Rudi Völler kritisiert Profis wegen Goldsteaks und Co.: "Mich wundert, dass Spieler nicht cleverer sind"
Gerade in der Corona-Krise wurde in der Öffentlichkeit vielerorts über die Vorbildfunktion von Fußballprofis diskutiert. Rudi Völler, Sportchef von Bayer Leverkusen, hat eine klare Meinung zu diesem Thema - und nimmt die Stars mit deutlichen Worten in die Pflicht.
by Redaktion SportbuzzerSport-Geschäftsführer Rudi Völler von Bayer Leverkusen hat die Auswüchse des Profifußballs heftig kritisiert. "Ich bin kein Moralapostel. Aber Profis sind Vorbilder. Hier mal ein Goldsteak, da mal ein paar Spieler, die sich am Tag vor dem Spiel noch schnell einen Friseur ins Hotel einfliegen lassen – das geht nicht“, sagte Völler dem Nachrichtenmagazin Focus. "Mich wundert, dass die Spieler heute nicht cleverer sind", sagte der 60 Jahre alte Weltmeister von 1990.
Gerade in der Corona-Krise wurde heftiger denn je die Frage diskutiert, ob die Bundesliga-Stars ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke monierte beispielsweise "die Sachen wie Goldsteak-Geschichten und die ganze Protzerei.“ Völler nimmt die Spieler nun ebenfalls mit deutlichen Worten in die Pflicht, sagt aber auch, dass er als "junger Profi auch Fehler gemacht" habe. Und weiter: "Nur sind die nie rausgekommen.“
Völler: "Das ist eine enorme Verantwortung"
Vor allem der Saison-Wiederbeginn als erste Top-Liga Europas habe die Scheinwerfer noch extremer auf die Bundesliga gerichtet. "Viele Menschen in der Welt denken, wenn es die Deutschen nicht schaffen, schafft es keiner. Das ist eine enorme Verantwortung“, erklärte Völler. Auch deshalb müssten die Profis noch mehr darauf achten, wie sie in der Öffentlichkeit auftreten.
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Den großen Einfluss der Corona-Krise auf das gesamte Geschäft Profifußball will der Leverkusen-Boss derweil nicht abtun. "Der weltweite Transfermarkt hat sich verändert. Durch die Unsicherheit ist vieles zum Erliegen gekommen. Einige Spieler werden immer Spitzen-Marktwerte erzielen, bei den meisten anderen aber könnten die Ablösesumme sinken“, sagte er. „Auch hoffen eigentlich alle darauf, dass sich die Beraterhonorare und Spielergehälter nach unten korrigieren.“