Wer profitiert von den Agrarhilfen der Europäischen Union?

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59 Milliarden Euro hat die EU im vergangenen Jahr für die gemeinsame Agrarpolitik ausgegeben. Es ist der größte Einzelposten im EU-Haushalt. Wer bekommt sie?

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Die Agrarpolitik spielt in der EU eine wichtige Rolle. Foto: Mozz

Wofür zahlt die EU Agrarsubventionen?
Die Anfänge der Unterstützung für die Landwirtschaft stammen aus einer Zeit der Knappheit. Produktionsanreize sollten dafür sorgen, dass in der EU ausreichend Lebensmittel produziert werden. Wer mehr produziert, bekommt mehr Geld. Das führte zu Milchseen und Butterbergen. Heute ist ein zentrales Ziel, die Einkommen der Landwirte zu sichern. Die Zahlungen richten sich nicht nach der produzierten Menge, sondern sind vor allem an die Fläche gekoppelt.

Welche Landwirte bekommen das meiste Geld?
Je größer die bewirtschaftete Fläche, desto höher die Zahlung. In Deutschland werden allerdings für die ersten 30 Hektar je 50 Euro mehr Direktzahlungen und für weitere 16 Hektar je 30 Euro zusätzlich gezahlt. Das kommt den südbadischen Landwirten mit ihren vergleichsweise kleinen Flächen zugute.

Wieso bekommen nicht nur Landwirte Geld?
Neben den Direktzahlungen an Landwirte gibt es eine ganze Reihe anderer Förderinstrumente. So wird die Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte gefördert. Davon profitieren Molkereien, Weinkellereien oder Obstgroßmärkte. Auch Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen werden aus dem Agrarfonds unterstützt. Deswegen tauchen Behörden der Bundesländer unter den großen Empfängern auf.

Welche Gelder gibt es noch?
Der Bund gibt pro Jahr rund fünf Milliarden Euro für die Landwirtschaft aus. Der Löwenanteil davon fließt in die Alterssicherung und die Krankenversicherung der Landwirte. Vom Land Baden-Württemberg fließen im Jahr 85 Millionen Euro in die Mitfinanzierung von Programmen der EU, beispielsweise für Investitionsvorhaben von Landwirten, aber auch für den Naturschutz oder die Naturparke im Land.