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Für ihr Traumhaus mussten Käufer im Vorjahr zwischen durchschnittlich 4235 Euro (Wien) und 870 Euro (Burgenland) pro Quadratmeter hinlegen.© F - stock.adobe.com

Immobilienpreise stiegen deutlich stärker als die Inflation

Die Preise für bestehende Wohnungen legten um 6,7 Prozent zu, Häuser kosteten um 4,6 Prozent mehr.

Die Preise für Wohnungen und Häuser in Österreich sind voriges Jahr neuerlich deutlich gestiegen. Mit einem Plus von 5,8 Prozent gegenüber 2018 im sogenannten Häuserpreisindex (HPI) fiel der Anstieg auch viel stärker aus als die Preissteigerung im allgemeinen mit 1,5 Prozent nach dem Verbraucherpreisindex (VPI). Das teilte die Statistik Austria am Freitag mit.

Die Preise für bestehende Wohnungen stiegen um 6,7 Prozent, die Preise für bestehende Häuser um rund 4,6 Prozent. Der Teilindex Kauf von neuem Wohnraum, der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern abbildet, stieg im Jahr 2019 mit 6 Prozent gegenüber 2018 deutlich stärker als noch im Vorjahr (+3,2 Prozent).

Die hohe Preisdynamik zeigt sich auch in den Durchschnittspreisen für Immobilien. Der Quadratmeter Wohnfläche einer Eigentumswohnung kostete im Median (die Hälfte der Transaktionen sind teurer, die Hälfte billiger) 3226 Euro. Am höchsten waren die Preise in Wien (4036 Euro), gefolgt von Vorarlberg (3899 Euro) und Salzburg (3644 Euro).  Die billigsten Wohnungen gab es in Kärnten und im Burgenland.

Das West-Ost-Gefälle zeigt sich - Wien wiederum ausgenommen - auch bei den Häuserpreisen. In der Bundeshauptstadt war ein Hauskauf mit durchschnittlich 4235 Euro pro Quadratmeter am teuersten, gefolgt von Vorarlberg (3641 Euro) und Salzburg (3301 Euro). Am wenigsten wurde im Burgenland mit 870 Euro bezahlt.

Die Baugrundstückspreise lagen nach  Bundesländern betrachtet in Oberösterreich und Niederösterreich mit 78 Euro und 80 Euro pro Quadratmeter nahe am Österreichschnitt. In Kärnten (61 Euro), der Steiermark (53 Euro) und dem Burgenland (53 Euro) lagen sie darunter, während in Wien, Salzburg, Vorarlberg und Tirol die Preise für sämtlichen Objekttypen über dem Österreichschnitt angesiedelt waren.

Grundstücke in Tourismus-Hotspots besonders begehrt

Besonders begehrt waren Grundstücke im urbanen Raum und in Tourismuszentren. So finden sich im Grundstückspreisvergleich zwei bekannte Wintersportgebiete auf den vordersten Plätzen. Die Gemeinde Kitzbühel (Tirol) liegt mit einem Quadratmeterpreis von 1713 Euro im Fünfjahresdurchschnitt auf dem ersten Platz, gefolgt von der Gemeinde Lech (Vorarlberg) mit 1669 Euro. Weiters finden sich Reith bei Kitzbühel, Going am Wilden Kaiser und die gemeinsam ausgewerteten Orte Fiss und Serfaus (alle Tirol) mit durchschnittlichen Preisen von 1161 Euro, 1052 Euro und 937 Euro unter den zehn Regionen mit den höchsten Grundstückspreisen Österreichs.

Die übrigen Plätze werden durch Landeshauptstädte sowie Wiener Gemeindebezirke eingenommen. In Innsbruck kostete der Quadratmeter rund 1066 Euro, in Salzburg 1043 Euro. In Wien lagen die Bezirke Döbling mit 1560 Euro und Währing mit 1186 Euro je Quadratmeter ganz vorne. In den Wiener Flächenbezirken fanden sich jedoch auch preiswertere Baugrundstücke, und die Durchschnittspreise pro Quadratmeter fielen mit 614 bis 759 Euro im Jahr 2019 gemäßigter aus.

Die Nähe zu Wien war auch bestimmend für die Grundstückspreise in Niederösterreich und dem Nordburgenland. Eisenstadt-Umgebung wies zum Beispiel einen Durchschnittspreis von 110 Euro auf. Die peripheren Regionen im Norden Niederösterreichs und im Mittel- sowie Südburgenland sind die preisgünstigsten des Landes. In Zwettl (NÖ) kostete Baugrund etwa im Durchschnitt 18 Euro und im Bezirk Jennersdorf 16 Euro. (apa)