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Adrienn und Ingo Baberski sowie Claudia Reichert (v.l.) sind bereit für die Sportler.Foto: Katrin Sieler
Öffnung der Fitnessstudios

So sportelt es sich mit Corona-Regeln

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Merseburg - Ein bisschen verloren wirken Ingo und Adrienn Baberski zusammen mit Claudia Reichert in dem völlig leeren Fitnessstudio. Die Geräte ruhen, der Kursraum ist leer und die Matten sind unbenutzt. Seit fast zehn Wochen steht alles still im Fitnessstudio „Relax“ in Merseburg. Das soll sich aber ab diesem Donnerstag ändern. Denn dann dürfen auch Fitnessstudios der Corona-Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt folgend wieder ihre Türen für Kunden öffnen. Auch wenn noch nicht alles wie früher sein wird: „Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Ingo Baberski sichtlich erleichtert.

Plexiglasscheiben am Empfang und anderen Tresen

„Solange zu Hause zu sein, das ist nichts für uns“, sagt seine Frau Adrienn zustimmend. Sie wollen arbeiten, da sind sich beide einig. Sie haben alles dafür getan, dass sie die entsprechenden Regeln für eine Eröffnung einhalten. Zum bereits bekannten Anblick gehören Plexiglasscheiben am Empfang und anderen Tresen.

„Auf dem Weg nach oben durch das Treppenhaus muss ein Mundschutz getragen werden“, sagt Ingo Baberski. Beim Sport jedoch nicht, erklärt er aber auch. Darüber hinaus finden sich bereits aus anderen gesellschaftlichen Bereichen bekannte Maßnahmen auf das Fitnessstudio angepasst wieder.

Coronamaßnahmen: Hygieneregeln und Abstand halten

In den vergangenen Tagen haben sie gemeinsam den Zollstock gezückt, um die immer wieder kommunizierten 1,50 Meter Abstand zu gewährleisten. Auch zwischen den Geräten müssen diese eingehalten werden. „Wir haben Glück, dass wir relativ viel Platz haben, andere Studios müssen Geräte sperren, weil sie es nicht einhalten können.“ Und auch die Kurse sollen wieder stattfinden können. „Die Gruppen sind kleiner“, sagt Adrienn Baberski und zeigt den Kursraum.

Auf dem Boden markieren Kreuze aus Klebestreifen, wo die Sportler stehen können, um zum Nachbarn anderthalb Meter einzuhalten. „Darüber hinaus müssen wir viel lüften“, fügt sie hinzu. Nicht zu übersehen ist dagegen das rote Absperrband, das den Sportlern den Zutritt zu Umkleide, Dusche und Sauna verwehrt. Das ist derzeit nicht möglich. „Die Sportler müssen bereits umgezogen hier ankommen“, so Ingo Baberski.

In allen Räumen Desinfektionsmittel und Papierhandtücher

Orientiert hat sich das Paar an den Regelungen des DSSV, dem Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen. Auch in Kontakt mit dem Gesundheitsamt des Saalekreises habe Baberski in den vergangenen Tagen und Wochen gestanden.

„Das waren einige Anrufe.“ Doch die Maßnahmen, die auch in allen Räumen Desinfektionsmittel und Papierhandtücher zum Reinigen der Geräte vorsehen, können umgesetzt werden. Auch der Gesundheitsfragebogen ereilt die Kunden im Studio.

Nach der Krise haben sie auch die Öffnungszeiten erweitert

Die Krise ging an den Inhabern des Fitnessstudios nicht spurlos vorüber. Einige Kunden haben ihre Verträge gekündigt, auch weil diese selbst nicht wissen, wie es zukünftig für sie finanziell weitergehe. Während der Schließung hat das Team zudem Videos auf Youtube hochgeladen, in denen verschiedene Übungen zum Mit- und Nachmachen vorgestellt wurden. Immerhin wurden diese zwischen 50 und 300 Mal geklickt.

Denen, die dem Studio die Treue gehalten haben, wollen sie die ausgefallenen zwei Monate entweder an den jeweils bestehenden Vertrag anhängen oder als Gutschein ausstellen. Nach der Krise haben sie auch die Öffnungszeiten erweitert und wollen nun auch feiertags das Studio öffnen. „Und ich biete zusätzlich noch samstags Kurse an“, sagt Adrienn Baberski. (mz)