Nach sechs Jahren Pause

Samsung steigt wieder in den deutschen Notebookmarkt ein

Weil die Nachfrage enorm gestiegen sei, will der koreanische Konzern nun auch in Deutschland wieder Laptops anbieten. Eine etablierte Marke, TV-Technik und besonderes Zubehör sollen dabei helfen.

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Mit drei Laptopmodellen will Samsung in Deutschland anfangen, Mobilcomputer zu verkaufen
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Vor knapp sechs Jahren zog sich Samsung vom deutschen Markt für Notebooks zurück. Damals hieß es, man passe sich an "aktuelle Marktbedürfnisse und Anforderungen" an. Die damals rasant zunehmende Popularität von Smartphones und Tablets ging zulasten der Mobilcomputer. Mittlerweile hat sich das Blatt gedreht, Laptops sind wieder gefragt - und Samsung will bald auch in Deutschland wieder Notebooks verkaufen.

Durch die Coronakrise und den damit verbundenen Umzug vieler Büroarbeiter ins Homeoffice war die Nachfrage nach Mobilcomputern zuletzt gestiegen. Bei Samsung sehe man die steigende Nachfrage nach Notebooks jedoch als nachhaltigen Trend, sagt Samsung-Manager Mario Winter im Gespräch mit dem SPIEGEL. Die Anforderungen an das, was ein Notebook können müsse, hätten sich in den vergangenen Jahren verändert. Vor allem Convertibles seien heute gefragt, so Winter, also Rechner, die man durch Umklappen das Bildschirms mal wie ein Notebook, mal wie ein Tablet benutzen kann.

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Samsung-Notebooks 2020

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Für den Neuanfang im deutschen Computermarkt bietet Samsung nun drei sehr unterschiedliche Notebooks an. Wirklich neu sind die im Grunde jedoch nicht. Die Modelle Galaxy Book Ion und Galaxy Book Flex sind schon seit dem Frühjahr in Südkorea und einigen anderen Ländern erhältlich, sie waren im Januar auch auf der Hightechmesse CES zu sehen.

Das Galaxy Book S wird sogar schon in Deutschland angeboten, allerdings nur in einer Version mit einem ARM-Prozessor als Antrieb. Solche Chips werden für gewöhnlich in Smartphones und Tablets verwendet. Der Vorteil dieser Wahl ist, dass das Galaxy Books S mit einem LTE-Modem bestückt ist, wodurch es vom WLAN unabhängig online gehen kann. Mangelnde Leistung und Probleme mit einigen Windows-Funktionen sind jedoch oft geäußerte Kritikpunkte. Das nun angekündigte neue Modell soll deshalb mit einer neuen Hybridtechnologie von Intel bestückt sein. Details zu dieser neuen Technik hat Samsung bisher nicht bekannt gegeben.

TV-Bildschirme und Lade-Trackpads

Das normalste der drei Notebooks, mit denen Samsung seinen Neustart plant, ist das Galaxy Book Ion, das in der kleinsten Variante etwas weniger wiegt als ein Kilo. Der Käufer hat hier die Wahl zwischen Bildschirmen mit 13,3 Zoll und 15,6 Zoll, sowie unterschiedlich leistungsstarken Intel-Prozessoren. Ganz ähnlich ist die Auswahl beim Galaxy Book Flex, dessen Bildschirm sich umklappen lässt, sodass man es wie ein Tablet nutzen kann. Im Flex steckt zudem ein kleiner Zeigestift, der ähnliche Funktionen wie sein Gegenstück in Samsungs Galaxy-Note-Smartphones bietet. Über Samsungs DeX-Software soll bei allen drei Modellen ein müheloser Datenaustausch zwischen Notebooks und Samsung-Smartphones möglich sein.

Die Modelle Flex und Ion sind zudem mit Bildschirmen ausgestattet, die auf der im TV-Bereich eingeführten QLED-Technologie basieren. Gegenüber gängigen Notebookdisplays würde das eine größere Helligkeit von bis zu 600 Nits ermöglichen, heißt es, außerdem wird auch bei geringer Helligkeit eine besondere Farbtreue in Aussicht gestellt. Ein möglicherweise praktisches Gimmick ist zudem die in diesen beiden Modellen ins Trackpad integrierte drahtlose Ladefunktion. So kann man sein Handy auf dem Trackpad aufladen. Das Notebook ist währenddessen freilich nicht nutzbar und dessen Akku wird dabei natürlich langsam entleert.

Die Galaxy Books Ion und Flex sind laut Samsung ab dem 5. Juni erhältlich, für das neue Galaxy Book S gibt es noch keinen Starttermin. Die Preise beginnen bei 1129 Euro für das Galaxy Book S, die teuerste Version des Galaxy Book Flex schlägt mit 2099 Euro zu Buche.

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