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Ziel der Proteste gegen Polizeigewalt in Minneapolis war die dortige Polizeistation.© APAweb / reuters / Carlos Barria

Gouverneur von Minnesota mobilisiert Nationalgarde

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ist es erneut zu Ausschreitungen gekommen. Ein US-Polizeigebäude wurde dabei gestürmt.

In der US-Großstadt Minneapolis ist es nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz erneut zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten drangen in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) in eine Polizeistation ein, wie örtliche Medien berichteten. Auf Fernsehbildern waren auch Feuer zu sehen.

Bürgermeister Jacob Frey und die offiziellen Stellen kommentierten die Ereignisse auf Twitter.

Die Polizeistation sei evakuiert worden, berichtete der Sender CBS Minnesota unter Berufung auf eine Polizeimitteilung. "Demonstranten sind gewaltsam in das Gebäude eingedrungen und haben mehrere Brände entzündet", zitierte der Sender weiter aus der Mitteilung. Auch in Denver kam es Medienberichten zufolge zu Protesten. Örtliche Medien berichteten dort über Schüsse. Laut Polizei wurden zunächst keine Verletzten gemeldet.

Nun hat der Gouverneur von Minnesota die Nationalgarde mobilisiert. Tim Walz erklärte am Donnerstag (Ortszeit) den Notstand für Minneapolis und umliegende Gebiete. Friedliche Proteste sind weiter erlaubt.

"Kann nicht mehr atmen"

Vor dem Polizeigebäude in Minneapolis riefen Dutzende Demonstranten "Keine Gerechtigkeit - kein Frieden" ("No Justice, No Peace"), wie die "Washington Post" berichtete. Nach dem Tod des Afroamerikaners war es in Minneapolis bereits zuvor zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Bezirksstaatsanwältin von Minnesota, Erica MacDonald, rief Demonstranten dazu auf, friedlich zu bleiben. "Ich bitte die Menschen, Ruhe zu bewahren und uns diese Untersuchung durchführen zu lassen", so MacDonald. "Es bricht mir das Herz zu sehen, was auf unseren Straßen in Minneapolis und St. Paul und einigen unserer Vororte passiert."

Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich wie ein Lauffeuer in Sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals des 46-Jährigen, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der Mann: "Ich kann nicht atmen." Er starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus. Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden entlassen, aber bisher weder festgenommen noch angeklagt.