Rizin-Bomber-Prozess in Köln
Leidet Yasmin H. an einer Persönlichkeitsstörung?
Köln - Im Prozess gegen Yasmin H., die mit ihrem Mann Sief Allah H. in Chorweiler einen islamistischen Bombenanschlag vorbereitet und dafür den Biokampfstoff Rizin hergestellt haben soll, wird am nächsten Dienstag ein psychiatrischer Gutachter gehört. Damit folgt der 6. Strafsenat des Düsseldorfer Oberlandesgerichts einem Beweisantrag, den die Verteidiger gestellt hatten, nachdem die Angeklagte eine mehr als 200 Seiten umfassende Einlassung vorgetragen hatte. Ihren Antrag begründeten die Anwälte damit, vermutlich leide Yasmin H. an einer Persönlichkeitsstörung.
Rizinspuren an Handschuhen und Mundschutz
Am Donnerstag wurde – ebenfalls auf Antrag der Verteidiger – zum zweiten Mal ein Biologe des Robert Koch-Instituts als Gutachter zur Frage gehört, ob Rizinspuren an Handschuhen und einem Mundschutz, die Yasmin H. getragen hatte, daher rühren könnten, dass sie direkten Kontakt mit dem Giftstoff hatte.
Die Antwort fiel uneinheitlich aus: Die Anhaftungen an den Handschuhen könnten auch durch eine Verunreinigung entstanden sein, sagte der Experte, die Spuren am Mundschutz aber deuteten darauf hin, dass die Angeklagte unmittelbar in Berührung mit dem Biokampfstoff gekommen sei. Yasmin H. bestreitet, am Bau einer Bombe und der Herstellung von Rizin mitgewirkt zu haben. Sief Allah H. ist im März zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. (cs)