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Im WWF-Auenreservat können nicht nur Störche beobachtet werden.Stadtgemeinde
Naturschutzgebiet

WWF-Auenreservat Marchegg feiert rundes Jubiläum

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Das WWF-Auenreservat Marchegg feiert am 1. Juni sein 50-jähriges Bestehen. Seit der Eröffnung im Jahr 1970, an der auch die spätere niederländische Königin Beatrix teilgenommen hatte, entwickelte sich das Gebiet zu einem der wichtigsten Auenschutzgebiete Europas. Derzeit bietet es einer Aussendung zufolge Lebensraum für mehr als 500 in Österreich hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Wie der WWF mitteilte, wurde das 1996 zum Europaschutzgebiet ernannte Reservat zu einem bedeutenden Zwischenstopp bei Tierwanderungen. So habe der in Österreich ausgestorbene Seeadler dort wieder zu brüten begonnen, das Gebiet sei zudem die Heimat von Europas größter Weißstorchkolonie geworden. Einige der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten hätten europaweit ihre wichtigsten Vorkommen in den Marchauen. "Dazu zählen etwa Rotbauchunke, Donau-Kammmolch, Rot- und Schwarz-Milan, Seeadler, Europäische Sumpfschildkröte, Flussmuschel oder Urzeitkrebse", erklärte Jurrien Westerhof, Projektleiter March-Thaya-Auen beim WWF Österreich.

Zu den jüngsten Projekten zählte die Ansiedlung von Konik-Pferden im Jahr 2015, die sich ihrerseits positiv auf die Landschaftsvielfalt auswirkten, was auch der Artenvielfalt zugutekäme. "Vögel, die wir hier seit Jahren nicht mehr gesehen haben, sind plötzlich zurück. Manche Insekten und Pflanzen wurden überhaupt zum ersten Mal nachgewiesen", so Westerhof. Auch die Entfernung von Uferverbauungen im Rahmen von Fluss-Renaturierungen hatten sich im März als effektiv bewiesen, denn Feuchtgebiete wurden wieder an die March angebunden. Hiervon profitierten sowohl Amphibienarten als auch Vögel, denen sie als Nahrungsquelle dienten.