B76 selbst ist weiter befahrbar.
Notunterkunft für Anwohner eingerichtet
Die Entschärfung der amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg beginnt, wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält. Läuft alles planmäßig und ohne Komplikationen, dürften die Arbeiten am späten Nachmittag beendet sein, heißt es bei der Polizei. Betroffene Anwohner sollten sich also auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten und gegebenenfalls an nötige Medikamente und auch Nahrung denken. Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich anderweitig aufzuhalten, ist die Hein-Dahlinger-Halle (Geschwister-Scholl-Straße 9) als Notunterkunft geöffnet. Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Mindestabstände eingehalten werden können. Die Stadt Kiel weist darauf hin, dass Mund- und Nasenbedeckungen getragen werden müssen.
Bürgertelefon ist freigeschaltet
Die Berufsfeuerwehr Kiel hat ein Bürgertelefon freigeschaltet. Die Rufnummer lautet 04 31/ 59 05 555. Hier sollten sich insbesondere Bürger melden, die nicht in der Lage sind, ihre Wohnungen eigenständig zu verlassen oder die sich Corona-bedingt in Quarantäne befinden. Die Kieler Verkehrsgesellschaft informiert auf ihrer Internetseite über mögliche Fahrplanänderungen.
Erst am Montag wurde in Kiel-Wellingdorf eine amerikanische Fliegerbombe entschärft. Hier mussten etwa 2.600 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Auch der Ostring war teilweise nicht befahrbar. Die Entschärfung gelang problemlos.