Minimalistisches Doom auf einem übertakteten Taschenrechner mit Wasserkühlung gespielt
Selbst eine grafisch mehr als einfache Version von Doom ist für einen Taschenrechner zu viel - es sei denn, man übertaktet den Taschenrechner kurzerhand.
by Nils RaettigSelbst grafikfähige Taschenrechner wie der TI 84 Plus von Texas Instruments wirken in Zeiten von Smartphones wie ein Relikt aus einer anderen Zeit - und sehr klobig noch dazu.
Immerhin kann man damit auch spielen, beispielsweise eine spezielle Doom-Version von der Webseite ticalc.org. Sie lief den Youtubern von Linus Tech Tips aber nicht flüssig genug, also haben sie den Taschenrechner kurzerhand übertaktet und gleich auch noch mit einer Wasserkühlung versehen.
Megahertz statt Gigahertz
Während wir von aktuellen Prozessoren und Grafikkarten Taktraten im Gigahertz-Bereich gewohnt sind, schafft es der TI 84 Plus von Haus aus nur auf überschaubare 16 MHz. Doom läuft damit nicht grade rund, die einzelnen Bilder werden nur langsam nacheinander aufgebaut.
Software oder eine Art BIOS für das Übertakten gibt es auf dem Rechner nicht, stattdessen passt Linus Tech Tips die Taktrate über elektrische Widerstände an. In einem ersten Anlauf werden 18 MHz erreicht, am Ende sind es sogar 26,8 MHz, was einer Steigerung von fast 70 Prozent entspricht.
Sehr stabil läuft das System so zwar trotz Wasserkühlung nicht mehr, aber man kann im Video gut erkennen, dass Doom dank Übertaktung klar besser auf dem TI 84 läuft als ohne.
Wie hoch sind die Temperaturen? Das verrät uns das Video nur vor der Installation der Wasserkühlung: Bei einer maximalen Leistungsaufnahme von 0,1 Watt werden überschaubare 24,6 Grad gemessen.
Wirklich gebraucht hätte es die Wasserkühlung wohl nicht und allzu viel Spaß hat man mit Doom auf dem TI 84 vermutlich auch trotz Übertaktung nicht. Aber manche Dinge tut man einfach nur, weil man es kann.