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SymbolbildFoto: dpa
Bis Ende Oktober

Tiefbauarbeiten für Lindlars schnelles Internet sind fast fertig

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Lindlar - Langsames Internet – das kennen viele Lindlarer nur zu gut. Doch für 5100 Haushalte dürfte dieses Problem bald Vergangenheit sein. In Kürze sollen sie vom neu verlegten Glasfaserkabelnetz profitieren und dann deutlich schneller surfen können.

Stefan Mysliwitz, Regionalmanager der Deutschen Telekom, war am Dienstagabend zu Gast im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung und informierte über den Stand des Breitbandausbaus. Lindlar hatte sich gemeinsam mit Gummersbach, Marienheide und Reichshof zum Projekt „Kreismitte“ zusammengeschlossen, um den von Land und Bund geförderten Breitbandausbau umzusetzen. In den vier Kommunen sollen zusammen mehr als 13 000 Hauhalte davon profitieren, die bislang über Downloadgeschwindigkeiten von weniger als 30 Megabit pro Sekunde verfügen.


Breitbandausbau in Zahlen

4 Kommunen – Lindlar, Gummersbach, Marienheide und Reichshof gehören zum Breitbandprojekt „Kreismitte“

50 Mbit pro Sekunde sind künftig mindestens möglich, in 81 Prozent der Haushalte 100 Mbit und mehr

5.100 Lindlarer Haushalte werden angeschlossen, 2.500 erhalten Glasfaser bis ins Haus.

32 Millionen Euro kostet der Ausbau, davon profitieren in den vier Kommunen über 13.000 Haushalte.


Wie Mysliwitz erklärte, komme das Projekt gut voran, nur etwas langsamer als geplant. Ursprünglich hätte der erste von acht Bauabschnitten bereits Ende 2019 fertiggestellt werden sollen jetzt soll es im Juli 2020 soweit sei. „Unser Ziel ist es, bis Ende Oktober alles fertig zu haben“, so der Telekom-Manager. Für die Verzögerungen gebe es verschiedene Gründe. Die Infrastruktur im System sei eine andere gewesen als die, die man vorgefunden habe. 40 Prozent aller Tiefbauarbeiten seien in Lindlar angefallen, weil es hier besonders viele unterversorgte Gebiete gebe. Mysliwitz beklagte das zähe Genehmigungsverfahren durch den Landesbetrieb Straßenbau, die Behörde ist für Landes- und Bundesstraßen zuständig. „Die Wartezeiten dort können wir nicht akzeptieren.“ Bei den Gemeinde- und Kreisstraßen gebe es diese Probleme nicht. Was die Wiederherstellung der Straßen angehe, so sei man mit dem Tiefbauamt in Gespräch, erklärte Mysliwitz auf Nachfrage von Ulrich Cölln (SPD).

Das Interesse am schnellen Internet sei hier groß. 92 Prozent der Lindlarer, die einen Glasfaseranschluss bis ins Haus bekämen, hätten erklärt, dass sie diesen Anschluss auch nutzen wollen, das sei bundesweit absolut top. Im Durchschnitt liege diese Quote bei 78 Prozent, bei den vier Kommunen im Projekt Kreismitte bei 80 Prozent. Das große Interesse bedeute Mehrarbeit und trage auch zu Verzögerungen bei. Bevor die Telekom die Anschlüsse freischalten könne, müsse man die neue Infrastruktur noch in das System einpflegen. Auch die von Land und Bund vorgeschriebene Dokumentation der Tiefbauarbeiten sei aufwendig. Und schließlich habe die Corona-Krise die Arbeiten noch ein wenig verzögert.

Telekom macht mit Werbekampagne auf das Glasfasernetz

Wer den neuen Glasfaseranschluss künftig nutzen will, der müssen von sich auch aktiv werden, erklärte Mysliwitz. Der Zugang zum Netz sei diskriminierungsfrei – jeder Kunde kann sich selbst einen Internet-Anbieter aussuchen. Die Telekom werde allerdings mit einer Werbekampagne auf das Glasfasernetz aufmerksam machen. Es gebe keinen Zwang, dieses Netz auch zu nutzen.

Wie geht es mit dem Internet-Ausbau in den kommenden Jahren weiter? „Bund und Länder haben zugesagt, bis 2025 alle Haushalte ans Glasfasernetz anzuschließen“, so Mysliwitz im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch er sei skeptisch, ob sich diese Ziel realisieren lassen - schon alleine aufgrund der Kapazitäten der Tiefbauunternehmen. Dazu komme ein rechtliches Problem. „Anders als bei Telefon, Strom oder Wasser gibt es kein Recht auf einem Breitbandanschluss – zumindest noch nicht.“